
© Dieter Berger
Olfener Astrofotograf gelingen beeindruckende Bilder der Sonnenfinsternis
Astronomie
Die partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni war für Astronomiebegeisterte ein besonderes Ereignis. Dem Olfener Astrofotografen Dieter Berger sind dabei beeindruckende Bilder gelungen.
Die Teleskope und Kameras von Hobby-Astronomen und Astrofotografen der Region waren am Donnerstag (10.6.) auf ein besonderes Ereignis gerichtet: eine partielle, also teilweise, Sonnenfinsternis. Eines der Teleskope, beziehungsweise eine Kamera gehörte dem Hobby-Astrofotografen Dieter Berger aus Olfen. Seine Fotos zeigen, was bei dem Naturschauspiel geschieht, das nur mit spezieller Ausrüstung beobachtet werden kann.
„Diese Sonnenfinsternis hat ihre Zentrallinie von Nordkanada über Grönland, die Arktis bis zum nordöstlichen Teil Asiens, dort ist dann eine ringförmige Sonnenfinsternis zu beobachten. Ringförmig weil der Mond zu weit von der Erde entfernt ist, das er die Sonne komplett bedeckt“, schreibt Berger in einer E-Mail an diese Redaktion.

Auf diesem Bild sind Protuberanzen zu sehen - Materieströme auf der Sonnenoberfläche. © Dieter Berger
Eine Sonnenfinsternis finde nur bei Neumond statt, so der Olfener Hobby-Astrofotograf. „Wir haben auf der Erde mindestens zwei und maximal fünf Sonnenfinsternisse. Zu etwas je einem Drittel total, ringförmig und partiell.“
Das Maximum bei der aktuellen Sonnenfinsternis war mittags gegen 12.30 Uhr erreicht - „mit einer Bedeckung von circa 13 Prozent“, erklärt Berger.
Auch wenn es einem vielleicht nicht so besonders vorkommen sollte, dass sich der Mond zwischen Sonne und Erde schiebt und einen Schatten auf unseren Planeten wirft: Dass eine Sonnenfinsternis von einem bestimmten Standort auf der Erde beobachtet werden kann, ist eine seltene Gelegenheit.
Die nächste partielle Sonnenfinsternis in Deutschland finde am 25. Oktober 2022 mit circa 23 Prozent Bedeckung statt, die nächste totale Sonnenfinsternis allerdings erst am 3. September 2081, weiß Dieter Berger.

Auch diese spektakuläre Aufnahme der Sonnenoberfläche ist dem Olfener Astrofotografen am 10. Juni gelungen. © Dieter Berger
Die ringförmige Sonnenfinsternis vom 10. Juni spielte sich hauptsächlich in der nördlichen Polarregion ab. „Nicht zuletzt, da sich die Finsternis kurz vor der Sommersonnenwende ereignet, liegt das Sichtbarkeitsgebiet so weit nördlich. Deshalb ist der Verlauf von Ost nach West auch recht ungewöhnlich, da die ringförmige Zone dort verläuft, wo die Sonne über den Nordpol hinweg Teile der Nachthemisphäre der Erde beleuchtet“, beschreibt der Olfener.
„Eines der abwechslungsreichsten Motive überhaupt“
„Die Sonne ist für Astrofotografen eines der abwechslungsreichsten Motive überhaupt. Die Strukturen wie Sonnenflecken und Fackeln ändern ihre Position und ihr Aussehen täglich, in Einzelfällen sogar schon nach einigen Stunden auch Minuten. Immer wieder schieben sich Objekte wie Merkur, Venus, Mond zwischen Sonne und Erde. Auch Satteliten und die Internationale Raumstation werden oft vor der Sonnenscheibe abgelichtet“, beschreibt der Olfener Astrofotograf.
Erstmals nach der Sonnenfinsternis vom 20. März 2015 ist der Mond im deutschsprachigen Raum wieder vor der Sonne zu sehen. „Ich habe mich mit diesem Ereignis einen Monat im Vorfeld beschäftigt. Wann und wo baue ich auf, welches Teleskop benutze ich und fotografiere ich im Sichtbaren oder im schmalbandigen Bereich. Schmalband erlaubt es mir, einen kleinen Bereich des Spektrums (656,281 Nanometer) auf den Kamerachip zu lassen. Dadurch wird die Dynamik auf der Sonne sichtbar. Besonders deutlich die Strukturen der Chromosphäre – Sonnenfackeln und Strahlungsausbrüche (Flares) – sowie am Sonnenrand die größeren Protuberanzen“, schreibt Berger.
Die Sonne werde oft im Weißlicht und Schmalband abgelichtet, wobei die Schmalbandfotografie die Dynamik der Sonne besser wiedergibt. Ohne Entsprechende Filter können die Kameras schaden nehmen. Was für Kamerasensoren gilt, gelte selbstverständlich auch für das menschliche Auge, warnt Berger.