Gerome Biehle, Leiter der Wolfhelmschule, freut sich auf die kommende Woche, wenn er die Schüler wieder vor Ort begrüßen kann. © Arndt Brede (Archiv)

Schule in Coronazeiten

„Sterben ist schlimmer“: Olfener Schulleiter sieht in Testpflicht keine Gefahr

Seit dieser Woche gilt die Pflicht für alle Schülerinnen und Schüler, sich in der Schule testen zu lassen. Jerome Biehle, Schulleiter der Wolfhelmschule, gibt sich tiefenentspannt.

Olfen

, 16.04.2021 / Lesedauer: 3 min

Jerome Biehle freut sich auf die kommende Woche (ab 19.4.). Wenn alle Schüler, wenn auch gruppenweise an verschiedenen Tagen, wieder in die Schule kommen, wird er am Eingang stehen und sie begrüßen. Möglich machen das die Corona-Tests, die nun für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend sind. Davon, dass die reibungslos funktionieren werden, geht Biehle, Leiter der Wolfhelmschule mit Standorten in Olfen und Datteln, fest aus. „Wir haben ja schon vor den Osterferien Erfahrungen gesammelt“, sagt er. „Die Kollegen sind geschult und die Tests so einfach, dass sie schon kleine Kinder selbstständig machen können.“

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Dass die Tests jetzt - im Gegensatz zu vor den Osterferien - verpflichtend sind, heißt er gut. „Es gibt mir und auch allen Kollegen ein gutes Sicherheitsgefühl.“ Und auch die allermeisten der Schüler wünschten sich, wie auch schon beim Tragen der Mund-Nasen-Masken, Sicherheit. „Sie denken an ihre Familien und sie wollen sicher zur Schule kommen“, beobachtet Biehle. Er spüre ein hohes Maß an Disziplin und Bereitschaft, dafür zu sorgen.

„Zu sterben ist schlimmer“

In dieser Woche wurden die Tests bereits bei den Abschlussjahrgängen durchgeführt. Nur ein Schüler wollte das nicht und blieb deswegen zu Hause. Denn am Präsenzunterricht teilnehmen darf nur, wer sich in der Schule testet oder einen negativen Test aus einem Testzentrum vorweisen kann. Ab der kommenden Woche wird es folgendermaßen laufen: Die Lehrer testen sich selbst vor Unterrichtsbeginn, die Schüler-Tests finden dann am Anfang der ersten Stunde statt. Dafür werde inzwischen auch nicht mehr viel Zeit eingeplant, berichtet Biehle. „Positiv getestete Kinder, die es bisher aber nicht gab, werden dann von den Schulsozialarbeitern betreut, bis sie abgeholt werden“, sagt er. „Das ist alles machbar. Wir sind da total tiefenentspannt. Es gibt sicher Schöneres, aber zu sterben ist schlimmer.“

Zwei Widersprüche

Widersprüche gegen die Testung haben ihn bisher lediglich zwei erreicht. In der Zeit, als die Tests freiwillig waren, seien es zwei bis drei pro Klasse gewesen. „Ich hatte befürchtet, dass sich dieser Trend fortsetzen könnte“, so der Schulleiter. „Ich kann aber auch nicht nachvollziehen, wie Eltern darauf kommen können, dass Kinder sich verletzen könnten. Ich bin ja ein wirklich kritischer Geist, aber die Tests sind einfach, schnell und gut handhabbar.“

Laut Landesverordnung gibt es im Falle eines Widerspruchs keinen Anspruch auf Distanzunterricht. „Die Lehrer können das auch gar nicht leisten, zum Beispiel zuätzliche Materialpakete zu packen. Wir fällen die Entscheidung, wie wir damit umgehen, dann im Einzelfall.“

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