Olfen investiert 1,4 Millionen Bau neuer Unterkunft für Flüchtlinge geplant

Olfen investiert 1,4 Millionen in Bau neuer Flüchtlingsunterkunft
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Die Stadt Olfen will eine neue Unterkunft für Geflüchtete bauen. Durch den Krieg in der Ukraine sind schon seit Monaten die Unterbringungsmöglichkeiten ausgeschöpft. 1,4 Millionen Euro hat die Stadt für den Neubau in den Haushaltplan für 2023 eingestellt.

Die Unterbringung von Flüchtlingen ist für die Stadt Olfen seit Monaten schon eine große Herausforderung. „Die Zuweisung von Flüchtlingen beschäftigt uns tagtäglich und wird uns auch weiterhin beschäftigen“, sagt Stefanie Benting, Leiterin des Fachbereiches Arbeit, Soziales, Integration, im Dezember im Haupt- und Finanzausschuss. Die Situation derzeit sei deutlich herausfordernder als bei der Flüchtlingswelle 2015/2016, sagte Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Derzeit leben nach Angaben der Stadt 407 Flüchtlinge in Olfen, von denen 152 aus der Ukraine kommen, so Benting.

„Zeitweise wurden Flüchtlinge tageweise in Hotels untergebracht“, so Benting. Olfen kann zudem, wie die anderen Kommunen im Kreis Coesfeld auch, das St.-Josefshaus in Seppenrade als Übergangs-Unterbringung nutzen. Zuletzt hatte die Stadt ein ehemaliges Bürogebäude an der Carl-Benz-Straße im Gewerbegebiet gemietet und zur Unterkunft umgebaut, um Familien aus dem Josefshaus dorthin umziehen zu lassen. So war es den schulpflichtigen Kindern möglich, auch zur Schule zu kommen. Doch auch diese Unterkunft ist bereits wieder voll. 33 Personen leben noch in Seppenrade.

Turnhallen sollen frei bleiben

Nun will die Stadt eine neue Unterkunft bauen. Sie soll neben der jetzigen, 2017 gebauten Flüchtlingsunterkunft am Vinnumer Landweg im Gewerbegebiet Ost II entstehen. 118 Personen sollen dort wohnen können. 1,4 Millionen Euro hat die Stadt für die Großunterkunft in den Haushalt für 2023 eingestellt. Wann genau die Bauarbeiten beginnen und ab wann die Unterkunft bezugsfertig ist, hat die Stadt auf Anfrage der Redaktion noch nicht beantwortet.

Die neue Unterkunft wird auch deshalb dringend benötigt, weil das Marienheim, in dem derzeit 58 Geflüchtete wohnen, mit der Erweiterung des St.-Vitus-Stifts künftig als Unterkunft wegfällt. Zudem möchte der Bürgermeister vermeiden, Turnhallen als Übergangsunterbringung nutzen zu müssen. Olfen sei zuversichtlich, durch den Neubau auf solche Maßnahmen verzichten zu können. „Während Corona gab es schon genug Einschränkungen für die Kinder und auch die Vereine, weshalb wir alles tun, damit die Turnhallen Olfens frei bleiben“, sagte Sendermann im Ausschuss.

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