Für die Stadtverwaltung gab es viel Lob - es gab aber auch ein paar Knackpunkte - und einige Wünsche.

© Tobias Weckenbrock (Archiv)

Ergebnisse der Leser-Umfrage zeigen, wo es in Olfen hakt

rnZufriedenheit mit Verwaltung

In einer Umfrage wollten wir von den Olfenern wissen, wie zufrieden sie mit der Verwaltung sind. Dabei zeigten sich einige Knackpunkte - und konkrete Wünsche, die die Olfenerinnen und Olfener haben.

Olfen

, 20.10.2020, 09:35 Uhr / Lesedauer: 3 min

„Wie zufrieden sind Sie mit der Stadtverwaltung?“- das hatten wir die Olfenerinnen und Olfenern im Juli gefragt und baten zu einer Online-Umfrage, die verschiedene Themenfelder der städtischen Arbeit abgefragt. So viel vorab: Grundsätzlich ist das Stimmungsbild sehr positiv. An einigen Stellen zeigte sich aber auch deutliches Verbesserungspotenzial - und auch dort waren sich die Olfenerinnen und Olfen sehr einig.

Die Umfrage ist nicht repräsentativ, da nicht nach demografischer Repräsentativität ausgewählt wurde, sondern jeder Interessierte teilnehmen konnte. Zudem kann man davon ausgehen, dass bei solchen Umfragen vor allen Dingen besonders unzufriedene und besonders zufriedene Menschen ein großes Interesse an der Teilnahme haben, wie Bernd Weber, Geschäftsführer und Statistik-Experte der Dortmunder Agentur mct unserer Redaktion gesagt hatte. Dennoch bieten die Ergebnisse ein interessantes Stimmungsbild.

? Wer hat teilgenommen?

Wir haben insgesamt 225 ausgefüllte Fragebogen erhalten - alle Fragebögen waren komplett ausgefüllt. Die meisten Teilnehmenden kamen aus Olfen (215), 10 Personen kamen aus Vinnum. Geschlechtertechnisch ist das Verhältnis fast 50:50. 50,67 Prozent der Teilnehmer waren Männer, 49,33 Prozent waren Frauen. Es gab Teilnehmer von unter 20 bis 80 Jahren, die meisten Teilnehmer gab es aber im mittleren Alter. Rund 27 Prozent waren zwischen 51 bis 60 Jahre alt, rund 25 Prozent zwischen 41 bis 50 und rund 22 Prozent zwischen 31 bis 40 Jahre.

? Wie zufrieden sind die Teilnehmenden insgesamt mit der Stadtverwaltung?

Grundsätzlich ist ein großer Teil ganz bis sehr zufrieden. Uneingeschränkt zufrieden sind 32 Prozent, der größte Teil (50,45 Prozent) macht eine Einschränkung und sagt „eher zufrieden“. Eher nicht zufrieden waren dagegen 11 Prozent und gar nicht zufrieden nur 2 Prozent. Zwei weitere Prozent gaben an, das nicht beurteilen zu können.

? Welche Knackpunkte gab es - wo herrscht nach Ansicht der Teilnehmenden besonders viel Verbesserungsbedarf?

Ganz eindeutig beim Thema bezahlbarer Wohnraum. Bei der These „Es ist schwierig, in Olfen eine geeignete Wohnung zu finden“ stimmten 44 Prozent der Befragten voll und ganz zu, 27 Prozent sagten, es trifft eher zu, 22 Prozent gaben an, das nicht beurteilen zu können. Nur ein einziger machte sein Kreuzchen bei „das trifft gar nicht zu“ (0,44 Prozent). Ein ähnliches Bild gibt es bei der These „Es ist schwierig, ein geeignetes Grundstück für den Hausbau zu finden“. Dort sagte der größte Teil (36,61 Prozent), dass das voll und ganz zutreffe. 34,82 Prozent gaben an, das nicht beurteilen zu können. Dass bezahlbarer Wohnraum vielen Olfenerinnen und Olfenern Sorgen macht, das hatte sich auch schon bei unserem Ortsteil-Check 2019 herauskristallisiert. Kein Wunder: Beim Bauprojekt von acht Mehrfamilienhäusern in der Ächterheide ist im Sommer die Vermarktung weiter gegangen - vier Jahre nach Aufstellung des Bebauungsplans. Der Grund dafür war der tragische Tod des Geschäftsführers der Planungsfirma. Auch die Planungen für das Baugebiet Olfener Heide lagen zwischenzeitlich wegen der Corona-Krise auf Eis. Hier hatte die Politik im September den Weg für die weitere Planung freigemacht und über den Bebauungsplan entschieden.




? Gab es noch mehr Kritikpunkte?

Luft nach oben ist für viele Teilnehmenden im Bereich Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche. Gibt es genug Angebote? 46 Prozent sagen, das treffe eher nicht oder gar nicht zu. 34 Prozent finden dagegen, das treffe eher oder voll und ganz zu. Knappe 20 Prozent sagen, das nicht beurteilen zu können.

? Wo gibt es gespaltene Meinungen?

Ob der Umbau des Rathauses die Innenstadt beleben wird? Da waren sich die Olfenerinnen und Olfener nicht einig. Trifft voll oder eher zu meinten 44 Prozent, 38 Prozent fanden das nicht oder eher nicht. 17 Prozent wollten das nicht beurteilen.

? Und wo gab es Lob?
Eigentlich - und das muss man natürlich sagen, obwohl wir direkt mit den kritischen Punkten angefangen haben - in den meisten Kategorien. Sauberkeit, Sicherheit oder auch Kita-Plätze. Da waren sich die meisten Teilnehmer der Umfrage einig, dass sie das in Ordnung finden in Olfen. Besonders gute Noten gibt es erwartungsgemäß beim Thema Radwege-Netz. Der These „Ich möchte in keiner anderen Stadt wohnen als Olfen“ stimmten rund 55 Prozent uneingeschränkt zu, rund 28 Prozent stimmten eher zu, eher nicht wählten 8 Prozent, trifft gar nicht zu sagten rund 6 Prozent und rund vier Prozent konnten oder wollten die Frage nicht beantworten.

? Was wünschen sich die Olfenerinnen und Olfener außerdem?
Die Olfenerinnen und Olfener hatten zudem die Möglichkeit, in der Umfrage nicht angesprochenen Themen zu nennen. Kritikpunkte, die mehrfach angesprochen worden waren: Der Ausbau des schnellen Internets, der endlich voran schreiten sollte, und auch mehr Transparenz in der Kommunikation von Entscheidungen und auch eine bessere Erreichbarkeit der Stadtverwaltung. Im Bereich Kultur konnten die Teilnehmenden ebenfalls angeben, was sie sich wünschten: Hier kam mehrfach der Wunsch eines Kinos, das ja auch in der näheren Umgebung erst seit kurzem wieder in Lüdinghausen zu finden ist. Aber auch mehr Kabarett-Veranstaltungen wünschten sich die Teilnehmer.

Unsere Umfrage
Unsere Umfrage haben wir Ende Juli 2020 gestartet. Die anonymen Antworten sind aus dem Juli und August. Die Ergebnisse und auch Anregungen der Bürgerinnen und Bürger werden uns auch noch in den kommenden Monaten weiter beschäftigen.
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