Stadt streicht Pläne für Olfen-App Andere Wünsche wurden bereits umgesetzt

Stadt streicht Pläne für Olfen-App – andere Wünsche bereits umgesetzt
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Vor vier Jahren startete in Olfen eine Aktion, die noch heute Veränderungen in vielen Bereichen zur Folge hat: Mitten in der Corona-Pandemie befragte ein Team der Universität Münster junge Olfenerinnen und Olfener zu ihren Wünschen für ein Leben in der Stadt. Viele der Anregungen wurden von der Verwaltung umgesetzt – andere wiederum nicht.

Weit über 1000 Vorschläge kamen während der Befragungen zusammen, die in die Bereiche Nachhaltigkeit/Umweltschutz, Information und Teilhabe sowie Leben in Olfen und Stadtentwicklung eingeteilt wurden. In der vergangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gab die Verwaltung einen Bericht zum Stand der Umsetzung verschiedener Maßnahmen ab.

Die meisten der präsentierten Anregungen wurden bereits umgesetzt. So ließ die Stadt unter anderem mehr Mülleimer im Stadtzentrum aufstellen, installierte Fahrrad-Reparaturstationen an verschiedenen Standorten und veranstaltet mit den „Young Summer Specials“ seit 2022 ein jährliches Event speziell für junge Menschen. Andere Maßnahmen – wie ein Büchertauschschrank am Rathaus oder ein regelmäßig stattfindendes Klima-Café sind in der Planung.

Ein weiterer Wunsch junger Menschen in Olfen war die Entwicklung einer städtischen Handy-App, über die verschiedenste Informationen abgerufen werden können. „Die Olfen-App sollten Sie unbedingt machen“, sagte Dr. Stephanie Geise von der Universität Münster bei der Präsentation der Umfrageergebnisse.

13.000 Euro jährlich

Stadtsprecherin Mouraina Heuse teilt nun aber mit: „Die Stadt Olfen hat sich mit den Rahmenbedingungen zur Einführung einer Olfen-App beschäftigt. Wegen der zu erwartenden Kosten wurde im Rahmen der Überlegungen zur Haushaltskonsolidierung darauf verzichtet.“ Die App fiel somit der angespannten Haushaltslage zum Opfer.

Für die Kostenschätzung habe die Stadtverwaltung den Anbietermarkt gesichtet und Angebote eingeholt. Mit dem Ergebnis: „Für den Betrieb der App wären rund 13.000 Euro jährlich an Aufwendungen für den Verwaltungsaufwand entstanden, plus Personalkosten. Weil die Zuständigkeit für diese Maßnahme beim Bürgermeister lag, wurde die Streichung nicht noch einmal politisch diskutiert. „Die Entscheidung hat die Verwaltung getroffen“, so Heuse.

Stadt bei Instagram

Zu dem Entschluss habe auch beigetragen, dass die Stadt bereits über andere digitale Wege Informationen verbreitet und erreichbar ist. Neben Facebook soll mit Instagram in der ersten Jahreshälfte ein weiteres städtisches Konto bei einem sozialen Netzwerk dazukommen.

Dabei entstehen der Stadt Olfen nach eigenen Angaben keine Kosten. „Zusätzlicher Personalaufwand wird dafür nicht entstehen und wird durch die vorhandenen Personalressourcen eingebracht“, klärt Mouraina Heuse auf. Das soll auch den von manchen geforderten „Wünsche-Kasten“ am Rathaus überflüssig machen. Der wird ebenfalls nicht kommen.