Kameraüberwachung in Olfen soll ausgeweitet werden Stadt plant vier weitere Standorte

Kameraüberwachung: Vier weitere Standorte geplant
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Sie sind an Schulen und Kitas zu finden, am Naturparkhaus und am Skatepark: Etwa 50 städtische Videokameras überwachen Bereiche in Olfen, die die Stadtverwaltung besonders gefährdet sieht. „Die Stadt Olfen investiert viel Geld in die Errichtung und Unterhaltung ihrer Gebäude und Sportanlagen“, merkte Thorsten Cornels, zuständig für Sicherheit und Ordnung, jüngst in einer Bürgerinformationsveranstaltung in der Stadthalle an.

Der Fachbereichsleiter sieht eine Videoüberwachung als gutes Mittel, mögliche Täter abzuschrecken oder im Falle von Vandalismus und Einbrüchen die Täter ermitteln zu können. Aus diesem Grund sollen weitere Überwachungskameras im Stadtgebiet installiert werden.

Dass die Stadt künftig auch den Außenbereich der Stadthalle und den nebenan befindlichen Mobilpunkt überwachen will, teilte die Verwaltung bereits im vergangenen Jahr mit. „Derzeit wird noch die Bewilligung der Umbaumaßnahme am Mobilpunkt Olfen abgewartet“, berichtet Stadtsprecherin Mouraina Heuse zum aktuellen Stand der Planungen. Denn: „Die Kosten dafür sollen gefördert werden.“

Auch das aktuell in Sanierung befindliche Hallenbad wird voraussichtlich mit technischer Unterstützung geschützt, wie die Stadt mitteilt. Wie viele Kameras zwischen Freiherr-vom-Stein-Straße und Von-Vincke-Straße künftig installiert werden könnten, teilt die Stadt noch nicht mit. Zum Vergleich: Am Naturparkhaus sind es 11, an der Gesamtschule gar 16 Standorte.

Toilettenanlage wird überwacht

Für einen heiteren Moment zu dem Thema sorgte Bürgermeister Wilhelm Sendermann, der während der Bürgerinformationsveranstaltung darauf hinwies, dass die öffentliche Toilettenanlage des Rathausanbaus – die auch außerhalb der Rathaus-Öffnungszeiten zugänglich sein soll – ebenfalls kameraüberwacht wird. „Nicht drinnen – davor natürlich“, so Sendermann, der die Lacher damit auf seiner Seite hatte. Die Installation im Eingangsbereich soll dabei unterstützen, die Toilette vor Vandalismus zu schützen und nicht deswegen schließen zu müssen. Zu den Kosten und zum Zeitplan einer Umsetzung der geplanten Maßnahmen gab die Stadtverwaltung noch nichts bekannt.

Graffiti an der Wand am Skatepark Olfen
Vandalismus wie die Schmierereien am Skatepark soll die Kameraüberwachung eigentlich verhindern oder zumindest aufklären. © Dennis Görlich

Beim Einsatz von Kameraüberwachung sind der Stadtverwaltung gesetzliche Grenzen gesetzt. So hat nicht jeder Mitarbeiter Zugriff auf das Videomaterial. „Es ist nicht so, dass sich jemand von uns aus Langeweile anguckt, was gerade so auf dem Schulhof los ist“, versichert Thorsten Cornels. Ein Zugriff könne nur nach dem Vier-Augen-Prinzip erfolgen.

Speicherdauer verlängert

Trotz der Einschränkungen zeigt sich die Stadt vom Nutzen der Technik überzeugt. Auch, weil die Videoaufnahmen erst vor wenigen Wochen zur Ermittlung eines Einbrechers der Kita „Steverauen“ beigetragen hatten. „Wir konnten feststellen, wann der Täter seine Handschuhe ausgezogen hat und wo er welche Bereiche angefasst hat“, so Cornels. Die dort hinterlassenen Fingerabdrücke brachten die Polizei auf die Spur eines 67-jährigen Mannes.

Bei der Auswertung der Aufzeichnungen muss auch immer beachtet werden, dass eine Speicherung der Daten nur für zwei Wochen erfolgt – mit einer Ausnahme: „Die Speicherdauer der Aufnahmen des Skateparks wurde auf vier Wochen verlängert, damit der Kommunale Ordnungsdienst genügend Zeit hat, in diesem Bereich zu überwachen und gegebenenfalls Verdächtige zu ermitteln“, teilt Stadtsprecherin Mouraina Heuse mit.

Das Problem: „Oftmals kommen die Meldungen über Beschädigungen erst nach einer gewissen Zeit an.“ So geschehen im vergangenen Frühjahr: Ehe die Stadtverwaltung auf die bekanntgewordenen Graffiti-Schmierereien am Skatepark reagieren konnte, waren die Aufnahmen der Videokamera bereits gelöscht.