
© Thomas Aschwer
Service ist im Bella Roma wirklich gut, doch das Ambiente ist steigerungsfähig
Restaurant-Check
Können so viele Menschen „flunkern“ oder sind Chef und Personal im Bella Roma in Olfen wirklich so freundlich und zuvorkommend? Wir sind beim Praxis-Test freudig überrascht worden.
Wer kennt das nicht aus dem Büroalltag: Kaum ist der Telefonhörer aufgelegt, klingelt es schon wieder. Wenn dann noch Kunden in der Reihe stehen, die auch bedient werden wollen, kann es schnell hektisch und jeder Sonderwunsch zum Problem werden. Vor allem wenn die Kunden nach einem langen Arbeitstag mit „knurrendem Magen“ möglichst schnell bedient werden woll.
Der Tag war schon recht lang, als ich mich kurzfristig zu einem Besuch von „Bella Roma“ in Olfen entschließe. In die Anreise von der Redaktion in Selm ist ein „kleiner Umweg“ über Seppenrade integriert. Hier steigt mein jüngster Sohn Marcel (14) zu. Als wir uns Olfen nähern, muss ich - obwohl ich mich in der Stadt nicht schlecht auskenne - kurz überlegen, wo das Restaurant ist. Ach ja, am Nordwall. Umgeben von dichter Bebauung und vielen Parkplätzen. Wer als Gast nach Olfen kommt, entdeckt Bella Roma nicht unbedingt. Sehr schade.
Seit 15 Jahren führt Adham Mouslemani die Pizzeria
Vor mittlerweile 15 Jahren hat Adham Mouslemani das Restaurant eröffnet. Der jetzige Standort liegt zwar nicht direkt am Markt oder an den Hauptverkehrsachsen, hat aber andere Vorteile. Parkplätze gibt es in direkter Umgebung reichlich. Das Restaurant ist auch für Menschen mit Gehbehinderungen gut zu erreichen. Es gibt keine Treppe. Und was gerade an sehr schönen Tagen perfekt ist, ist die große Terrasse. Pizza, Pasta, dazu vielleicht einen guten Wein - was will man mehr?

Keine Stufen erschweren den Weg ins Bella Roma. Die Terrasse könnte aber dadurch aufgewertet werden, dass die Pflanzkübel auf bepflanzt werden. © Thomas Aschwer
Kaum haben wir das Restaurant betreten, werden wir vom Personal angesprochen. Ob wir Platz nehmen oder etwas bestellen wollen? Wir nehmen Platz und werden direkt nach dem Getränkewunsch gefragt. Kaum haben wir uns ein wenig im nicht sehr großen Restaurant umgesehen, serviert uns der Kellner einen kleinen kulinarischen Gruß des Hauses - warme Pizzabrötchen mit Butter. „Wirklich lecker“, so unsere übereinstimmende Meinung. Schnell stellen wir fest, dass eine Rezension im Internet absolut zutreffend ist: „Hauptgeschäft ist außer Haus.“ Immer wieder klingelt das Telefon, dazu kommen Kunden, die erst vor Ort bestellen, um das Essen mitzunehmen.
Auswahl ist recht groß - allerdings nicht beim Nachtisch
„Fels in der Brandung“ ist Adham Mouslemani, der in der halboffenen Küchen Bestellung für Bestellung schnell, geräuschlos und absolut zuverlässig abarbeitet. Weil die Zeit schon relativ weit fortgeschritten ist, belassen es unser Sohn und ich bei kleinen Portionen. An anderen Tagen hätten wir wahrscheinlich mehrere Gänge aus der sehr, sehr umfangreichen und gut strukturierten Karte ausgewählt. So „essen“ wir zunächst ein Stück mit den Augen mit, sehen, wie verschiedenst Salate zubereitet und serviert werden.

Hübsch anzusehen und dazu lecker - der kulinarische Gruß des Hauses. © Thomas Aschwer
Große Portionen, sehr heiß und lecker
Mein Sohn hat sich für eine Pizza entschieden, ich wähle drei Nudelsorten, die mit Käse überbacken sind. Der Kellner rät mir zur Vorsicht. Aus gutem Grund. Die Nudeln sind sehr heiß und absolut auf den Punkt gekocht.
Die Pizza ist herrlich knusprig. Obwohl es die mittlere Größe ist, muss mein Sohn am Ende ebenso passen wie ich. Beides ist sehr lecker, aber zumindest für uns an diesem Abend zu viel. „Die Portionen sind reichlich und sehr schmackhaft“, heißt es in einer der Rezensionen. Dem ist nichts zuzufügen. Höchstens ein Punkt. Die Nachtisch-Angebote sind sehr übersichtlich. Doch das wäre für uns ohnehin an dem Abend zu viel gewesen.

Vorsicht, sehr heiß! Aber absolut auf den Punkt gekocht - nicht zu weich, nicht zu hart. © Thomas Aschwer
Der Service: In vielen Rezensionen wird die Freundlichkeit des Personals gelobt. Diesem Urteil schließen wir uns an. Man hat wirklich das Gefühl, willkommen zu sein. Obwohl wir das erste Mal im Bella Roma waren, hatten wir das Gefühl, bei Freunden zu sein. Essen und Getränke sind gerade mit Blick auf die vielen telefonischen Bestellungen sehr schnell da.
Preise: Zahlreiche Online-Bewertungen loben das gute Preis-/Leistungsverhältnis. Dem schließen wir uns an. Einen kleinen gemischten Salat gibt es für 2,50 Euro, eine Suppe für 3 Euro und eine mittlere Thunfisch-Pizza für 5 Euro.
Das Ambiente: Die Pizzeria Bella Roma ist sicherlich nicht der Ort für einen ganz besonderen Tag oder Anlass. Der so wichtige erste Eindruck ist etwas zwiespältig. Die meisten Blumenbeete sind nicht bepflanzt, beim Ambiente in der Pizzeria ist auf jeden Fall noch deutlich Luft nach oben. Wer eine besonders schöne Atmosphäre oder einen Raum für einen längeren Abend sucht, ist hier eindeutig falsch.
Barrierefreiheit: Wie schon eingangs erwähnt, führt der Weg zum Eingang über die Terrasse und hat keine Stufen. Menschen mit Gehhilfe oder Rollstuhlfahrer kommen problemlos ins Restaurant.

Keine Stufen erschweren den Weg ins Bella Roma. Die Terrasse könnte aber dadurch aufgewertet werden, dass die Pflanzkübel auf bepflanzt werden. © Thomas Aschwer
Das sagt das Netz: Bei Google gibt es 4,2 von 5 Sternen bei immerhin 89 Rezensionen. Die Schreiber loben den netten Besitzer, die gute Preis-Leistung und den Service. Für einige ist Bella Roma die „beste Pizzeria Olfens“.
Restaurant-Infos: Pizzeria Bella Roma, Nordwall 15, Olfen, Tel. (02595) 386841, Öffnungszeiten: Montags bis sonntags 11 bis 23 Uhr.
Wie funktioniert der Restaurant-Check?
Wir gehen ohne Ankündigung in die jeweiligen Restaurants - als ganz normale Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen.
Wir beschreiben die Läden so, wie wir über sie auch mit Freunden und Bekannten sprechen würden. Mit ihren Schwächen, mit ihren Stärken. Ehrlich.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
