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Stadt will bei der Renovierung des Hallenbades Vorreiter wie vor 51 Jahren sein
Stadt baut
Die Grundschule ist fertig, jetzt nimmt sich die Stadt die nächsten öffentlichen Gebäude vor. In aller Ruhe. Natürlich aus finanziellen Gründen. Aber es gibt auch andere Aspekte.
Als 1968 das Olfener Schwimmbad nach rund zweijähriger Bauzeit eröffnet wurde, war die Steverstadt Vorreiter im damaligen Kreis Lüdinghausen. Auch größere Städte wie beispielsweise Lüdinghausen verfügten nicht über ein Hallenbad. 51 Jahre und damit einige Sanierungen später gibt es das Kombi-Gebäude mit Bad und Sporthalle noch immer an der Von-Vincke-Straße. Zentral gelegen, gut erreichbar. Aber auch ein Stück weit in die Jahre gekommen. Nein, mit den großen Spaßbädern in Senden oder Dülmen oder mit dem neuen Solebad in Werne will und kann die Stadt nicht konkurrieren.
Olfener Kinder sollen in der Heimatstadt schwimmen lernen
„Die Kinder sollen in Olfen schwimmen lernen können“, sagt Wilhelm Sendermann. Der Bürgermeister hat zudem die beiden Vereine (DLRG und Olfener Schwimmclub) sowie die Bürger im Blick, die einige Bahnen ziehen und damit etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Also ein Ansatz, fast wie vor 51 Jahren. „Immer noch aktuell“ ist nach Einschätzung von Sendermann das Bad, das der Stadt ähnlich wie das Naturfreibad ein jährliches Defizit von rund 100.000 beschert. Eine Größenordnung, die sich die Stadt auch in den nächsten Jahren gönnen will. Mit einer großen Ausnahme. Olfen will viel Geld in die Hand nehmen, um das Bad zukunftsfit und einen viele Millionen teuren Neubau überflüssig zu machen.

Das Olfener Schwimmbad war bei der Eröffnung das erste seiner Art im Altkreis Lüdinghausen. © Aschwer
Dass dieser Weg sehr sinnvoll sein kann, haben nach Aussage der Verwaltung Studenten der Dortmunder Universität bestätigt. Sie hätten sich intensiv mit der Frage beschäftigt, ob alte Gebäude zwingend abgerissen werden müssen oder ob es nicht wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller sei, die alte Gebäude zu sanieren. Und genau diesen vorgeschlagenen Weg will Olfen jetzt gehen - auch in der Hoffnung, mit diesem Konzept das Land zu überzeugen und Zuschüsse zu bekommen. „Hallenbad und Turnhalle waren für die damalige Zeit sehr wertig und modern“, sagt Sendermann. Barrierefreiheit ist allerdings ein Punkt, der damals nicht im Fokus stand, beim Umbau aber umgesetzt wird. Auch Möglichkeiten der Energieeinsparung sollen genutzt werden.
Stadt baut Scheune an der Füchtelner Mühle um

Die Stadt will in diesem Jahr mit dem Umbau der Scheune an der Füchtelner Mühle beginnen. © Aschwer
Weil das aber alles gut überlegt und vorbereitet sein soll, ist zunächst ein anderer Hochbau an der Reihe. In den Jahren 2019/2020 wird die Scheune an der Füchtelner Mühle umgebaut. Daran schließen sich Sport- und Schwimmhalle an. Damit nicht genug. Bereits erste Überlegungen angestellt hat die Stadt für den Umbau des
es. Auch hier blickt die Stadt Richtung Holland. „Das Rathaus in Winterswijk ist ganz anders konzipiert als typische deutsche Rathäuser“, sagt Sendermann. Wesentlicher Unterschied ist, dass das auch aus Olfen bekannte Büro für ein oder zwei Mitarbeiter die Ausnahme und nicht die Regel ist. „Länger und gründlich überlegen statt zu viele gleichzeitig zu realisieren“, soll auch hier das Motto sein.
Zwei neue Kindergartengruppen in früheren Villa Ritter

Aktuell gibt es eine Spielgruppe in der früheren Villa Ritter an der Füchtelner Mühle. In den nächsten Monaten will die Stadt das Angebot um zwei Kindergartengruppen erweitern. © Aschwer
Deutlich schneller als beim Rathaus sollen die Bauarbeiter in der früheren Villa Ritter an der Füchtelner Mühle anrücken. Neben der bestehenden Spielgruppe sollen zwei Kindergruppen Platz finden. Den Start wird der Träger Jugendhilfe Werne wohl in Containern absolvieren müssen, doch dieser Zustand soll nicht von langer Dauer sein. Von Anfang an soll der Schwerpunkt „Natur“ sein. Das bietet sich vor allem auch deshalb an, weil das Thema Natur auch in der umgebauten Scheune eine große Rolle spielt.
Vier Träger betreuen 25 Gruppen in acht Kindergärten
Mit der neuen Kita erhöht sich die Zahl der Kindergärten im Kindergartenjahr 2019/20 auf acht mit insgesamt 25 Gruppen. Bei den Trägern setzt die Stadt auf Vielfalt: Die DRK gGmbH hat die Trägerschaft für drei Kindergärten, der Evangelischen Kirchenkreis Münster für eine Kita, die katholische Kirche (Bistum Münster) für zwei Kindergärten ebenso wie die Jugendhilfe Werne.

Weit fortgeschritten sind die Arbeiten am neuen Feuerwehrgerätehaus in Vinnum. Im Führjahr soll die Feuerwehr in die neuen Gebäude umziehen. © Aschwer
Fast „Vollzug melden“ kann die Stadt beim neuen Feuerwehrgerätehaus in Vinnum. „Die Arbeiten sind soweit vorangeschritten, dass im Frühjahr der Umzug erfolgen kann“, sagt Wilhelm Sendermann. Rund 850.000 Euro wird die Stadt dann hier investiert haben. Bereits geklärt ist auch die Nutzung für das aktuelle Gerätehaus. Hier soll ein neues Blockheizkraftwerk installiert werden. Die weitere Fläche will die Stadt Vinnumer Vereinen als Lagerfläche zur Verfügung stellen. Der Bedarf sei da.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
