Von Mai bis Oktober 2022 sind Mitarbeiter eines Dienstleitungsunternehmens in Olfen unterwegs gewesen und haben Hunde gezählt. Dafür klingelten sie an den Haustüren und fragten nach Vierbeinern, die im Haushalt leben. Eine solche Hundezählung hatte die Stadt zuletzt vor sechs Jahren - 2016 - durchgeführt. Nach der neustens Zählung hat die Stadt nun 10 Prozent Hunde mehr. Das wirkt sich auch auf die Steuereinnahmen aus.
Zuletzt waren in Olfen 1.605 kleine und große Hunde angemeldet, dazu 7 Kampfhunde. Rund 124.800 Euro nahm die Stadt so jährlich an Hundesteuer ein. Durch die Befragung ermittelte der Dienstleister 131 große und kleine Hunde mehr in Olfen und auch vier Kampfhunde mehr. Dazu haben einige Bürger durch die Ankündigung der Hundezählung ihre Hunde noch bei der Stadt nachgemeldet.
Insgesamt hat sich die steuerrechtlich relevante Zahl der Hunde durch die Zählung um 169 Fälle erhöht. Olfen hat damit nun 10 Prozent mehr Hunde, stellte Sachbearbeiterin Tatjana Heitkamp die Zahlen im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 7. Februar, vor. Nach der Zählung leben nun 1781 Hunde in der Stadt.
Und es könnten noch mehr werden. Die Verwaltung bearbeitet noch über 50 Verdachtsfälle, die noch nicht eindeutig geklärt werden konnten. Bei einigen seien noch weitere Befragungen und Ermittlungen erforderlich, berichtete Heitkamp.
Sendermann: Mehr Gerechtigkeit
„Es ist schon ein bisschen anstrengend, den Leuten hinterher zu recherchieren“, sagte Bürgermeister Wilhelm Sendermann im Haupt- und Finanzausschuss, bei der Vorstellung des Ergebnisses der Zählung. Der Aufwand sei aber nötig, um für Steuergerechtigkeit zu sorgen. Die Hundezählungen sollten daher in regelmäßigen Abständen, etwa alle fünf bis acht Jahre, wiederholt werden, so Sendermann. Es habe auch Fälle gegeben, bei denen Hundehalter nun Steuern für mehrere Jahre nachzahlen müssen.
Der Aufwand der Hundebestandsaufnahme zahlt sich für die Stadt auch finanziell aus. Rund 14.100 Euro mehr wird die Stadt nun jährlich an Hundesteuer einnehmen, stellte Tatjana Heitkamp vor. Im ersten Jahr decken diese Einnahmen allerdings genau den Aufwand für die Hundezählung. Die Zählung selbst kostete die Stadt nämlich ebenfalls rund 14.000 Euro.