„Puffereinrichtung“ Josefshaus Kreis-Bürgermeister beschließen Nutzung bis Ende 2023

Josefshaus: Kreis-Bürgermeister beschließen Nutzung bis Ende 2023
Lesezeit

Was eigentlich nur als kurzfristige Übergangslösung gedacht war, um den Strom an Flüchtlingen aus der Ukraine bewältigen zu können, wird nun offensichtlich zu einer dauerhafteren Wohnmöglichkeit für Flüchtlinge. Olfen, Nordkirchen und auch die anderen neun Kommunen aus dem Kreis Coesfeld haben die weitere Nutzung des Josefshauses in Seppenrade als Flüchtlingsunterkunft beschlossen. Die Kommunen können die ihnen zugewiesenen Flüchtlinge dorthin verweisen, sofern die Unterkünfte in der eigenen Kommune erschöpft sind.

Bereits seit 2015 als Unterbringung für jugendliche Flüchtlinge genutzt, brachten die Kommunen aus dem Kreis Coesfeld seit April 2022 auch Erwachsene dort unter. Der Plan war, das Josefshaus als erste Anlaufstelle zu nutzen. Die Geflüchteten sollten dort maximal zwei Wochen untergebracht werden, bis ihnen Wohnraum in Olfen, Nordkirchen oder den anderen Kommunen im Kreis Coesfeld zur Verfügung gestellt werden konnte. Betrieben werden sollte das Josefshaus ursprünglich bis Ende 2022.

Doch schon im August war klar: Olfen und auch andere Kommunen sind an den Grenzen ihrer Wohnraumraumkapazitäten. Zunächst war angedacht, die Nutzung der Unterkunft in Seppenrade bis Mitte 2023 zu verlängern. Letztlich wurde die Unterbringung der Flüchtlinge, für die kein Wohnraum gefunden werden kann, bis Ende diesen Jahres verlängert.

Starke Nutzung des Josefshaus

Olfen sind aktuell 425 Flüchtlinge zugewiesen. Und: „Für die erste und zweite Januarwoche wurden bereits sechs neue Zuweisungen angekündigt“, informiert Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Aktuell stehen ihnen als Wohnmöglichkeit in der Stadt 30 angemietete Wohnungen mit 118 Plätzen zur Verfügung, „die alle belegt sind“, so Sendermann. 41 geflüchtete Personen wohnen im Moment im Josefshaus. Im Schnitt nutzen sie die Einrichtung etwa drei Monate.

„Ab Januar können wir weitere drei Wohnungen belegen“, sagt Sendermann. „Wir suchen weitere Unterkünfte. Wer uns dazu helfen kann, sollte sich bei der Fachbereichsleiterin Frau Benting oder bei Frau Ozimek gerne melden.“ In seiner Haushaltsrede vom 13. Dezember hatte er angekündigt, die Einrichtung einer weiteren Großunterkunft zu planen. Insgesamt soll es dort Platz für voraussichtlich 118 Personen geben. Diese solle 2023 errichtet werden, so Sendermann.

Nordkirchen belegt aktuell 17 Plätze im Josefshaus, wie Gemeindesprecher Karim Laouari informiert. Insgesamt zugewiesen wurden der Gemeinde (Stand: 5.1.2023) 300 Personen. 229 Personen leben in Unterkünften in Nordkirchen. „Das Josephshaus hat eine wichtige Bedeutung für uns, vor allem als Ausweichquartier bei einer fehlenden Unterbringungsmöglichkeit in der Gemeinde“, so Laouari.

Olfen investiert 1,4 Millionen: Bau neuer Unterkunft für Flüchtlinge geplant

Olfens neue Flüchtlingsunterkunft im Gewerbegebiet bereits voll: „Sind deutlich am Limit“

Unterkünfte für Geflüchtete reichen nicht: Olfen plant Neubau