Bäckermeister Berthold Brinkert (links) und Landwirt Jochen Westermann stehen auf dem Feld in Selm-Beifang, wo am Donnerstag Roggen für die Bäckerei geerntet wurde. © Brinkert

Berthold‘s

Naturbäcker aus Olfen lässt Getreide für Brot in der Region anbauen

Die Naturbäcker-Kette Berthold‘s aus Olfen lässt ihr Getreide in Selm, Olfen und Haltern anbauen. Inhaber Berthold Brinkert erklärt, warum er sich zu diesem Schritt entschieden hat.

Olfen, Selm, Haltern

, 15.08.2021 / Lesedauer: 3 min

Dinkel aus Vinnum und Roggen aus Selm. Aktuell wird gerade Getreide geerntet von dem schon ganz genau klar ist, wo es später landen wird: Nämlich in den Verkaufsräumen der Bäckereikette Berthold‘s, die unter anderem in Olfen und Selm Filialen hat.

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Der Nachhaltigkeits-Gedanke sei entscheidend dafür gewesen, mit Landwirten aus der Region zusammenzuarbeiten, sagt Bäckermeister Berthold Brinkert, der der Namensgeber für die Bäckerei-Kette ist. „Unsere Priorität ist es, ein Brot herzustellen, das in der Region gewachsen ist“, sagt Brinkert. So sei der CO2-Abdruck möglichst gering und die Kunden könnten auch selbst dabei zusehen, wie ihr Brot wächst. „Man weiß, wo das Brot gewachsen ist und unterstützt damit die Landwirte in der Heimat“, sagt Brinkert.

Priorität auf Regionalität

Gemahlen wird das Mehl von der Getreidemühlengruppe Roland. Dort war es möglich, das Mehl separat zu mahlen, so dass klar ist, dass auch wirklich das Mehl aus Selm und Olfen am Ende in der Backstube landet, sagt Brinkert. Teurer sei das natürlich schon, so der Bäckermeister. Etwa 10 bis 15 Prozent koste das Mehl mehr, als herkömmlich zugekauftes. Die Priorität sei aber eben die Regionalität.

Berthold Brinkert vor seiner Bäckerei in Olfen. © Sabine Geschwinder (A)

Berthold‘s trägt den Zusatz Naturbäcker. Das ist kein geschützter Begriff und steht auch nicht für Bio-Produkte, aber dafür, dass die Backwaren auf traditionelle Art und Weise und ohne Zusatzstoffe hergestellt werden. Den Strom für die Backproduktion in Olfen liefert eine Photovoltaikanlage.

Bedarf an Roggen und Dinkel für die Produktion wird gedeckt

Auf den regionalen Anbau des Getreides weisen auch Schilder hin, die in Vinnum oder Selm stehen. „Hier wächst Ihr Brot“, steht darauf. Auch in Lüdinghausen und Haltern-Flaesheim wächst Getreide, was später für die Brote genutzt wird. Mit drei Bauern aus der Region arbeitet die Kette, die zum Olfener Unternehmen M+B Backwaren gehört, dafür zusammen, erklärt Brinkert. Insgesamt 100 Hektar Getreide, 40 Hektar Dinkel und 60 Hektar Roggen sind das. „Wir haben so viel, dass wir unseren kompletten Bedarf für ein Jahr decken können“, sagt Brinkert.

Das zweite Jahr in Folge baut die regionale Kette nun ihren Roggen und Dinkel in der Region an. „Der langfristige Plan ist, dass das gesamte Getreide für unsere Produktion im Umkreis von 10 bis 15 Kilometern wächst“, erklärt Brinkert. Weizen zum Beispiel wird auch viel für die Produktion genutzt, der kommt aktuell aber noch nicht aus der Region, da das Getreide sehr anspruchsvoll sei, was die Witterung und auch die Bodenverhältnisse angeht. Geplant sei, in den nächsten Jahren zum Beispiel Emmer-Getreide in der Region anzubauen. Eine Weizenart, die zu den ältesten kultivierten Getreidearten zählt.

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