Mit Bauzäunen ist das Grundstück an der Kirchstraße, auf dem das neue Rathaus entstehen soll, schon seit längerer Zeit abgesichert. Ansonsten erinnert dort aktuell nicht viel an eine Baustelle. Gearbeitet wird dort jedenfalls nicht.
Dabei sollten die Erdarbeiten für das neue Gebäude bereits in den Sommerferien starten. Die Maßnahme beginnt nun aber später. Dem beauftragten Unternehmer hat die Stadt mehr zeitlichen Spielraum für das 4,5 Meter tiefe Ausschachten des Baufeldes gewährt, weil sich für die daran anschließenden Rohbauarbeiten noch kein Auftragnehmer gefunden hat.
„Die Ausschreibung hat leider nur ein Angebot gebracht“, teilt Bürgermeister Wilhelm Sendermann mit. Er informierte die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses am Dienstagabend (8. August) über die aktuelle Situation auf der Rathaus-Baustelle.
Erneute Ausschreibung
Zwar sollte die Vergabe des Rohbaus bereits am 17. Juli erfolgen, sodass die Stadt mit einem Baubeginn spätestens Anfang August rechnete – bei der europaweiten Ausschreibung des Rohbaus habe das einzige Angebot allerdings 26 Prozent über den geplanten Kosten in siebenstelliger Höhe gelegen, so Sendermann.
Voraussichtlich am Freitag (11. August) wird die Stadt eine erneute Ausschreibung für den Rathaus-Rohbau veröffentlichen. Die Verantwortlichen hoffen durch flexiblere Anforderungen – beispielsweise bei der Wahl des Materials für die Gebäudewände – auf günstigere Angebote. „Die Zielsetzung ist, die Kosten zu verringern. Wir wollen weiterhin sparsam mit den Mitteln umgehen“, merkt Wilhelm Sendermann an.
Parkplatzsperrung im September
Die Erdarbeiten sollen nun am 28. August starten und den September über andauern. Ebenfalls im Laufe des Septembers soll dann auch die Parkfläche hinter dem Rathaus für die Herrichtung des Baufeldes gesperrt werden, davon betroffen sind rund 40 Stellplätze. Der Rohbau soll dann im Oktober starten können – falls sich dafür ein Bauunternehmen findet.

Ob sich mit der Verzögerung auch der geplante Fertigstellungstermin des Rathaus-Neubaus verschiebt, darauf will sich Bürgermeister Wilhelm Sendermann nicht festlegen. Die Stadt plante damit für Ende 2024, spätestens Anfang 2025. Dann soll nicht nur ein Balkon für Karnevalsauftakt und Ehrungen zur Verfügung stehen, sondern auch ein Foyer für Veranstaltungen und Versammlungen.
Nachdem die städtischen Bediensteten im neuen Rathaus eingezogen sind, soll der alte Gebäudeteil saniert werden. Insgesamt rechnete die Stadtverwaltung zuletzt mit Projektkosten in Höhe von 8,32 Millionen Euro. Mit mehr als fünf Millionen Euro kommt der Großteil davon vom Land NRW.
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