Eine alte Scheune an der Füchtelner Mühle wird derzeit zum Naturparkhaus umgebaut. Möglich wird das erst durch Fördergelder. © Thomas Aschwer (A)

Fördergelder

Ohne Land, Bund und EU kann sich Olfen nicht wie gewünscht entwickeln

Ob Hallenbad, Rathaus oder Naturparkhaus - ohne Zuschüsse wären teure Großprojekte nicht zu finanzieren. Doch für das Geld muss die Stadtverwaltung kreativ und vor allem sehr aktiv sein.

Olfen

, 20.09.2021 / Lesedauer: 3 min

Welcher Bürger wünscht sich nicht ein modernes Hallenbad in dem vor allem auch die Kinder der Stadt das Schwimmen lernen können. Deutlich größer wird der Kreis bei einem Naturparkhaus, das als Tourismuszentrale viele Gäste der Stadt künftig erste Anlaufpunkt wird. Und auch für das Rathaus gilt, dass die Stadt - und damit am Ende die Bürger - möglichst wenig selbst bezahlen muss. Um ans das gewünschte Ziel zu kommen, ist viel Sachverstand erforderlich.

Noch wartet die Stadt Olfen auf den Bewilligungsbescheid für den Umbau und die Sanierung des Hallenbades. Es wird aus mehreren Gründen ein besonderes Projekt werden. Wie Bürgermeister Wilhelm Sendermann berichtet, ist eine direkte Bundesförderung „sehr selten“. Doch in diesem konkreten Fall hat er avisiert, die Maßnahme mit 2 Millionen Euro zu fördern.

Es war nicht der erste Versuch der Stadt Olfen, Fördergelder für das Projekt einzuwerben. Die ersten drei Anträge brachten nicht den gewünschten Erfolg. „Man muss kreativ sein“, sagt dazu Sendermann. Er sieht die Stadtverwaltung bei der Akquirierung gut aufgestellt. Sie beschäftige sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema. Doch in jedem Einzelfall sei es wichtig, einen besonderen Ansatz zu finden, um bei der Mittelvergabe berücksichtigt zu werden. „Man muss das föderale System kennen“, sagt Sendermann.

Wo das Land draufsteht, kann auch Geld vom Bund kommen

Wie schwierig das „Geschäft ist“, wird in einem anderen Punkt deutlich. Wo das Land als Fördergeber sichtbar wird, muss nicht unbedingt ausschließlich das Land drin sein. Bürgermeister Sendermann macht das deutlich bei der NRW-Städtebauförderung. In dem aktuellen Programm gebe das Land mit 195 Millionen die größte Summe, aber auch vom Bund würden 171 Millionen in das Programm fließen. Dazu gebe es einen sehr kleinen EU-Beitrag.

Für die Stadt Olfen ist wichtig, dass sie mit dem geplanten Rathausum- und -anbau berücksichtigt wird. „Wenn das der Fall ist, fließt das Geld vom Land über die Bezirksregierung in Münster nach Olfen.“ Der Bund tritt kaum in Erscheinung - obwohl ohne ihn das Programm nicht den entsprechenden Umfang hätte.

Insgesamt hofft die Stadt auf Fördergelder in einer Höhe von 5 Millionen Euro. Wirklich verstehen müssen die Bürger dieses Konstrukt nicht. Allerdings zeigt sich, die Bedeutung des Bundes für Projekte direkt vor Ort.

Allerdings kann bei anderen Vorhaben die EU ungemein wichtig sein. Deutlich wird das beim Naturparkhaus, das zu 80 Prozent gefördert wird. „Hierbei handelt es sich vor allem um europäische Mittel“, sagt Wilhelm Sendermann. Er macht mit den Projekten deutlich, wie sehr ein Kleinstadt wie Olfen davon abhängig ist, dass neben dem Land auch der Bund und die Europäische Union großen Einfluss darauf haben, wie sich die Stadt entwickelt und welche Infrastrukturmaßnahmen so erst möglich werden.

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