Offene Ganztagsschule in Olfen Neue Aufnahmeregeln und höhere Elternbeiträge

Offene Ganztagsschule: Neue Aufnahmeregeln und höhere Elternbeiträge
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Auf Änderungen bei der Kinderbetreuung in der Offenen Ganztagsschule (OGS) müssen sich die Eltern in Olfen einstellen. Der Ausschuss für Schule und Kindergärten beriet am Dienstag (28. November) über verschiedene Maßnahmen für die Wieschhofschule. Eine davon: Die Auswahl, welche Kinder einen OGS-Platz an der Grundschule erhalten.

Im laufenden Schuljahr mussten die Ende 2022 beschlossenen Aufnahmekriterien erstmals angewandt werden, weil nicht jedem Kind ein Platz in der Betreuung zur Verfügung gestellt werden konnte. Nach der ersten Anmeldephase sieht die Stadt einen Optimierungsbedarf.

„Im Rahmen des Platzvergabeverfahrens wurde festgestellt, dass aus Sicht der Verwaltung mit den bestehenden Aufnahmekriterien keine ausreichende Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfolgt“, ist in der Beschlussvorlage zur Änderung der Aufnahmekriterien zu lesen.

Kriterien werden konkretisiert

Künftig soll neben der Berufstätigkeit der Eltern auch berücksichtigt werden, ob die Arbeit zu den betreuungsrelevanten Zeiten erfolgt. Das bestehende Punktesystem, nach dem die Auswahl der Kinder erfolgt, soll entsprechend angepasst werden.

Auch müssen einzelne Kriterien in dem zugehörigen Formular konkretisiert werden, stellte die Stadt fest. Wegen fehlerhaft ausgefüllter Anträge habe es eine längere Bearbeitungszeit bei der Platzvergabe gegeben, erklärte Fachbereichsleiterin Sandra Berghof-Knop den Ausschussmitgliedern: „Das wollen wir nächstes Jahr besser machen.“

Wie hoch der erwartete Anteil an Kindern künftig sein wird, die auch für die OGS angemeldet werden, lasse sich nur schwer prognostizieren: „Zwischen 50 und 80 Prozent ist alles dabei.“ Fest steht: Der ab dem Jahr 2026 stufenweise einzuführende Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz soll die Aufnahmekriterien sukzessive ersetzen.

Kosten verdoppeln sich

Auch ist bereits jetzt klar, dass das OGS-Angebot für die Stadt wegen struktureller und qualitativer Veränderungen teurer wird – unter anderem wegen einer Ausweitung des Personals. Die errechneten Gesamtkosten steigen von knapp 336.000 Euro im Jahr 2020 auf etwa 640.000 Euro, die für die 125 Plätze im laufenden Schuljahr eingeplant sind. Rechnerisch ergibt das jährliche Kosten von über 5000 Euro pro Kind. Deshalb sollen auch die Eltern stärker zur Kasse gebeten werden.

„Wir sind immer noch günstig“, merkte Sandra Berghof-Knop in der Ausschusssitzung an. Ab dem 1. August 2024 müssen Eltern dann weiterhin einen Beitrag leisten, der abhängig vom Einkommen festgelegt wird. Bis zu einem Jahreseinkommen von 24.000 Euro sind alle Eltern von der Beitragspflicht befreit. Bei einem Einkommen zwischen 30.000 und 32.000 Euro liegt der Beitrag für das erste Kind bei 32 Euro monatlich. Bisher wurden 8,62 Euro erhoben.

Die Regelung, dass ab dem zweiten Kind der Beitrag um 75 Prozent reduziert wird, bleibt auch künftig beibehalten.

Neue Fristen

Die Anmeldung zur Ganztagsbetreuung soll den neuen Plänen nach bereits bis zum 15. März für das folgende Schuljahr erfolgen – bisher galt der 30. April als Stichtag. Die gleiche Frist gilt für eine Kündigung des Betreuungsvertrages für das kommende Schuljahr. Zudem wird die Regelung beibehalten, dass sich der Beitrag jährlich zum 1. August um drei Prozent erhöht.

„Mit dem Beitrag sind die Betreuungsangebote an Schultagen abgegolten. Für die Betreuung in den Ferien gelten gesonderte Regelungen“, ist in der OGS-Satzung festgehalten. Und auch das bleibt bestehen: „Die Mittagsverpflegung ist nicht eingeschlossen und ist gesondert zu zahlen.“

Um die Qualität in der Ganztagsbetreuung sicherzustellen, wurde das Konzept dazu bereits überarbeitet. Am 19. Dezember muss der Rat der Stadt dann noch endgültig über die neuen Aufnahmekriterien und die Erhöhung des Elternbeitrages entscheiden.

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