Wenn Wasser durch Heizöl verschmutzt wird wie jetzt auf der Stever und dem Hullerner Stausee in Olfen und Haltern, ist die Aufregung groß. Und die Spekulationen über den Verursacher des Ölfilms, der am vergangenen Mittwoch (30. Oktober) entdeckt wurde, laufen derzeit.
So hatte der WDR im Zusammenhang mit dem Vorfall berichtet, dass nach seinen Informationen ein Landwirt aus Olfen für das auslaufende Öl verantwortlich sein soll. Die Westfälischen Nachrichten berichten dagegen am Dienstag (5. November), dass ein Hof in Lüdinghausen der Ursprung der Wasserverschmutzung sein soll. Dort sei das Öl beim Versuch, einen Tank zu versetzen, in die Stever geflossen.
Die Polizei im Kreis Coesfeld bestätigt, dass der Kreis Coesfeld Strafanzeige gestellt hat. Somit ist also in der Tat davon auszugehen, dass der Verursacher hier und nicht im benachbarten Kreis Recklinghausen zu suchen ist.
Keine Aussage vom Kreis
Auf Nachfrage dieser Redaktion möchte Heiner Vinnemann, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Ortsvereins in Olfen, keine Stellung zu dem Vorfall und den derzeitigen Spekulationen abgeben. Weitergehende Informationen zu den Hintergründen der Wasserverschmutzung kann auch die Polizei in Coesfeld nicht nennen. Denn die Ermittlungen führt die Umweltbehörde des Kreises Coesfeld. Der Kreis erklärt auf Anfrage dieser Redaktion am Dienstag (5. November): „Die Ermittlungen laufen, deshalb können wir derzeit keine Aussagen zu dem möglichen Verursacher machen.“
Die Reinigung der betroffenen Wasserfläche durch eine Fachfirma bedeute für die Kreise und Trinkwasserversorger Gelsenwasser einen nicht unerheblichen Aufwand. Wie hoch der Schaden genau ausfällt, sei aber laut Kreis Coesfeld erst nach Abschluss der Untersuchungen zu beziffern. Sicher sei aber, dass das Heizöl nur an einer Stelle ausgetreten sei und über das Grabennetz verbreitet wurde. Diese sei eindeutig eingegrenzt.
Trinkwasser unbelastet
Die Polizei kann bestätigen, dass sie im Zusammenhang zu der Verschmutzung der Stever und des Stausees zu einem Einsatz im Lüdinghauser Ortsteil Seppenrade unterwegs war. Ob es sich allerdings um den Hof des Verursachers handelt, kann sie nicht sagen.
In Haltern haben sich nach dem Vorfall nun die Grünen zu Wort gemeldet. Sie wollen das Thema in der nächsten Sitzung des Klima-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses am 14. November besprechen. „Wir erwarten eine umfassende Aufklärung über die Ursachen und über mögliche weitere Einflüsse auf die Umwelt. Im Gespräch mit Vertreter:innen der Gelsenwasser AG sollen zudem die Auswirkungen auf die Trinkwassergewinnung beleuchtet werden“, teilen sie in einer Stellungnahme mit.
Gelsenwasser hatte in der Zwischenzeit Entwarnung gegeben. Das Trinkwasser in Haltern ist unbelastet und könne weiter ohne Probleme genutzt werden. Tiere sollten aber nicht aus dem Gewässer trinken, weil sich weiter Ölreste darin befinden können.