Hydraulik-Poller und Einbahnstraße am Marktplatz in Olfen So sehen die Umbau-Pläne aus

Umbau-Pläne am Marktplatz: Hydraulik-Poller und Einbahnstraße
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Wer freitags einen Kaffee auf dem Olfener Marktplatz trinken möchte, soll künftig nicht mehr auf die Rückseite eines Verkaufsanhängers des Wochenmarktes schauen müssen, wenn es nach den Plänen der Stadtverwaltung geht. Zusammen mit einem Ingenieurbüro wurde ein Konzept zur Umgestaltung der Straßen rund um das Rathaus entwickelt.

„Wir wollen die Innenstadt nicht auf links krempeln“, stellte Bürgermeister Wilhelm Sendermann bei der Vorstellung der Pläne im Bau- und Umweltausschuss am Dienstag (3.12.) klar. Es soll sich aber dennoch einiges verändern. Das erklärte Ziel:„Wir wollen auf der einen Seite die Innenstadt und die Geschäfte erreichbar halten, auf der anderen Seite aber auch die Aufenthaltsqualität steigern.“

Diplom-Ingenieur Markus Klaverkamp erklärte, wie das funktionieren kann. Kirchstraße, Marktstraße und Zur Geest sollen ein neues Erscheinungsbild erhalten. Die Form der Straßen könne wegen der engen Platzverhältnisse zwar nicht verändert werden, aber: „Die Fahrbahn wird etwas breiter, als sie jetzt ist.“

Das wird dadurch erreicht, dass das Parken am Fahrbahnrand künftig nur dort erlaubt sein soll, wo zusätzlich genügend Platz für den Fußverkehr bleibt – Platz, der in dem notwendigen Maße lediglich vor dem Rathaus auf der Kirchstraße zur Verfügung steht. Marktplatz und Rathaus sollen zudem nur noch von der Bilholtstraße kommend passiert werden können.

Sechs Poller und Betonbänke

Dieser Bereich soll bei Bedarf aber auch ganz autofrei gehalten werden. Von der Ecke Neustraße im südlichen Bereich bis in die Straße Zur Geest hinein im Norden soll eine „temporäre Fußgängerzone“ eingerichtet werden können, die auf der Marktstraße bis zum Rathaus-Parkplatz reicht.

Für Märkte und andere Veranstaltungen könnte der Bereich für den Autoverkehr mittels hydraulisch ausfahrbarer Poller abgesperrt werden. Als Vorbild dient unter anderem der Domplatz in Münster: Dort schützen diese Poller ebenfalls den dortigen Wochenmarkt. In jeder der drei Straßen rund um den Marktplatz müssten hierfür jeweils zwei der robusten Absperrungen in den Boden gesetzt werden. Damit seitlich davon kein Fahrzeug passieren kann, sollen Betonbänke mit Holzauflage am Rand platziert werden und nicht nur als Sitzmöbel dienen, sondern auch als Barriere.

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Auf dem Marktplatz soll bei Veranstaltungen künftig mehr Platz zur Verfügung stehen. © IBAK Ingenieure

Das ermöglicht, die Veranstaltungsfläche vom Marktplatz auf die Straßen zu verlegen – und schafft mehr Raum für Außengastronomie und Begegnung auf dem Marktplatz selbst. Ein weiteres erklärtes Ziel der Stadtverwaltung: die Verbesserung des Stadtklimas, indem auch zusätzliche Standorte für Straßenbäume rund um das Rathaus geschaffen werden.

Sicherheit im Fokus

In einem ersten Schritt soll mit Abschluss Rathaus-Neubaus das jahrzehntealte Pflaster der Straßen ersetzt werden. Bevor der erste Bagger anrollt, soll allerdings die Öffentlichkeit beteiligt werden, wie der Bau- und Umweltausschuss auf Vorschlag der Stadtverwaltung einstimmig beschloss. „Wir haben die Aufgabe, auch unsere Bürgerschaft mitzunehmen“, so Wilhelm Sendermann. Der Werbering solle ebenfalls ein Mitspracherecht bei den Plänen haben.

Bei der Frage der Ausführung einer Absperrung spricht sich der Bürgermeister für eine stabile Poller-Lösung aus, die große Wassertanks oder andere Sicherungsmaßnahmen bei Großveranstaltungen überflüssig macht. „Karneval ist die größte Veranstaltung im Kreis Coesfeld“, so der Hinweis.

Eine Sorge konnten die Verantwortlichen den Ausschussmitgliedern nehmen. Bei der Neugestaltung des Rathaus-Umfeldes wurde auch bedacht, dass die Großwagen der Karnevalisten genug Platz auf ihrem Weg durch die Innenstadt haben.