Schülersprecherin Lavinia Vittoria Lackmann und Emin Alic präsentieren den langjährigen blauen Schülerausweis (rechts), der jetzt durch ein Karte abgelöst wurde. Mit der neuen Karte können sich die Schülerinnen und Schüler Bücher ausleihen oder sich Zutritt zur Mensa verschaffen. © Thomas Aschwer
Neuer Caterer
Neue Lust aufs Essen - Gesamtschule Olfen setzt auf ein Maximum an Freiheit
Eine neue Lust aufs Schul-Essen will die Wolfhelmschule Olfen-Datteln entfachen. Praktisch umsetzen soll dass die Stattküche, eine gemeinnützige GmbH aus Münster. Es gibt weitere Bausteine.
Die Verpflegung von 1500 Schülerinnen und Schülern an den beiden Standorten Olfen und Datteln gleicht einer Quadratur des Kreises: Gut schmecken soll das Essen natürlich, frisch und vitaminreich soll es sein, Angebote für Vegetarier ebenso haben wie für die Kinder und Jugendlichen, die gerne Fleisch essen, es soll Schülern mit geringerem und auch mit größerem Appetit gerecht werden - und ganz besonders wichtig - es darf nicht zu teuer sein.
Damit nicht genug, auch die Gesamtschule hat klare Vorstellungen: „Das Essen soll einen anderen Stellwert bekommen. Es geht auch darum, Gemeinschaft zu erfahren“, sagt Schulleiter Dr. Jerome Biehle. Um diese verschiedensten Wünsche und Forderungen zu erfüllen, haben sich Schulgemeinschaft und -träger auf den Weg gemacht. Sie haben sich vielfältig informiert und dabei in anderen Schulen ein Bild von der Qualität des Essens gemacht. Die Messlatte ist hoch gesetzt. Es geht der Schule um nicht weniger, als eine „größere Nachfrage zu schaffen“.
Konkrete Zahlen nennt die Schule zwar nicht, verweist jedoch auf ein „typische Entwicklung“. Wenn ein neuer Jahrgang an die Schule kommt, sei die Nachfrage in der Vergangenheit zunächst sehr groß gewesen. Im Laufe der Zeit werde die Zahl der Essensteilnehmer deutlich kleiner. Biehle will diese Entwicklung nicht als Kritik an der aktuellen Mensa verstanden wissen, möchte aber zusammen mit Schülern und Stadt dennoch einen neuen Weg gehen.
Schülerinnen und Schüler entscheiden komplett selbst über ihr Essen
Wenn die Stattküche aus Münster voraussichtlich zum Start des zweiten Schulhalbjahres die Mensa übernimmt, wird „kaum ein Stein auf dem anderen sein“. Die neue Mensa soll Schülern wie Lehrern „ein Maximum an Freiheit“ bieten. Dazu gehört beispielsweise eine An-/Abmeldung noch am Morgen. Die größte Freiheit gibt es aber bei der Zusammenstellung des ganz persönlichen Essens. „Es wird komplett in Buffetform angeboten“, sagt Jerome Biehle.
Eine Situation, die es aktuell bereits an der Sekundarschule in Lüdinghausen gibt, die mit dem gleichen Anbieter zusammenarbeitet. „Da die Kinder sich selbst bedienen können, nehmen sie ihren Bedürfnissen entsprechende Portionen. Die Kinder können sich aus der Angebotspalette: Soßen, Nudeln, Beilagen, Gemüse und Salatsorten ihr Mittagessen selbst zusammenstellen. An Frische-Inseln mit verschiedenen Angeboten können die Schüler frei wählen und kombinieren“, heißt es dazu auf der Internetseite der Schule in Lüdinghausen.
Anke Sellheyer, Didaktische Leitung der Gesamtschule Olfen-Datteln, sagt dazu: „Wo wollen wir als Schulgemeinschaft hin?“ Bei der Digitalisierung sei das seit Jahren klar. Es geht aber auch um eine klare Position bei Themen wie Gesundheit und Wohlfühlen. Wie auch bei anderen Aspekten des Schullebens strebe die Wolfhelmschule auch beim Essen an, dass „jeder seinen Weg gehen kann.“
Große Auswahl soll helfen, den Konsum von Süßigkeiten einzudämmen
In einem Teilaspekt hat die Gesamtschule aber schon einen klaren Wunsch. Es gehe mit den vielfältigen Auswahlmöglichkeiten darum, den Konsum von Süßigkeiten einzudämmen. Um die Kinder und Jugendlichen intensiver an das Thema Essen heranzuführen, werden sie ebenso eingebunden wie die Hauswirtschafter der Schule. Sie alle werden genau darauf schauen, ob der neue Caterer seine Ankündigungen 1:1 umsetzt.
„Unser Ansporn ist es, ein frisches, ausgewogenes und abwechslungsreiches Ernährungsangebot zu bieten“, heißt es auf der Internetseite der Stattküche gGmbH. Zudem verspricht der Caterer, dass er bei der „Zubereitung der Speisen komplett auf die Zugabe von Geschmacksverstärker und künstliche Farbstoffe verzichtet. Wir setzen Konservierungsstoffe nur dort ein, wo es wirklich nötig ist.“ Bis zu den Sommerferien 2022 wird sich zeigen, ob Stattküche und Schule eine neue Lust aufs Schulessen haben entfachen können.
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