Mehr Zuweisungen

Unterkünfte für Geflüchtete reichen nicht: Olfen plant Neubau

Allein im August kamen fast 50 Personen aus der Ukraine in Olfen an. Die Stadt stößt bei der Unterbringung jetzt an ihre Grenzen. Private Wohnungen sind voll. Nun will die Stadt neu bauen.

Olfen

, 02.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Olfen gerät bei der Aufnahme von Geflüchteten an die Grenzen seiner Kapazitäten. Aktuell sei die Stadt für die Unterbringung von 120 Personen aus der Ukraine zuständig. Allein im August seien 49 Personen nach Olfen gekommen, die vor dem Angriffskrieg geflohen sind. In den vergangenen Wochen habe es einen „extremen Anstieg“ der Zuweisungen gegeben, sagt Stefanie Benting, Fachbereichsleiterin Arbeit, Soziales und Integration der Stadt Olfen, im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) am Dienstag (30. August).

Übergangslösung in Seppenrade gut gefüllt

Auch Geflüchtete aus anderen Ländern musste Olfen in diesem Jahr unterbringen - insgesamt fast 200 Personen. „Wir müssen weitere Kapazitäten schaffen“, sagte Benting im Ausschuss. Alle städtischen Unterkünfte sind inzwischen belegt. Olfen greift deshalb auf das Josefshaus in Seppenrade zurück. Derzeit habe die Stadt 55 Flüchtlinge in der Aufnahmeeinrichtung in Seppenrade untergebracht, die vom Deutschen Roten Kreuz im Kreis Coesfeld betrieben wird. Alle elf Kommunen des Kreises können dort Flüchtlinge unterbringen. Das Josefshaus ist eigentlich als Zwischenlösung gedacht. Rund zwei Wochen sollen die Kommunen die ihnen zugewiesenen Flüchtlinge dort unterbringen, bis sie geeignete Räume in ihrer Kommune für sie gefunden haben.

Doch das funktioniere derzeit nicht, sagte Stefanie Benting. Die Flüchtlinge blieben deutlich länger in Seppenrade. Lange konnte Olfen die zugewiesenen Flüchtlinge in privaten Wohnungen unterbringen. Das habe dank der Hilfe von Olfenern gut geklappt. „Jetzt ist der Wohnungsmarkt erschöpft“, sagt Benting. Auf den letzten Aufruf der Stadt vor einigen Tagen habe sich niemand gemeldet.

Deshalb beabsichtige die Stadt nun, eine neue Unterkunft zu bauen, bestätigt Benting auf Anfrage. Darüber sollen die Mitglieder des HFA in der nächsten Sitzung entscheiden, die für den 8. November terminiert ist. Zusätzlich soll ein bestehendes Gebäude ertüchtigt werden. Dieses Gebäude soll in den nächsten Wochen schon für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stehen.

Schulpflicht für Ukrainer

Die Flüchtlingssituation ändere sich ständig und rasant, machte Benting im HFA deutlich. Die Verwaltung müsse in ihre Planungen aber einbeziehen, dass das alte Krankenhaus an der Oststraße als Unterbringungsmöglichkeit künftig wegfallen wird. Dorthin soll das St.-Vitus-Stift sich erweitern. Die Stadtverwaltung kann noch nicht prognostizieren, mit wie vielen Zuweisungen Olfen künftig rechnen muss und wie sich die Flüchtlingszahlen entwickeln werden.

Auch die Ukrainer haben es schwer, zu planen. Einigen sei es schon nach Wochen gelungen, Arbeit aufzunehmen, so Benting. Zum Teil bestehen aber Sprachbarrieren, da die Personen oft zwar Russisch aber kein Englisch sprechen. Auch seien sie unsicher, ob sie in die Ukraine zurückgehen können oder länger in Deutschland leben werden. Doch für die Kinder und Jugendlichen, die aus dem Kriegsland geflohen sind, besteht hier Schulpflicht. Noch kann Benting keine Auskunft geben, welcher Bedarf an Kita-Plätzen angemeldet wird. Die Unterbringung, Versorgung und Integration der Geflüchteten bleibt für die Stadt eine herausfordernde Aufgabe.

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