1,4 Millionen Euro will die Stadt Olfen in den Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft investieren. Seit Monaten schon ist die Unterbringung von Olfen zugewiesenen Geflüchteten ein Problem. Die bestehenden Unterkünfte sind voll und die Kapazität von privaten Wohnungen ausgeschöpft.
Die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss sollen nun am 7. Februar (Dienstag, 18 Uhr, Bürgerhaus) in ihrer Sitzung über den Neubau beraten. Der Rat entscheidet eine Woche später am 14. Februar. Geplant ist, im Gewerbegebiet Olfen-Ost II zwei weitere Gebäude für die Unterbringung zu bauen. Sie sollen jeweils 59 Personen Platz bieten, insgesamt also Wohnraum für 118 Geflüchtete bieten.
Die Stadt will in dem Gewerbegebiet am Vinnumer Landweg eine Gewerbefläche nicht verkaufen und dort - direkt neben der schon bestehenden Unterkunft - zwei etwa baugleiche Gebäude errichten. Ein Vorteil sei, dass eine zentrale Wärmeversorgung mit der bestehenden Kraft-Wärme-Koppelung dort möglich sei, wenn die neue Unterkunft neben die bestehende gebaut wird. Die bestehende Unterkunft hatte die Stadt 2017 gebaut, mit der Perspektive das Gebäude irgendwann als Gewerbeimmobilie umnutzen zu können. Doch die Plätze werden nach wie vor für die Unterbringung von Geflüchteten benötigt.
Sendermann: 3. Quartal angestrebt
Die 1,4 Millionen Euro hat die Verwaltung bereits in den Haushalt für 2023 eingestellt. Bürgermeister Wilhelm Sendermann sagt auf Anfrage, er strebt an, „dass wir im 3. Quartal einen Baubeginn hinkriegen“. Dafür brauche die Stadt aber die Unterstützung und Genehmigung anderer Stellen.
Zunächst müssen Haupt- und Finanzausschuss und Rat den Plänen zustimmen. Auch eine Bürgerversammlung plant die Stadt dazu. Zuletzt hatten die Grünen in Olfen Kritik an dem Standort am Vinnumer Landweg geübt. Durch die Unterbringung außerhalb der Stadt werde die Integration der Geflüchteten erschwert oder verhindert. Der Stadtort liege zu weit weg von der Stadtgesellschaft, so die Kritik.
Andere Bauflächen für Unterkünfte sehe die Verwaltung in Olfen derzeit aber nicht, heißt es in den Ausschussunterlagen. Die Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge auf den Olfener Wohnungsmarkt seien zudem nahezu erschöpft. Auch das ehemalige Krankenhaus an der Oststraße fällt bald als Wohnraum für Geflüchtete weg. Dorthin soll sich das St.-Vitus-Stift erweitern.
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