Idee einer Katzensteuer in Olfen Stadt nennt Ergebnis ihrer Prüfung

Idee einer Katzensteuer: „Ordnungsrechtlicher Aspekt nicht gegeben“
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Katzen sind hierzulande – gemessen an der Zahl der Haustiere in Deutschland – die beliebtesten Mitbewohner. Anders als für Hunde erhebt keine Stadt bisher eine Steuer für deren Haltung. In Olfen führte das im vergangenen Jahr zu einer Nachfrage, ob die Stadt hier nicht auch zur Kasse bitten könnte. Das wurde von der Stadt geprüft. Nun gab sie das Ergebnis bekannt.

Kämmerer Alexander Höring teilte im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag (11.3.) mit, dass er zu der Sache recherchiert habe. Ein Argument für die Sinnhaftigkeit einer Katzensteuer ist die Populationskontrolle. Weil es im Kreis Coesfeld eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen gibt, kommt Höring hier aber zu dem Schluss: „Der ordnungsrechtliche Aspekt einer Katzensteuer ist aus unserer Sicht nicht gegeben.“

Auch rechtfertige der erwartbare Ertrag nicht den personellen Aufwand durch die Verwaltung, so der Kämmerer: „Die Bürokratie überschreitet den Nutzen, den wir davon hätten.“ Hinzu kämen Prozessrisiken, weil bisher keine Stadt diesen Schritt gewagt hat und mit Klagen von Katzenbesitzern gerechnet werden müsse.

Weiter merkte Alexander Höring an: „Die ökologische Bedeutung von Katzen ist nicht zu vernachlässigen.“ Sie sorgen für die „Reduzierung“ von Nagern. Allerdings fallen auch viele Wildvögel den Vierbeinern zum Opfer.

Keine Empfehlung für Erhebung

In der Abwägung spricht sich die Stadtverwaltung gegen eine Katzensteuer aus – mit dem Hinweis, dass es der Politik dennoch freistehe, dies in einem Antrag bei einer künftigen politischen Sitzung zu fordern.

Einsparungen bei der Verwaltung der Hundesteuer erhoffte sich die Stadt vergangenen Oktober durch die Abschaffung der Hundemarken. Der Nachweis kann seitdem durch Vorlage des Steuerbescheids – auch digital – erbracht werden. Mit der Reform der Hundesteuer wurden die Kosten für die Haltung zudem erhöht. Der Jahresbetrag für den ersten Hund ist von 72 Euro auf 90 Euro gestiegen, gefährliche Hunde wie Pitbull Terrier oder Rottweiler werden seitdem mit 360 Euro besteuert – 60 Euro mehr als vor der Änderung.

Hund an der Leine
Für Hundehalter wurde es in Olfen zuletzt teurer – die Steuer wurde erhöht. © Karim Laouari (Archiv)

In einem Fall sind Hunde und Katzen in Olfen dennoch für eine begrenzte Zeit steuerlich gleichgestellt: Nach Übernahme eines Hundes aus einem von der Stadt Olfen beauftragten Tierheim wird für das erste Jahr keine Steuer für den Vierbeiner fällig.