In den katholischen Kindertagesstätten St. Vitus in Olfen und St. Marien in Vinnum geht eine Ära zu Ende. Nach 45 Jahren als Erzieherin und Kita-Leitung verabschiedet sich Maria Brüse in die Rente. Ihre Nachfolgerin will in ihre Fußstapfen treten.
„Eltern in Olfen wissen, im von Maria Brüse geleiteten Kindergarten sind ihre Kinder gut aufgehoben, sie werden gut gefördert.“ Das sagt der oberste Dienstherr der Kindertageseinrichtung, Pastor Ulrich Franke im gemeinsamen Gespräch mit Maria Brüse und ihrer designierten Nachfolgerin Jeannine Magiera. „Unsere Kindergarten-Leiterin ist – im besten Sinne – eine Institution in Olfen“, sagte Franke. „Sie steht für Beständigkeit, für Qualitätssicherung.“ Und dass eine Kindertageseinrichtung das leistet, sei nur möglich mit einer entsprechenden Leitung, die aber auch mit einem guten Team zusammenarbeitet.
Maria Brüse sagt: „Zuallererst möchten wir, dass sich Eltern und Kinder in unserer Einrichtung wohlführen. Wir Erzieher haben ja eine ungeheure Verantwortung. Wir wissen doch: ein Kind lernt nie wieder so viel, wie in den ersten sechs Lebensjahren.“ Seit genau 45 Jahren arbeitet Maria Brüse als Erzieherin – und nun wartet der Ruhestand auf sie. Ende Februar wird sie in Rente gehen. Und weil sie als Leiterin der Katholischen Kindertagesstätten in Olfen und Vinnum eine so wichtige Rolle gespielt hat, wird sich die Kirchengemeinde in einem Gottesdienst am 26. Februar von ihr verabschieden.
Leiterin seit über 30 Jahren
Im Rahmen des dreijährigen Besuchs der Fachschule für Sozialpädagogik hatte Maria Brüse in einer Selmer Einrichtung ihr Anerkennungsjahr absolviert. 1978 wurde sie als Erzieherin im Kindergarten der St.-Marien-Gemeinde in Vinnum angestellt, 1989 übernahm sie die Leitung des St.-Marien-Kindergartens. Im Jahr 2009 wurden die Kindergärten Vinnum und St. Vitus Olfen zusammengelegt, gleichzeitig bekam die Olfener Einrichtung einen Anbau. Die Kirchengemeinde bot Maria Brüse die Leitung dieses neuen Zusammenschlusses an und sie griff zu.
„Die Leitung einer Einrichtung an zwei Standorten mit fünf Gruppen war eine Herausforderung, die mich aber auch gereizt hat“, sagt sie heute. Eine Bedingung stellte Maria Brüse allerdings ihrem Arbeitgeber: Sie wollte weiter engen Kontakt zu den Kindern haben, sagt sie. Und das funktioniert: Die Tür ihres Büros steht immer offen. Die Kinder, die sich im Flur frei bewegen, flitzen immer wieder in ihr Büro um ihr ganz wichtige Dinge zu zeigen, oder um ihr unaufschiebbare Fragen zu stellen. „Auch für die Eltern steht meine Tür immer offen.“ Und wenn die Personaldecke mal ganz eng ist, hilft sie gerne in den Gruppen.

Und nun steht der Abschied vor der Tür. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Gerade die letzten Jahre mit den Herausforderungen der Pandemie waren schon auch anstrengend“, sagt Brüse. Auf der anderen Seite sei es auch sehr schön, in Vinnum mit jungen Eltern zu reden, die sie selbst durch ihre Kindergartenzeit begleitet habe, und die ihr nun wiederum ihre Kinder anvertrauen. „Das werde ich vermissen.“
Nachfolgerin in den Startlöchern
Ihre Nachfolgerin steht offiziell seit November fest: Es ist ihre bisherige Stellvertreterin in Olfen Jeannine Magiera. Auch hier setzt die Kirchengemeinde auf Beständigkeit. Die 45-jährige Erzieherin machte 1994 ihr Vorpraktikum im Vitus-Kindergarten, später ihre Ausbildung und ihr Anerkennungsjahr. In 2000 übernahm sie ihre erste Gruppenleitung und vertritt Maria Brüse seit rund zehn Jahren als stellvertretende Leiterin. Auch ihr ist es wichtig, als Leiterin den Kontakt zu den Kindern nicht zu verlieren. Da tritt sie in die Fußstapfen ihrer Vorgängerin.
In dem Moment des Gesprächs schaut ein Elektriker durch die Tür: „Fertig“, sagt er. „Alles funktioniert wieder“. Die zukünftige Leiterin schaut in die Runde und sagt: „Mensch, das glaub ich nicht, der junge Mann war schon mein Kindergartenkind!“ Auch hier macht sie schon die gleichen Erfahrungen wie ihre – bald – Vorgängerin Maria Brüse.