Im Sommer beginnt der Rückbau des über 50 Jahre alten Hallenbads und der Geest-Turnhalle. Dächer und die Klinker der Fassade sollen ab, die Elektrik muss neu verlegt werden. „Da bleibt nur noch das Rohbaugerippe“, kündigt Bürgermeister Wilhelm Sendermann jetzt an. Derzeit erstellt die Verwaltung die Pläne für den Rückbau. Von einem „neuen Bad in alten Mauern“ hatte der Bürgermeister gesprochen.
Die Stadt Olfen entschied sich bewusst für einen Umbau. Im Raum habe auch ein kompletter Neubau eines Hallenbads am Naturbad im Olfener Westen gestanden. Entscheidend für die Sanierung am alten Standort an der Geest seien schließlich die kurzen Wege gewesen. Die Grundschulkinder würden so das Schwimmbad in der Pause zu Fuß erreichen, erklärt Sendermann. Dieser Standortvorteil solle nicht verloren gehen. „Die Kinder sollen in Olfen Schwimmen lernen“, sagt Sendermann. Auch der Weg von der Gesamtschule zum Hallenbad sei kurz. Daher habe die Stadt lieber bescheiden sein wollen, ein neues Bad würde sicherlich einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.
Das runderneuerte Hallenbad soll künftig ein tieferes Becken bieten. Derzeit liegen die Ablaufrinnen im Becken, bei der Sanierung werden sie nach außen verlegt. Damit erhöht sich die Wassertiefe von 1,8 Meter auf 2,10 Meter, erklärt Fachbereichsleiterin Sandra Berghof-Knop. Der Hubboden, der das Hallenbad auszeichnet, bleibt aber und wird technisch erneuert. Damit ist die Wassertiefe künftig zwischen 60 Zentimeter bis 2,10 Meter einstellbar.
Parkplätze auf der Festwiese
Auch von außen sind Veränderungen geplant. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll für Strom sorgen. Außerdem entsteht ein behindertengerechter Eingang. Umstellen müssen sich Besucher beim Parken. Direkt an Hallenbad und Turnhalle sollen künftig keine Autos mehr stehen. Geparkt wird auf der Festwiese hinter der Stadthalle. Ein fünf Meter breiter Durchgang soll dann zum Hallenbad führen, so Sendermann. Die neue Parkregelung habe den Vorteil, dass die benachbarte Feuerwehr nicht mehr behindert werde. Bei Einsätzen bekommen die Fahrzeuge so mehr Bewegungsspielraum auf der engen Zufahrtsstraße.

Für den Durchgang muss der Geräteraum der Geestturnhalle abgerissen werden. Wie genau die Turnhalle saniert wird, hängt vom Nutzungskonzept ab, über das derzeit beraten wird. Man sei in Gesprächen mit den Vereinen, so Sendermann. Denkbar sei etwa, eine Sporthalle zu planen, die auf Gesundheitssport und Kampfsport ausgerichtet ist, anstatt auf Ballsportarten. Dafür gebe es die anderen Sporthallen in Olfen. Statt Toren könnte dann etwa eine Wand mit Spiegeln versehen werden, um zum Beispiel Bewegungsabläufe zu kontrollieren. Klar ist, dass die Halle wie das Bad auch neue Sanitäranlagen und Umkleiden bekommt.
Beide Gebäude - Hallenbad und Turnhalle - sollen Mitte 2025 fertig erneuert sein. Ziel sei, so Sendermann, zum Schulstart in dem Jahr auch wieder mit dem Schulschwimmen und dem Schulsport an der Geest starten zu können. Wie teuer die umfangreiche Sanierung wird, könne die Verwaltung noch nicht abschätzen. Ursprünglich hatte die Stadt die Kosten für die Sanierung des Gebäude-Komplexes auf etwa sechs Millionen Euro geschätzt. Diese Zahl ist allerdings schon ein paar Jahre alt. Die Kosten werden nun sicherlich gestiegen sein, so Sendermann. Eine aktuelle Kostenaufstellung folge. Gleich bleiben aber die zwei Millionen Euro Fördermittel, die Olfen für die Sanierung vom Bund bekommt.
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