Hinter jedem Verkehrstoten stehen im Schnitt 113 Menschen, die um einen Angehörigen, Verwandten, Freund oder Bekannten trauen, erklärt Detlef Lammers. Er ist Leiter der Führungsstelle Verkehr der Polizeidirektion Coesfeld und stellte am Montag (18. März) die Verkehrsunfallbilanz des vergangenen Jahres vor. Das wohl Erfreulichste vorab: Die Trauer um einen im Straßenverkehr getöteten Menschen mussten 2023 weniger Angehörige als im Jahr zuvor bewältigen. Denn die Zahl der auf Straßen im Kreis Coesfeld Verstorbenen sank von zwölf auf sieben.
Streng genommen sei die Zahl sogar noch niedriger. Denn bei drei Personen, die als Verkehrstote im Kreis Coesfeld erfasst sind, sei das Sterben auf internistische Notfälle zurückzuführen, erklärt Lammers. Allgemein sei die Zahl aller Verkehrsunfälle im Kreis Coesfeld allerdings gestiegen. 5853 Unfälle zählte die Polizei Coesfeld, wie der aktuellen Verkehrsunfallbilanz zu entnehmen ist. Ein Jahr zuvor, 2022, waren es noch 5407. Damit reiht sich auch das Jahr 2023 in die kontinuierliche Steigung seit 2020 ein. Das Hoch von 2019 mit 5869 sei aber noch nicht erreicht.

Mehr Unfälle in Olfen
Auch die Zahl der Schwerverletzten ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. 127 Personen galten für die Polizei Coesfeld nach Unfällen im Straßenverkehr schwerverletzt und mussten für mindestens 24 Stunden stationär in einem Krankenhaus medizinisch versorgt werden. 2022 wurden bei Unfällen noch 235 Menschen im Kreis Coesfeld schwer verletzt. Damit sank die Zahl um 46 Prozent, in ganz NRW sank die Zahl nur um 12 Prozent. Auch die Jahre zuvor bewegte sich die Zahl der Schwerverletzten nach Verkehrsunfällen auf einem Niveau zwischen 247 (2019) und 236 (2021). Gestiegen ist aber die Zahl der Leichtverletzten. 811 Menschen traf das nach Unfällen im Jahr 2023 im Kreis Coesfeld. 20220 waren es 752.
In Nordkirchen zählte die Polizei im vergangenen Jahr 65 Unfälle. Dabei wurden 17 Personen verletzt, drei davon schwer. Ums Leben kam niemand. Damit gab es im Vergleich zu 2022 vier Unfälle weniger und auch vier Schwerverletzte weniger. Zu 117 Unfällen kam es 2023 in Olfen. Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl an, damals wurden 99 Unfälle gezählt. Getötet wurde bei den Unfällen eine Person, zehn Menschen wurden schwerverletzt. Im Jahr zuvor waren es 19 Schwerverletzte. 54 Menschen verunglückten 2023 insgesamt, 62 waren es im Jahr zuvor. In Ascheberg zählte die Polizei 2023 108 Unfälle. Vier mehr als noch 2022. Auch hier lässt sich ein deutliches Minus bei den Schwerverletzten erkennen. Nur vier Menschen wurden schwerverletzt, ein Jahr zuvor waren es noch 24. 43 Menschen erlitten bei den Unfällen leichte Verletzungen.