„Wir fliegen“, so beschrieb Matthias Gießler, der als Johannes Teil des Dreigestirns rund um den Karnevalsprinzen Matthias II. Kortenbusch und Funkemariechen Pia Wensing ist, den Karnevalsumzug an Nelkendienstag in Olfen. Mehr als 1000 Menschen machten den Umzug am Dienstagnachmittag (13. Februar) zu einem besonderen Erlebnis für die tausenden großen und kleinen Besucher, die sich an den Straßenrändern in der Olfener Innenstadt versammelt hatten, um den Zug zu sehen und Kamelle zu sammeln.

Helden der Kindheit
Mit 20 Mottowagen, 63 Fußgruppen und acht Musikkapellen bewegte sich der Zug ab 14 Uhr am Nachmittag von der Eversumer Straße in Richtung Marktplatz. Die Mottos waren vielfältig: Disney, Harry Potter, Mario Kart, Haribo, bunte Vögel, Ufos und Ski-Party, das Hochwasser der Stever, die Sanierung des Hallenbades oder auch die wilden 80er Jahre.
Besonders hoch her ging es auf dem Wagen der Kökelsumer Bande, die schon seit etlichen Jahren Teil des großen Nelkendienstagsumzug sind. Begleitet von lauter Party-Musik wurde auf dem Wagen, einer Skihütte, wild gefeiert und gehüpft. Für die jungen Leute sei der Umzug eines der Jahres-Highlights. In mühevoller Kleinarbeit haben sie den Wagen nach Feierabend gebaut und gestaltet. Die gute Stimmung herrschte aber nicht nur unter den Menschen, die beim Umzug mitgingen, auch unter den Zuschauerinnen und Zuschauern war die Stimmung fantastisch. Auch sie haben getanzt und sich so bei frischen Temperaturen warm gehalten.

Nachhaltigkeit Thema
Liebevoll gestaltet waren aber nicht nur die Mottowagen, auch die Kostüme der Fußgruppen überzeugten auf ganzer Linie. Nicht nur die vielen Disney-Prinzessinnen, Super-Marios, Alpakas, Cowboys, Feen, Fußballer, Ärzte und Bauarbeiter waren bei den Umzugs-Teilnehmer beliebt. Auch bei den Zuschauern waren diese Kostüme oft gesehen. Bei den Kleinsten der Besucher waren es vor allem Tiere, die in Sachen Kostüme hoch im Kurs waren. Und die Beutel und Körbe für die Kamelle füllten sich während des gut zweistündigen Umzugs schnell.
Trotz der ausgelassenen Stimmung gab es bei der Solawi Olfen auch vergleichsweise ernste Töne. Denn die hatte sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Das spiegelte sich auch in den Kostümen wider. Denn für die Clowns-Kostüme wurden aus alten Stoff-Resten gemeinsam genäht. Auch bei den Kamelle stand Nachhaltigkeit im Fokus. Statt kleiner Süßigkeiten gab es Dinge, die die eigenen Kinder nicht mehr brauchen, erklärt Anika von der Solawi. „Für die Erwachsenen gibt es Schnaps aus Flaschen in selbstgemachten Pinnchen“, so Anika weiter.
