
© Thomas Aschwer
Neuer Fahrradweg nach Münster: Initiative für Radschnellweg entlang des Kanals
CDU-Initiative
Der Weg am Dortmund-Ems-Kanals könnte für Pendler eine perfekte Verbindung von Olfen über Lüdinghausen und Senden nach Münster sein, ist es aber nicht. Jetzt gibt es eine neue Initiative.
Wer insbesondere am Wochenende den Kanalseitenweg befährt, muss gehörig aufpassen. Er ist von vielen Menschen umgeben, die ebenfalls die besonders ruhige und landschaftlich schöne Strecke genießen. Darunter sind auch viele Familien, denn hier können sich die Kinder auf das Radfahren konzentrieren, ohne den Blick für Autos oder LKW haben zu müssen.
Dafür gibt es andere Herausforderungen. An einigen Stellen ist die Strecke sehr schmal, zudem machen teils grober Schotter und Schlaglöcher den Radlern das Leben schwer.
Das soll sich ändern. CDU-Vertreter aus Lüdinghausen, Olfen und Senden haben sich an der Berenbrocker Brücke in Lüdinghausen über die angelaufenen Planungsmaßnahmen zum Radschnellweg entlang des Dortmund-Ems-Kanals informiert.
Der Lüdinghausener CDU-Bürgermeister Ansgar Mertens erläuterte ausführlich den aktuellen Status. Das Planungsziel sieht eine Fahrbahnbreite von 3 Metern und eine Asphaltierung vor. Auch über eine sogenannte intelligente, aber umweltverträgliche Beleuchtung an Gefahrenpunkten denken die Planer nach.
Münster ist bereits deutlich weiter. Hier wird der Radweg gebaut.
Das Rad neu erfinden müssen die Verantwortlichen bei der angestrebten Projektumsetzungen nicht. Auf Münsteraner Stadtgebiet wird bereits auf einer 27 Kilometer langen Strecke eine durchgängige und attraktive Fahrradroute von Stadtgrenze zu Stadtgrenze realisiert.
„Diese gilt es nun bis an den Südrand des Kreises Coesfeld fortzusetzen“, so die Forderung der Politiker.
Sie nennen zwar keine Summe für eine Projektumsetzung, haben aber dennoch gute Nachrichten. „Die zu erwartende Förderung für dieses Projekt kann bis zu 90 Prozent der Planungs- und Baukosten betragen“, so die CDU-Vertreter in einer schriftlichen Stellungnahme.
Darin betonen sie zudem ihre Einstimmigkeit, das Vorhaben aktiv voranbringen zu wollen. Aus ihrer Sicht wäre eine sogenannte Veloroute ein wichtiger Beitrag „zur dringend notwendigen Mobilitätswende“.
Die Stadt Münster ist beim Projekt „Schnell-Radweg“ am Kanal deutlich weiter. Sie hat die ursprünglich als Betriebsweg des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes hergestellte Strecke in sechs Abschnitte unterteilt:
- Abschnitt 1: Gelmer Brücke bis Wilhelmshavenufer
- Abschnitt 2: Wilhelmshavenufer bis zur Eulerstraße
- Abschnitt 3: Eulerstraße bis zum Asphaltmischwerk
- Abschnitt 4: Asphaltmischwerk bis Ballonstartplatz
- Abschnitt 5: Ballonstartplatz bis zum Osttor
- Abschnitt 6: Osttor bis zur Stadtgrenze Senden
Auf den Ausbau haben sich dabei die Stadt Münster und die Wasser- und Schifffahrtsdirektion des Bundes verständigt. Dabei kümmert sich die Stadt Münster um den Bau, während die Finanzierung des Großprojektes zum überwiegenden Anteil durch den Bund erfolgt.
Ein besonderes Highlight der Strecke auf Münsteraner Gebiet ist die innovative Straßenbeleuchtung. Sie wird digital gesteuert und springt an, wenn sich jemand nähert. Nachdem eine Straßenlaterne passiert wurde, schaltet sich die Beleuchtung automatisch ab. „Das schafft Sicherheit, ist energiesparend und verringert den Einfluss auf die Umwelt“, betont die Stadt Münster.
Radweg am Kanal ist zwischen Olfen und Lüdinghausen viel bequemer
Mit der Velostrecke bekommt die mehr als 100 Jahre alte Verbindung zumindest in Münster eine ganz neue Bedeutung. Für Radfahrer ist sie vor allem auch deshalb so attraktiv, weil sie abseits von großen Straßen verläuft und zudem keine nennenswerte Steigungen hat.
Selbst Radfahrer ohne elektrische Unterstützung sollten keine Probleme haben. Gerade im Bereich zwischen Olfen und Lüdinghausen unterscheidet sich die Kanalstrecke erheblich von der Situation auf den Straßen. Wer von Olfen kommt, muss Richtung Lüdinghausen kräftig in die Pedale treten, es geht fast immer bergauf.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
