
© Günther Goldstein
Landrat sieht Quantensprung: Stadthalle strahlt weit über Olfen hinaus
Neu-Eröffnung
Politische Prominenz und Stadthalle Olfen - das passt. Bei der Eröffnung war Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth zu Gast, am Montag sprach Minister Jens Spahn. Er bat um Geduld.
So hatte sich die Stadt Olfen das nicht gedacht: Nach rund einjähriger Schließung wollte sie die komplett renovierte Stadthalle mit einer großen Feier eröffnen. Doch die Corona-Pandemie hat den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Geblieben ist ein einstündiger Festakt in kleinerem Rahmen am frühen Montagnachmittag - und ein prominenter Gast.
Mit dem Bürgerbus hatte sich der aus dem Münsterland stammende Bundesgesundheitsminister vom Vitus-Stift auf den Weg zur Stadthalle gemacht und sparte nicht mit Lob für das komplett sanierte Gebäude. Unter „bestimmten Voraussetzungen“ seien auch jetzt Veranstaltungen in der Halle möglich.
„Wir wollen soviel Alltag wie möglich möglich machen.“ Dazu gehören für den Gesundheitsminister der Regelbetrieb von Schulen und Kindergärten und auch der Handel. Andere Dinge wie größere Feiern seien eher verzichtbar. „Auch ich hätte gerne dieses Jahr Schützenfest gefeiert.“
Minister sieht noch nicht den Zeitpunkt für größere Feiern gekommen
Doch bis derartigen Veranstaltungen wieder möglich sind, werden nach Einschätzung von Jens Spahn, der sich an diesem Tag auch in das Goldene Buch der Stadt Olfen eintrug, noch Monate vergehen. „Eventuell können wir im Laufe des nächsten Jahres wieder zur Normalität zurückkehren.“ Aus Sicht des Ministers sind gerade Feiern aktuell ein großes Problem in der Corona-Krise.

Eigentlich hatte die Stadt Olfen zur Wiedereröffnung der Stadthalle eine große Feier geplant. In der Corona-Pandemie war nur ein kleiner Festakt mit deutlich weniger Gästen möglich. © Günther Goldstein
Trotz der aktuell Einschränkungen sprach Bürgermeister Wilhelm Sendermann von einem „großen Tag für Olfen“. Zugleich räumte er ein, dass die bereits 1989 errichtete Stadthalle „den heutigen Anforderungen nicht mehr vollauf genügte“. Sendermann zählte die größten Veränderungen auf: Klimaanlage, neue Toiletten, neuer Eingangsbereich, digitale Bühnentechnik, Buffettraum, Raucherbereich und ein Facelifting.
„Mit dem Einbau von neuen Fenstern und Türen verringern wir nicht nur die Energiekosten, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Sendermann. Er wies auch auf das Bemühen hin, den Nachbarschutz zu verbessern. „Wenn die Klimaanlage wie an solchen Tagen funktionieren soll, dann muss man eben die Außenfenster und -türen zulassen. Und so bleibt der Lärm innen und belästigt nicht die Nachbarschaft.“
Bis zu 500 Menschen finden Platz in der Olfener Stadthalle
Bei größter Auslastung finden knapp 500 Menschen in der Halle Platz - wenn es denn wieder möglich ist. Eine schalldichte Trennwandanlage und nicht mehr wie in der Vergangenheit Vorhänge erlauben auch kleinere Veranstaltungen, ohne die ganze Halle beheizen zu müssen. „Die Bühne mit ihrer Technik ist technisch wieder up to date“, versicherte Sendermann.
Rund 1,5 Millionen Euro hat die Stadt in die Renovierung gesteckt. Eine Investition vor allem für die Olfener: „Ob Bürgerversammlung, Kulturevent oder private Feier, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Sie sind eingeladen, die Halle bietet wieder die passenden Räumlichkeiten an. Nehmen Sie dieses Angebot an“, so die Bitte von Bürgermeister Sendermann.
Landrat spricht über den Respekt anderer Kommunen im Kreis
„Wir haben neue, junge Pächter aus Olfen gewinnen können - Marina Prott und Tobias Nathaus. Sie wollen Veranstaltungen zu denen der Stadt und der Vereine organisieren, nicht nur Feiern.“ Die Unterstützung der Stadtspitze haben sie auf jeden Fall. Und die Gewissheit eines ganz besonderen Veranstaltungsortes.

Mehr Prominenz geht kaum: Marina Prott und Tobias Nathaus, die neuen Pächter der Stadthalle, mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. © Günther Goldstein
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr sprach von einem Quantensprung. Er ist überzeugt, „dass die Stadthalle weit über Olfen hinaus strahlt“. Damit reihe sich das Gebäude ein in die Reihe weiterer herausragender Bauprojekte wie etwa dem Leohaus. Andere Kommunen im Kreis würden deshalb mit Respekt und antreibendem Neid auf Olfen schauen.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
