
© RVM
Pendler müssen sich gedulden: Schnellbus soll alle 30 Minuten fahren
Schneller Schnellbus
Die Olfener müssen sich weiter gedulden. Für den Start des schnellen Schnellbusses gibt es noch immer kein festes Datum. Es gibt weiteren Gesprächsbedarf. Das hat Folgen.
Das Ziel war klar formuliert. Zum Fahrplanwechsel im Januar 2020 sollte der Schnellbus von Olfen Richtung Lüdinghausen und weiter über Senden nach Münster häufiger fahren. Nicht mehr alle 60 Minuten, sondern alle 30 Minuten. Möglich machen sollte das der MX 90, ein „schnellerer Schnellbus“, der deutlich weniger Haltestelle anfährt als der „normale Schnellbus“ S91.
Wer jedoch in das aktuelle Kursbuch schaut, wird enttäuscht. Der Schnellbus bedient weiter nur einmal in der Stunde die Linie, der MX 90 ist noch nicht an den Start gegangen. Mittlerweile scheint nicht einmal mehr sicher, ob der neue Termin Mitte August 2020 gehalten werden kann.
Aktuell laufen Gespräche zwischen der RVM und den Kommunen
Die RVM-Pressestelle gibt sich vorsichtig zurückhaltend. Astrid Herdering, zuständig für die Pressearbeit in den Kreisen Borken und Coesfeld, berichtet nur allgemein von „Gesprächen mit den kommunalen Vertretern“. Worum es in der aktuellen Diskussion geht, sagt sie nicht. Es scheint aber um mehr als letzte Kleinigkeiten zu gehen. Einen inoffiziellen Starttermin 17. August 2020 kann die Pressesprecherin nicht bestätigen.
Dass es über den MX90 Diskussionen mit den Städten und Gemeinden geben würde, war zu erwarten. Denn der sogenannte „Münsterland-Express“ soll - so die ersten Planungen - in Olfen nur eine Haltestelle haben - den neuen Mobilpunkt an der Stadthalle. In der Stadt Lüdinghausen waren drei Haltestellen geplant: Busbahnhof, Eichendorffring und voraussichtlich eine weitere noch nicht festgelegte Haltestelle.
Schneller Schnellbus soll echte Alternative zum Auto sein
Weil der Bus weniger Haltestellen anfährt und Seppenrade ganz außen vor lässt, sind die Fahrgäste deutlich schneller unterwegs. „Bislang benötigt der Bus auf der Strecke von Olfen nach Münster (Hauptbahnhof) 1 Stunde, 11 Minuten. Der Express-Bus benötigt nach RVM-Berechnungen auf der Strecke 56 Minuten. Damit wäre er eine echte Konkurrenz zum Auto.
Allerdings hat die Corona-Pandemie bis heute erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Personennahverkehr. Zwar gibt es noch keine konkreten Zahlen, doch aus Furcht vor dem Virus sind Menschen vom Bus zurück auf das Auto umgestiegen. Viele andere Bürger sind ins Homeoffice gegangen.
Das hatte zur Folge, dass die RVM bereits Anfang April Fahrpläne von verschiedenen Schnellbussen außer Kraft gesetzt hat. Einige Linien werden mittlerweile wieder bedient - aber nicht in dem Umfang wie vor der Coronakrise. Damit stellt sich auch die Frage, ob es eine Nachfrage für einen verdichteten Fahrplan zwischen Olfen und Münster gibt. Bürgermeister Wilhelm Sendermann scheint optimistisch, er kündigte in der Sitzung des Rates einen Halbstundentakt auf der Strecke an.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
