
© Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.
Stever neu entdecken - die „WasserWege“ sind viel mehr als ein Radweg
Familientour
Sportlich sein, Natur und Landschaft genießen, frische Luft schnappen: Der Radweg entlang der Stever mit Lernlandschaft ist jetzt komplett - ein tolles Angebot nicht nur im Teil-Lockdown.
Von 2010 bis 2017 war das westliche Münsterland Schauplatz der Regionale 2016. 36 Projekte sind im westlichen Münsterland entstanden – darunter die „WasserWegeStever“ - ein Familienradweg mit vielen Möglichkeiten. Sportliche Menschen - oder Radfahrer mit elektrischer Unterstützung - dürften die rund 70 Kilometer lange Streckentour zwischen Nottuln und Haltern am See in einem Stück schaffen.
Das Besondere an dem Projekt ist jedoch, dass die „WasserWegeStever“ auch viele Einstiegs- und Kombinationsmöglichkeiten bieten. Es gibt leichte bis mittelschwere Etappen mit Rundwegen und Abstechern. Dazu gehören die Rundtouren Lüdinghausen/Olfen oder Olfen/Haltern am See.
Das neue Angebot ist absolut familientauglich. Kinder können mit ihrer eigenen Radwegekarte die Strecke erkunden, Münzen „sammeln“ und Rätsel lösen, während sich Erwachsene ausführlich im Begleitbuch oder an den Info-Tafeln über die Geschichte(n) des Flüsschens informieren. An den Mitmachstationen können die Radfahrer gemeinsam entdeckten, ausprobieren oder picknicken.
Von der Quellregion in den Baumbergen bis zum Halterner Stausee
„Auf dem Familienradweg erwarten Sie Eindrücke der typischen Münsterländer Landschaft: Von der Quellregion am Fuße der Baumberge, vorbei an Wassermühlen und wunderschönen alten Hofstellen mit Baumberger Sandstein, zu Wasserschlössern und auch zu den Naturschutzgebieten, wie den Rieselfeldern in Appelhülsen und der Steveraue bei Olfen“, preisen die Organisatoren das neue Angebot an.
Denn die Stever verbindet als Fluss Städte und Gemeinden von den Baumbergen bis zum Halterner Stausee miteinander. Bei der Regionale 2016 haben die sechs Stever-Kommunen gemeinsam mit dem Kreis Coesfeld das interkommunale Projekt umgesetzt und ökologische sowie touristische Aufwertungen der Stever gemeinsam abgesprochen und verwirklicht.
Der rund 70 Kilometer lange Radweg SteverLandRoute führt dabei von Nottuln über Senden nach Lüdinghausen und dann weiter nach Selm, Olfen und Haltern am See. Die Streckenführung ist dabei online in den gängigen Routing-Apps abrufbar. Darüber hinaus bietet die App „Erlebnis Naturerbe“ neben der reinen Streckenführung zahlreiche Informationen am Wegesrand.

Eine Station auf dem Radweg an der Stever ist der Ternscher See in Selm. © Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.
Die SteverLandRoute sollte aber „nicht nur“ ein Radweg sein, sondern auch über den Fluss und Besonderes in der Nähe informieren. Dabei soll er Wissen vermitteln und besonders Familien ansprechen, so das Ziel des entwickelten didaktischen Konzeptes. Dies konnte dank einer Förderung von Land und EU zwischen Mai 2018 und Oktober 2020 durch den Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld umgesetzt werden.
SteverLandRoute bietet 14 Stationen mit 9 interaktiven Elementen
Ab sofort begleiten 14 Stationen die SteverLandRoute mit insgesamt neun interaktiven Elementen. Dazu zählen beispielsweise Ausgrabungskiste, Geschichtswürfel und Murmelbahn. Sie alle haben Stever-Themen zu vermitteln. Sei es die Entstehung des Quellgesteins, die Veränderung des Flusslaufes oder ihre Rolle im weltweiten Wasserkreislauf.
Ergänzt werden die Stationen durch ein Begleitbuch für Erwachsene und eine Entdeckerkarte für Kinder. Das Buch lockt neben Karten und einer groben Wegebeschreibung vor allem mit Geschichten und lohnenswerten Empfehlungen links und rechts der Stever auf den Radweg. Die Karte stellt den Kindern Rätselfragen, deren Antworten sich vor Ort an den Stationen finden lassen. Dabei haben Schüler von acht Schulen an der Gestaltung der Entdeckerkarte und den SteverMünzen mitgewirkt. Die Illustrationen der Karte, der Mitmachstationen und der extra Kinder-Informationstafeln hat der Münsteraner Lars Baus umgesetzt. Ganz nebenbei entstand das Maskottchen „Hansi“, ein motivierter Rennradfahrer mit blauem T-Shirt, der auf allen Bildern irgendwo zu entdecken ist und die gesamte Strecke begleitet.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
