Rathausanbau in Olfen wird teurer Stadt vermeldet erste Sparmaßnahmen

Rathausanbau wird teurer: Stadt vermeldet erste Sparmaßnahmen
Lesezeit

„Wir müssen mehr Disziplin reinbringen“, appellierte Kämmerer Alexander Höring noch Ende August auf die Einhaltung des Olfener Haushaltsplans. Weil der Finanzbericht des ersten Halbjahrs ein Defizit bei den Steuereinnahmen in Millionenhöhe prognostiziert, ist die Stadt zum Sparen angehalten. Das gestaltet sich beim aktuell größten Projekt schwierig – die Verwaltung vermeldet aber auch erste Erfolge.

Nachdem in einer ersten Ausschreibung für die Rohbauarbeiten des Rathausanbaus noch kein zufriedenstellendes Angebot bei der Stadt eingegangen war, erteilte sie im zweiten Anlauf einem Olfener Unternehmer den Zuschlag. Das konnten die Projektverantwortlichen Melanie Elett und Sarah Ludwiczak am Dienstag (24.10.) dem Bau- und Umweltausschuss mitteilen.

Zwar lag das aktuelle Angebot für den Rohbau mit rund 1,5 Millionen Euro etwa 300.000 Euro unter dem aus der ersten Angebotsrunde, dennoch wirken sich die allgemein steigenden Baukosten auch auf das Rathaus-Projekt aus. Statt der noch 2020 veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von 8,4 Millionen Euro rechnet die Stadt aktuell mit Kosten über 10,7 Millionen Euro für das Vorhaben – aufgeteilt auf 6,5 Millionen Euro für Abriss des Altgebäudes und den Neubau sowie 4,2 Millionen Euro für die Sanierung des bestehenden Rathausgebäudes. Die „Maximalprognose“ für die Jahre 2025/2026 geht von 14,2 Millionen Euro Gesamtkosten aus.

Mauerwerk statt Beton

Um den in Kürze startenden Rohbau überhaupt vergeben zu können, sei die Ausschreibung angepasst worden, teilt die Stadt mit. So werden die ursprünglich geplanten Betonwände des Anbaus nun durch Mauerwerk ersetzt. Dass die Gesamtkosten für die Rathauserweiterung nicht noch höher liegen, ist neben der günstigeren Ausschreibung noch weiteren Maßnahmen der Verwaltung geschuldet.

Das obligatorische Baustellenschild stand vorher bereits auf der Baustelle des Naturparkhauses und wurde entsprechend überklebt, zudem wird ein Teil der Baustelleneinrichtung vom Bauhof übernommen. Den Bodenaushub der Baustelle nutzt die Stadt für die Errichtung des Bikeparks, was sich dann positiv auf die Gesamtkosten dieses Projektes auswirkt.

Halbe Million Euro weniger

Insgesamt geht die Stadt von einer Ersparnis über eine halbe Million Euro aus. „Unsere Aufgabe und unser erklärtes Ansinnen ist es, jedes Sparpotenzial zu nutzen, um die Kosten im Griff zu halten“, kündigte Bürgermeister Wilhelm Sendermann jüngst an. „In einer Nachbarstadt haben sich die Kosten für den Rathausneubau vervierfacht. Das wird uns nicht passieren“, zeigte sich Sendermann überzeugt.

Er glaube nicht, dass die Baukosten in näherer Zukunft weiter steigen und sich somit auch nicht auf die Gesamtkosten niederschlagen werden, so der Bürgermeister. Ob er recht behält, können Mitglieder des Bauausschusses regelmäßig überprüfen: In der Runde der Fraktionsvorsitzenden wurde vereinbart, dass die Stadt halbjährlich über die Entwicklung der Kosten für die Rathauserweiterung berichten soll.

Stadt Olfen fehlen Millionen im Haushalt: „Die Zeiten werden schwerer“