Die Stadt Olfen hat eine Fläche für eine neue Flüchtlingsunterkunft gefunden. Nachdem sich die Mitglieder im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) am 7. Februar noch nicht auf einen Standort festlegen wollten, kam es am Dienstag (14.2.) schließlich im Rat zu einer Entscheidung. Für die Vorschläge der Grünen gab es Kritik.
Die Fraktion präsentierte noch im HFA eine Liste von zentralen Grundstücken, die aus ihrer Sicht geeigneter für die Integration von Geflüchteten seien als der Vorschlag der Stadtverwaltung. Das Problem: Die meisten Flächen sind nicht in städtischem Besitz. Bürgermeister Wilhelm Sendermann deutete in der Ratssitzung an, dass die bisherigen Eigentümer wahrscheinlich nicht bereit seien, ihre Flächen für diesen Zweck an die Stadt zu veräußern.
Ratsmitglied Karl-Heinz Lueg (SPD) kritisierte die Grünen für die Nennung möglicher Grundstücke im öffentlichen Teil der vergangenen HFA-Sitzung: „Solche Sachen gehören nicht in die Öffentlichkeit.“ Lueg sieht die Gefahr, dass das negativen Einfluss auf den Verkaufspreis geeigneter Flächen nehmen könnte.
Eine von den Grünen vorgeschlagene städtische Fläche in der Nähe der Gesamtschule möchte der Bürgermeister auch weiterhin für eine mögliche Schulerweiterung zur Verfügung haben.
Gebäude im Gewerbegebiet
Aufgrund des Handlungsdrucks riet Sendermann den anwesenden Ratsmitgliedern, dem ursprünglichen Vorschlag der Stadtverwaltung zu folgen: Am Vinnumer Landweg im Gewerbegebiet Olfen-Ost II soll ein städtisches Grundstück für den Bau einer Unterkunft für 118 Personen dienen.
Dabei könnten zwei weitere baugleiche Häuser neben den vorhandenen Unterkünften entstehen und an die zentrale Wärmeversorgung mit der bestehenden Kraft-Wärme-Kopplung angeschlossen werden, so die Stadtverwaltung. Ein weiterer Vorteil: Sollten die Gebäude in Zukunft nicht mehr als Unterkunft für Geflüchtete benötigt werden, könnte hier Gewerbe einziehen.
Bauantrag und Bürgerversammlung
Die Grünen konnten der Empfehlung der Stadtverwaltung dennoch nichts abgewinnen und hätten gern die Prüfung weiterer Grundstücke angestoßen. Mit ihren Gegenstimmen beschloss der Rat schließlich mehrheitlich die Umsetzung am Vinnumer Landweg.
Die Stadtverwaltung möchte nun zügig die Pläne für die neuen Gebäude erstellen und vielleicht noch im März einen Bauantrag einreichen, so Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Zeitnah ist dann auch eine Bürgerversammlung geplant, bevor der Bau noch in diesem Jahr beginnen könnte. 1,4 Millionen Euro werden der Stadt im Haushalt 2023 für die Maßnahme zur Verfügung gestellt.
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