Olfen stand am Donnerstagabend (10.3.) zusammen, setzte mit Kerzen und Luftballons in den Händen ein Zeichen gegen den Krieg.

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Olfens Bürgermeister: „Putin hält den Westen für zahnlosen Tiger“

rnFriedensdemo

Gelb und Blau leuchteten der Markt in den Farben der Ukraine. Olfen setzte am Donnerstag (10. März) ein Zeichen für den Frieden und Bürgermeister Wilhelm Sendermann fand deutliche Worte.

Olfen

, 11.03.2022, 18:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Situation in der Ukraine bewege ihn sehr, bekannte Wilhelm Sendermann zu Beginn der Friedensdemo - und der Blick auf die auf dem Markt versammelten Menschen machte deutlich: Olfens Bürgermeister ist nicht allein mit diesem Gefühl.

Minuten vorher war der beleuchtete Markt im Herzen von Olfen noch recht leer, doch dann füllte sich der Platz mehr und mehr: Familien mit Kindern waren ebenso darunter wie Senioren. Menschen mit Schildern und Kerzen in den Händen oder mit Luftballons in den Farben der Ukraine. Die Polizei schätzte die Zahl der Demo-Teilnehmer auf etwa 250 Personen.

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Ukraine-Demo: Olfen setzte ein Zeichen für den Frieden

Kerzen in den Händen und Luftballons in den Farben der Ukraine: In Olfen setzten am Donnerstagabend (10.3.) über zweihundert Menschen auf dem Marktplatz ein Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg.
11.03.2022

„Einsatz für Frieden lohnt jeden Moment“

Bürgermeister Sendermann zitierte in seiner Rede, wie Russlands Präsident Wladimir Putin die Welt nach dem Einmarsch seiner Armee in die Ukraine vor Einmischung warnte und rief an dessen Adresse: „Hass und Gewalt dürfen nicht gewinnen, die Kraft der Freiheit und der Demokratie ist größer!“ Der Einsatz für Frieden und Freiheit lohne sich jeden Moment und jeden Tag.

Sendermann nahm in seiner Rede aber auch Bezug auf den Zustand der Bundeswehr. „Putin hält den Westen und vor allem uns für zahnlose Tiger und deshalb geht er so vor, wie er es eben macht“, sagte der Bürgermeister. Sendermann kritisierte zudem die deutsche Abhängigkeit von russischem Öl und Gas. Die Politiker der letzten Jahrzehnte führten das Land in diese Abhängigkeit. „Putin hat uns damit, zumindest im Moment, in der Hand.“

Gedenken an die Opfer

Sendermann fand danach wieder versöhnlichere Töne, rückte : „Unsere Herzen sind bei den Menschen in der Ukraine.“ Die Demo-Teilnehmer verharrten nach der Rede des Bürgermeisters still, dachten in einer Schweigeminute an die Opfer des Krieges.

Heiner Dieckmann vom Asylkreis Olfen dankte in seiner Rede allen Unterstützern und zitierte im Gespräch mit der Redaktion im Anschluss mit „Kommste nach Olfen, wird dir geholfen“ einen in der Stadt altbekannten Reim. Ein Satz, der einen wahren Kern habe, so der Dieckmann. Die Bevölkerung in Olfen sei sehr sozial und tue etwas für andere, nicht immer an der großen Glocke, oft mehr im Privaten.

Ein Teilnehmer der Demo stellt seine Kerze zu den anderen in der Mitte des Olfener Marktplatzes.

Ein Teilnehmer der Demo stellt seine Kerze zu den anderen in der Mitte des Olfener Marktplatzes. © Daniel Magalski

Peace-Zeichen aus leuchtenden Kerzen

Die Hilfe habe es möglich gemacht, den ersten Menschen aus der Ukraine schnell zu helfen: „Wer Spenden noch abgeben möchte, sollte im Vorfeld bei der Kleiderkammer nach dem aktuellen Bedarf fragen“, so aber Dieckmanns Bitte.

In der Mitte des Marktplatzes stellten die Teilnehmer der Friedensdemo zum Schluss ihre Kerzen zum Peace-Zeichen zusammen - ein leuchtendes Signal für den Frieden.