Rathaus-Neubau in Olfen teurer als erwartet Stadt nennt Sparmaßnahmen und Zeitplan

Rathaus-Nebau teurer als erwartet: Stadt nennt Einsparungen und Zeitplan
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Noch ist das Gebäude in Gerüste gehüllt – der Baufortschritt der Rathauserweiterung in der Kirchstraße ist aber deutlich zu erkennen. Seit der Grundsteinlegung im April ist der neue Sitz der Stadtverwaltung Olfen deutlich in die Höhe gewachsen. Im Bau- und Umweltausschuss (BUA) präsentierte die Stadt einen Zwischenstand zu dem Millionenprojekt.

Die Rohbauarbeiten befinden sich auf der Zielgeraden. Die dritte Etage – das Dach – fehlt noch. Das könnte sich aber bald schon ändern. Die Dach- und Zimmerarbeiten wurden bereits vergeben und sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Auch die Verklinkerung und die Fenster sollen dann fertiggestellt sein, so der Plan.

Schlosserleistungen und die Aufzuginstallation sind ebenfalls schon beauftragt, teilt die Stadtverwaltung mit. Zahlreiche weitere Gewerke sind aktuell noch ausgeschrieben, dazu gehören: Estrich- und Bodenbelagsarbeiten, die Installation von Heizung/Lüftung/Sanitär sowie der Gebäudeleittechnik bis hin zu Putz- und Malerdienstleistungen. Zur BUA-Sitzung im Dezember will die Verwaltung die Vergabe der Leistungen vermelden können.

Abstriche zur Kostensenkung

Fehlende oder unzureichende Angebote für die Umsetzung des Baus waren es, die zuletzt für eine Kostensteigerung gesorgt haben. Der Rohbau konnte erst nach einer zweiten Ausschreibung vergeben werden. Letztlich lagen die Mehrkosten gut 300.000 Euro über der Kostenberechnung aus dem Jahr 2023.

Auch die Metallbauarbeiten mussten zweimal ausgeschrieben werden – und waren dann knapp 250.000 Euro teurer als geplant. Hier nennt die Verwaltung die gestiegenen Rohstoffpreise als entscheidenden Grund.

Die Arbeiten an Dach und Klinker werden ebenfalls teurer. Um den Mehrkosten zu begegnen, gab die Stadt bereits im vergangenen Jahr Sparmaßnahmen bei dem Projekt bekannt und sucht bei jeder Bauleistung nach Möglichkeiten zur Kostenminimierung. Eine der jüngsten Folgen: Die Dachziegel und Dachrinnen des Neubaus erhalten nun doch ein Standardformat, die Fallrohre werden nicht aus Aluminium sein, sondern aus Zink.

540.000 Euro Mehrkosten

Dennoch kostet die Rathauserweiterung nach aktuellem Stand etwa 540.000 Euro mehr als noch im ersten Quartal 2023 angenommen. Melanie Elett, bei der Stadt verantwortlich für das Vorhaben, sagte in ihrem Bericht trotzdem: „Zum jetzigen Zeitpunkt liegt das Projekt leicht über den geschätzten sowie hochgerechneten Kosten.“

Altes Rathaus in Olfen
Wenn der Neubau bezogen werden kann, soll das Altgebäude des Rathauses saniert werden. © Marek Neppl

Denn unter Berücksichtigung des sogenannten Baupreisindexes (BPI) sind die Kosten für den Neubau von 2023 bis 2024 von 6,5 auf 6,7 Millionen Euro gestiegen. Die Gesamtkosten inklusive Sanierung des Altbaus liegen nun bei 11 Millionen Euro – 2023 waren es noch 10,7 Millionen, im Jahr 2021 bei Antrag der Fördermittel gerade einmal 8,4 Millionen Euro.

„Da hat man keinen Einfluss drauf, weil das die Baukostenentwicklung widerspiegelt“, so Sarah Ludwiczak, die ebenfalls in der Verwaltung für das Projekt verantwortlich zeichnet. „Es ist nichts Neues, dass die Baukosten von Jahr zu Jahr steigen.“ Bei den noch laufenden Ausschreibungen will die Stadt weitere Einsparmöglichkeiten nutzen, so auch bei der Elektroinstallation.

Fertigstellung bis Oktober

Die soll nach den Plänen der Verwaltung im ersten Quartal 2025 erfolgen. Dann ist auch der Start des Innenausbaus vorgesehen, der bis in den Sommer andauert.

Für September bis Oktober rechnen die Verantwortlichen mit der Fertigstellung des Rathausneubaus und einem Umzug aus dem Altgebäude nebenan. Das soll im Anschluss saniert werden – für aktuell geschätzt 4,3 Millionen Euro.

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