Wie sich die Mitgliederzahlen in den Olfener Sportvereinen entwickeln, zeigen die jährlichen Zahlen, die die Verantwortlichen der Vereine an den Kreissportbund melden. Der veröffentlichte jüngst die Zahlen aus dem Jahr 2023.
3521 Personen waren am 1. Januar in einem Olfener Sportverein aktiv – darunter war mit 1731 Menschen fast jedes zweite Mitglied unter 27 Jahren. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen bewertet der Kreissportbund als „insgesamt sehr erfreulich“.
Denn im ersten Jahr der Coronapandemie sank die Zahl der Vereinsmitglieder in Olfen nur leicht von 3304 (2020) auf 3275 (2021). Bereits im Folgejahr entschieden sich knapp 250 mehr Sportlerinnen und Sportler für eine Vereinsmitgliedschaft, sodass die Gesamtzahl auf 3519 stieg und bis heute konstant blieb.
Im Kreisvergleich ist Olfen mit einem Organisationsgrad von 27 Prozent im Verhältnis zur Einwohnerzahl allerdings die Kommune mit den wenigsten Mitgliedern in einem Sportverein – knapp hinter Lüdinghausen (27,1 Prozent) und Havixbeck (27,5 Prozent). Angeführt wird diese Statistik von Coesfeld, wo 38,5 Prozent der Einwohnenden in einem Sportverein gemeldet sind.
Fußball vor Leichtathletik
Die beliebteste Sportart in Olfen ist – wie in allen anderen Orten des Kreises auch – Fußball. Insgesamt 1002 Personen waren in einem Verein organisiert, der sich dem Mannschaftssport um das runde Leder verschrieben hat. Mit weitem Abstand dahinter folgt die Leichtathletik. 490 Sportlerinnen und Sportler haben sich diesem Vereinssport verschrieben.
Auf Platz drei folgt Tennis mit 312 Mitgliedern, knapp vor Angeln/Sportfischen, dem sich 275 Menschen offiziell in einem Verein verschrieben haben. Behinderten- und Rehasport (270 Mitglieder), Rettungsschwimmen (253), Volleyball (178), Handball (150), Pferdesport (140) sowie Turnen und Turnsportarten (95) komplettieren die Tabelle der zehn beliebtesten Sportarten in der Stadt.
Das Gesamtbild der Sportvereinsentwicklung im Kreis Coesfeld werde trotz positiver Mitgliederentwicklung durch andere Entwicklungen eingetrübt, teilt der Kreissportbund mit. Zum einen habe sich die Zahl der ehrenamtlich Engagierten in den Sportvereinen bisher nicht wieder erholt. Ein Rückgang der Freiwilligen um etwa zehn Prozent werde zum Problem: „Auf weniger Trainerinnen, Trainer und Übungsleitungen treffen mehr Sportinteressierte, die angeleitet werden müssen.“
Gestiegene Kosten ein Problem
Eine weitere – nicht neue – Herausforderung: Vereine melden Probleme bei der perspektivischen Nachbesetzung der Posten der Vorsitzenden und der Finanzverantwortlichen. „Sorgen vor Haftung und Bürokratie, vereinzelt aber auch als überzogen empfundene Erwartungen von Mitgliedern an ehrenamtliche Vereinsführungskräfte werden hier oft als potenzielle Hemmnisse für die Übernahme eines Ehrenamtes genannt“, weiß der Kreissportbund.
Auch von der allgemeinen Kostenentwicklung seit Beginn des Ukraine-Krieges bleiben die Vereine nicht verschont. Einerseits führen gestiegene Kosten beispielsweise für Energie, Wareneinsatz aber auch für Personal zu gestiegenen Kosten, andererseits betreffen die allgemeinen Lebenshaltungskosten auch die Sportvereinsmitglieder“, merkt der Kreissportbund an.
Insbesondere bei Personen mit geringem Einkommen sieht der Sportverband die Gefahr, dass diese sich Mitgliedsbeiträge nicht mehr leisten können oder bei knappen Budgets andere Prioritäten setzen. Das Gute: „Viele Vereine bieten hier solidarisch Beitragsvergünstigungen.“ Die Spielräume dafür seien aber wegen der genannten Herausforderungen sehr begrenzt.