Um Geld für ihre Abifeier zu sammeln, kümmern sich (v.l.) Jonas Schultz, Alissa Azdaic, Hannah Schubert und Tom Mengelkamp von der Gesamtschule Olfen um das Projekt "Rent an Abiturient". © Pascal Albert
Abifeier 2020
Rent an Abiturient und ein „Theater-Video-Hybrid“: Schüler sammeln Geld für ihre Abifeier
Um ihre Abikasse zu füllen, sind die kommenden Abiturienten der Wolfhelmschule kreativ geworden. Unter anderem bieten sie sich für diverse Jobs an und führen ein besonderes Theaterstück auf.
Ein Abiball ist der große und feierliche Abschluss der Schullaufbahn. Nach den Sommerferien starten wieder viele Schüler in ihr letztes Schuljahr. An der Gesamtschule Olfen wollen im kommenden Jahr 67 Schüler und Schülerinnen gemeinsam feiern. Dafür brauchen sie Geld.
In diesem Jahr lag der Preis für eine Karte für den Abiball in Olfen bei 39 Euro. „Das ist ein stolzer Preis“, gibt Schülerin Hannah Schubert zu. Und daher hat sich die baldige Jahrgangsstufe 13 entschieden, kreativ zu werden. „Unser Ziel ist es, den Abiball für uns so günstig wie möglich zu halten“, erklärt sie. Gemeinsam mit Tom Mengelkamp, Jonas Schultz und Alissa Azdaic ist sie für das Projekt „Rent an Abiturient“ zuständig.
Abiturienten können bis Anfang 2020 engagiert werden
Jeder, der bei irgendeiner Arbeit Hilfe braucht, kann sich die angehenden Abiturienten einfach mieten. Die Idee ist nicht neu. „Wir haben das schon von anderen Stufen mitbekommen“, erzählt Hannah Schubert. Auch die Stufe, die in diesem Jahr ihr Abitur feierte, hatte mit der Aktion Geld gesammelt.
Rent an Abiturient
Die baldige 13. Klasse der Wolfhelmschule bietet unter anderem Arbeiten im Bereich Haushalt, Betreuung und Technik an. Auch bei der Gartenarbeit, Hundeausführung oder einem Umzug helfen die Schüler gerne.Die Aktion beginnt am 13. Juli und endet am 6. Januar 2020.Wer Hilfe oder Unterstützung vom Olfener Abschlussjahrgang benötigt, kann sich entweder per Mail an rent-an-abiturient@wolfhelmschule.com wenden oder telefonisch bei 0157 35635050 melden.Dann muss nur noch geklärt werden, um was für eine Art von Arbeit es geht, wie viele Helfer benötigt werden sowieo wo und wann die Schüler gebraucht werden.Die hatte die Aktion aber nur an wenigen Wochenenden veranstaltet. Hannah Schubert und ihre Mitschüler sind aber bis Anfang 2020 „buchbar“. Für die 19-Jährige nur logisch: „Das ist ja eine gute Sache, die man auch länger durchführen kann.“ Und neben dem zusätzlichen Geld für die Abiturfeier sieht sie noch einen weiteren positiven Effekt bei der Aktion: „Das ist eine gute Möglichkeit, die Stufengemeinschaft zu stärken.“
Gartenarbeiten und Abholung vom Flughafen
Sieben Aufträge hat die Stufe bereits - und das, obwohl die Aktion erst am Samstag startet. „Wenn das so weitergeht, sind wir gut dabei“, freut sich Alissa Azdaic. Bei der Art der Arbeit gibt es so gut wie gar keine Einschränkungen. „Wir machen fast alles“, sagt Jonas Schultz. Neben der klassischen Gartenarbeit habe es auch schon eine Anfrage für eine Taxi-Fahrt gegeben, bei der jemand vom Flughafen abgeholt werden möchte.
Aber nicht nur erste Aufträge gab es schon, auch einige weitere Anfragen, die nun noch endgültig geklärt werden müssen, seien schon eingegangen. Dass die Schüler schon so viel zu tun haben, obwohl die Aktion noch gar nicht gestartet ist, liegt vor allem an der Vermarktung ihrer Idee.
„Wir denken uns schon noch was aus“
Denn schon in der vergangenen Woche hatten sie ihre Plakate schon mal online auf diversen Facebook-Seiten hochgeladen. Dort war die Resonanz dann auch sehr positiv, erzählen sie.
Neben der Idee, Arbeiten für andere zu verrichten, hatte die Stufe aber auch noch weitere Einfälle. „Wir hatten die Idee, etwas auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen“, erzählt Tom Mengelkamp. Was genau, steht allerdings noch nicht fest. Glühwein, so sagt er, werde es allerdings schon mal nicht - denn der werde schon von wem anders verkauft. Dennoch ist er zuversichtlich: „Wir denken uns schon noch was aus.“
Keine Räumlichkeiten für Abi-Vofi-Feiern
Und auch die in vielen Städten schon zum Standard gewordenen Abi-Vofi-Feiern wurden diskutiert. „Wir waren in den Planungen schon weit“, sagt Tom Mengelkamp. Allerdings gebe es in Olfen keine Räumlichkeiten, die groß genug wären, um eine solche Feier zu veranstalten. Die Alternative wäre gewesen, ein Zelt zu mieten. Das hätte aber alleine schon über 4.000 Euro des Budgets verschlungen.
Schon am 25. Mai starteten die Schüler der Olfener Gesamtschule die Dreharbeiten für ihre ein weiteres besonderes Projekt. © Wolfhelmschüler
Insgesamt, schätzt der 18-Jährige, würden sich die Kosten für die ganze Feier dann auf etwa 13.000 Euro belaufen. Eine ziemlich hohe Summe. Im Normalfall und ohne Zwischenfälle hätte die Stufe aber dennoch Geld mit einer solchen Veranstaltungen verdienen können, rechnen sie vor. „Aber uns war das ein zu großes Risiko“, erklärt Tom Mengelkamp die Bedenken der Abiturienten.
Szenen, die nicht auf der Bühne realisiert werden können
Doch ein großes Projekt haben die 67 Schüler und Schülerinnen noch im Angebot: Das erste Olfener Abitainment „Lost“. Seit Ende Mai laufen dafür schon die Arbeiten auf Hochtouren. Geplant ist ein Theaterstück, das im November an vier Tagen aufgeführt wird. Lars Koltermann, einer der Projektleiter, nennt es einen „Theater-Video-Hybriden“.
Vorab werden schon seit einigen Monaten Szenen gedreht, die dann bei den Aufführungen begleitend zum Theaterstück laufen werden. „Es sind teilweise Szenen, die nicht auf der Bühne realisiert werden können“, beschreibt Lars Koltermann die Idee dahinter.
Die Olfener Schüler arbeiten auf Hochtouren an ihrem Abitainment-Stück „Lost“. © Wolfhelmschüler
Das Konzept ist am Städtischen Gymnasium in Selm schon zur Tradition geworden. Doch in diesem Jahr „hat das da mit dem Stück nicht geklappt“, erklärt er. „Wir haben das dann übernommen.“ Zwei Selmer Schüler, Anna Katharina Schulz und Lee Marvin Stöwe, arbeiten daher nun mit den Olfener Schülern an einer solchen Aufführung.
Grusel, Action und eine Prise Humor
Über die Handlung will Lars Koltermann noch nicht zu viel verraten. Aber zumindest einen kleinen Einblick gibt er schon mal: „An der Schule geht etwas vor und unsere zwei Protagonisten finden das im Rahmen einer Halloweenparty, für die die Stufe in die Schule einbricht, heraus“, erzählt er. Genauere Details will lässt er sich nicht entlocken - schließlich sollen die Leute ja noch einen Grund haben, in die Aufführungen zu gehen.
Der „Theater-Video-Hybrid“ vereint Grusel-, Action- und Comedyelemente. © Wolfhelmschüler
Auch in ein bestimmtes Genre möchte er das Theaterstück nicht packen. Ein wenig Grusel, ein bisschen Action und eine Prise Humor zeichnen das Stück aus, sagt er. Ein bisschen wie Sherlock-Holmes“ soll es auch sein. Um ihre Abikasse zu füllen, sind die Noch-Zwölftklässler also besonders kreativ geworden.
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