Wichtige Verbindung zwischen Datteln und Olfen dicht Brücke in Vinnum zwei Tage gesperrt

Lippe-Brücke in Vinnum wird für zwei Tage gesperrt
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Die Pendler zwischen Datteln, Olfen und Selm erwarten Ende des Monats die Sperrung der Lippebrücke in Vinnum und damit verbunden längere Umwege. Wie der Kreis Recklinghausen erklärt, werden die Vinnumer Brücke sowie die angrenzenden Straßen am 29. und 30. Oktober voll gesperrt.

Zwei Menschen kontrollieren ein Brückenbauwerk.
Ende Oktober wird die Lippebrücke in Vinnum wieder überprüft. © Kreis Recklinghausen

Ein Grund dafür ist die aufgrund des Zustands der Brücke zwingend erforderliche Brückenprüfung, informiert Kreissprecherin Svenja Küchmeister. Außerdem werden in dieser Zeit Bohrungen entlang des Straßenzugs durchgeführt. Diese sind erforderlich, um für die anstehende Bauausschreibung zum geplanten Straßen- und Radwege-Neubau die notwendigen Informationen zu bekommen. „Es hat eine Gesetzesänderung gegeben. Demnach ist jetzt für die Ausschreibung der Entsorgungsleistungen anzugeben, was im Boden auch tatsächlich drin ist“, so Küchmeister.

Für die Brückenuntersuchung und die Bohrungen muss die K2 von der Markfelder Straße in Datteln bis zur Kreuzung Borker Straße/Hauptstraße/Im Berg in Vinnum komplett gesperrt werden. Die Umleitungen führen aus beziehungsweise in Richtung Datteln über Olfen über die B235. Der Verkehr aus bzw. in Richtung Waltrop fährt über Bork, also den Bahnhof Bork, die B236, die Polizeischule und die „Niehues-Kreuzung“.

Brückenneubau soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 starten

Das ist gewissermaßen ein Vorgeschmack, was die Autofahrer im kommenden Jahr erwartet. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 startet der Neubau der Vinnumer Lippebrücke sowie ein umfangreiches Straßenbauprojekt auf beiden Seiten der Brücke.

Drei Kreise sind betroffen

Die Baumaßnahme betrifft die Kreise Coesfeld, Unna und Recklinghausen gleichermaßen, da die Brücke direkt im Kreis-Dreieck liegt. Im Zuge des Brückenneubaus werden in allen drei Kreisen die angrenzenden Straßen mit einem einheitlichen Straßenquerschnitt ausgebaut. Das wird vor allem die Radfahrer freuen, denn zusätzlich zu einheitlichen Fahrbahnen wird auch ein neuer Radweg entstehen, der die Radweglücke zwischen Vinnum und der Markfelder Straße in Datteln schließen wird.

Kreis Recklinghausen übernimmt die Realisierung

Der Kreis Unna, so Svenja Küchmeister auf Anfrage unserer Redaktion, hat die Vorarbeiten wie das Planfeststellungsverfahren übernommen. Die eigentliche Baurealisierung liegt in den Händen des Kreises Recklinghausen. Die Kreise teilen sich die Kosten. Laut Svenja Küchmeister gibt es auch inzwischen die Förderzusagen des Landes. So erhält der Kreis Recklinghausen 6,7 Mio. Euro an Zuwendungen aus Düsseldorf für das Bauprojekt. Auch Unna und Coesfeld haben entsprechende Förderzusagen, so Küchmeister.

„Den größten Teil der Kosten wird die Erneuerung der maroden Lippebrücke ausmachen“, so die Sprecherin. Die neue Brücke wird übrigens über zwei Fahrspuren sowie eine separate Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer verfügen, das Nadelöhr in Vinnum wird damit verschwinden.

Die Lippebrücke in Vinnum, davor steht eine Ampel.
Noch ist die Lippebrücke in Vinnum ein Nadelöhr. Wenn das Bauwerk erneuert ist, stehen zwei Fahrspuren zur Verfügung. © Uwe Wallkötter

Insgesamt werden neben dem Abriss der alten und dem Bau der neuen Brücke -geplant ist eine Stahlbogenbrücke über die Lippe mit einer Spannweite von 70 Metern - auch zwei Kilometer Straße erneuert, 500 Meter im Kreis Recklinghausen, 700 Meter im Kreis Coesfeld und 800 Meter im Kreis Unna. In Vinnum wird es nach Angaben des Kreises Recklinghausen einen neuen Kreisverkehr als Anschluss geben. In Datteln soll künftig eine Ampelanlage an der Kreuzung mit der Markfelder Straße dafür sorgen, dass die Verkehrsteilnehmer von der Vinnumer Straße kommend sicher in Richtung Datteln und Waltrop abbiegen können.

Eine Interimslösung wird es – wie schon bei der Brücke zwischen Datteln-Ahsen und Olfen – nicht geben. Denn auch die Vinnumer Brücke befindee sich in den Lippeauen, einem besonders schützenswerten Gebiet, so die Kreisverwaltung. Eine Interimslösung könnte es nur durch ein zusätzliches Bauwerk und eine zusätzliche Straße geben. Dafür wären allerdings wegen der hohen naturschutz- und wasserrechtlichen Anforderungen umfangreiche Genehmigungsverfahren notwendig.