
© Sabine Geschwinder
Tafel Olfen packt Weihnachtstüten, um Bedürftigen die Adventstage zu versüßen
Olfener Tafel
Emsig waren die Mitarbeiterinnen der Olfener Tafel am Donnerstag dabei, um Weihnachtstüten für ihre Kundinnen und Kunden zu packen. Für die Tafel war es eine ganz besondere Aktion.
Schokoladen-Lebkuchen, Schokoladen-Weihnachtsmänner und Nüsse türmen sich am Donnerstag, 16. Dezember, im evangelischen Gemeindezentrum in Olfen. So viele weihnachtliche Leckereien sieht man selten an einem Ort.
Wie viele Kilogramm das sind? Gudrun Schlaphorst von der Olfener Tafel weiß es nicht. Schlaphorst und weitere Mitarbeiterinnen sind an diesem Tag emsig dabei, Weihnachtstüten für die Tafel-Kunden zu packen. 60 Kindertüten und 50 für Erwachsene - beziehungsweise für die ganze Familie. Normalerweise kommen immer zwischen 40 bis 45 Kunden. Manche holen Lebensmittel für sich, manche für ihre Familie von fünf bis sechs Personen. Für diesen Tag erwartet aber Gudrun Schlaphorst noch mehr Kundinnen und Kunden als im Durchschnitt. Denn es ist die letzte Ausgabe der Tafel in Olfen für dieses Jahr. Außerdem hat sich die weihnachtliche Aktion, die es zusätzlich zur normalen Ausgabe gibt, schon herumgesprochen.

Viele Leckereien galt es in Tüten zu verpacken. © Sabine Geschwinder
Die weihnachtliche Aktion ist eine Besondere
„Die Tafel hat ja zwei Ziele: Retten von Lebensmitteln und Hilfe für Bedürftige“, erklärt Gudrun Schlaphorst. „Und das hier ist jetzt mal was Besonderes.“ Denn weihnachtliche Leckereien werden eigentlich erst weit nach Weihnachten an die Tafel gespendet. Nachdem sie zuvor im Handel zu einem reduzierten Preis angeboten wurden. Normalerweise kaufe die Tafel von Spenden vielleicht mal den ein oder anderen Nikolaus, sagt Gudrun Schlaphorst. Aber die gut gefüllten Tüten für Erwachsene und Kinder sind nun durch eine großzügige Spende möglich geworden. 2300 Euro hat die Siebeck-Stiftung zur Verfügung gestellt. Der Name der Stiftung geht auf Hanny und Dr. Hermann Siebeck aus Olfen zurück.
Die Idee für die Spende an die Tafel kam Hans Peter Worms vom Vorstand der Stiftung. Es sei ein Vorschlag seines Sohnes gewesen, der ebenfalls für die Tafel tätig ist. „Hier werden Bedürftige in Olfen unterstützt und das entspricht dem Sinne der Stiftung“, erklärt Worms. Die Leckereien sind dann ebenfalls vor Ort eingekauft worden, beim Rewe in Olfen.

Angelika Pes (v.l.) und Hans Peter Worms von der Siebeck-Stiftung, Pfarrer Thorsten Melchert, Gudrun Schlaphorst und Michael Klaus von der Tafel Lüdinghausen. © Sabine Geschwinder
Die Weihnachtstüten sind allerdings kein Ersatz für ein Weihnachtsgeschenk, sondern lediglich eine Aufmerksamkeit, um die Adventszeit zu verschönern, erklärt Gudrun Schlaphorst. Pfarrer Thorsten Melchert, sagt, es sei schön, dass es die Tafel gebe, auch, wenn es schade sei, dass sie überhaupt nötig sei. Die Olfener Ausgabestelle der Tafel gibt es inzwischen seit fünf Jahren, trotzdem wisse noch nicht jede Olfenerin und jeder Olfener, dass sie existiere, sagt Gudrun Schlaphorst. Übrigens sei die Spendenbereitschaft seit Corona nicht höher geworden, aber: Die Spendenbereitschaft in Olfen sei ohnehin hoch.
Anm. d. Red. Wir hatten zunächst geschrieben, dass die Siebeck Stiftung 1300 Euro gespendet hat. Richtig sind aber 2300 Euro.
Ich bin neugierig. Auf Menschen und ihre Geschichten. Deshalb bin ich Journalistin geworden und habe zuvor Kulturwissenschaften, Journalistik und Soziologie studiert. Ich selbst bin Exil-Sauerländerin, Dortmund-Wohnerin und Münsterland-Kennenlernerin.
