Bei allen Gästen im Vitus-Stift wird die Temperatur gemessen - ohne Ausnahme. Auch der Bundesgesundheitsminister wurde überprüft. © Günther Goldstein

Ministerbesuch

Jens Spahn im Vitus-Stift Olfen - Wertschätzung, Fragen und eine Bitte

Ein dickes Lob sowie etliche Detailfragen bestimmten den Besuch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im St. Vitus-Stift Olfen. Einen Aspekt stellte der hohe Gast ganz besonders heraus.

Olfen

, 18.08.2020 / Lesedauer: 3 min

Dieses Lob tat den Beschäftigten und Bewohnern des St. Vitus-Stifts am Montagmittag ganz offensichtlich gut: „Ich weiß, was Sie in den letzten fünf Monaten durchgemacht haben - als Mitarbeiter und als Bewohner.“ Spahn sagte, dass er verstehe, dass Beschäftigten der Applaus der Menschen nicht ausreiche. „Aber er drückt auch Wertschätzung aus.“

Angesichts der noch längst nicht überstandenen Pandemie bat Jens Spahn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, „weiter durchzuhalten“. Wohl wissend, welche Opfer viele bereits erbracht haben. „Viele haben eigene persönliche Kontakte deutlich reduziert, um keine Krankheit ins Haus zu tragen.“

Dass es neben dem Thema Corona noch viele weitere Themen im Haus gibt, machte eine Fragerunde mit dem Minister deutlich. Aus der Wohnbereichsleitung kam die Frage nach der Fachkraftquote. Weil sie im vergangenen Jahr zeitweise nicht erfüllt werden konnte, mussten in dem sonst meist voll belegten Haus Zimmer frei bleiben.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn besprach mit der Leitung, Mitarbeitern und Bewohnern des Stifts viele Fach-und Detailfragen. © Günther Goldstein

Der Bundesgesundheitsminister lobte zunächst die „gute Frage“, um dann auf ein gerade vorgelegte neues Gutachten zu verweisen. Die Experten machen sich darin für eine Flexibilisierung der Fachkraftquote stark, fordern aber zugleich „deutlich mehr Assistenzkräfte“. Spahn kündigte beim Besuch in Olfen die Schaffung vieler neuer Stellen an, „ohne die Bewohner finanziell zu belasten“.

Ein Thema, das dem Bundesgesundheitsminister „bislang noch nicht als Problem untergekommen ist“, sprach ein Bewohner an. Er hat Beratungsbedarf bei einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht. Trotz intensiver Suche habe er im Internet nichts Passendes gefunden. Er wünscht sich deshalb eine persönliche Beratung. Spahns erste Idee ist ein Gutschein für eine Beratung, will dazu aber noch Gespräche führen.

Ähnlich die Situation bei den „freiheitsentziehenden Maßnahmen“. Um sie nicht anwenden zu müssen und gleichzeitig die Verletzungsgefahr der Bewohner zu reduzieren, wünscht sich die Geschäftsführung des Olfener Stifts mehr Unterstützung bei der Anschaffung von sogenannten Niederflurbetten. „Das Thema nehme ich gerne mit“, sagte Spahn. Man müsse schauen, was die Umstellung finanziell auslöse.

Beim Rundgang durch das Vitus-Stift sprach Minister Jens Spahn mit Mitarbeitern und Bewohnern. © Günther Goldstein

Mit Freude nahm der Minister zur Kenntnis, dass es sich beim Vitus-Stift um ein kommunales Haus handelt. Offensichtlich so sehr, dass er das Thema später auch bei der Einweihung der Stadthalle erneut aufgriff. „Ich denke, dass es besser wäre, wenn wir mehr kommunale Einrichtungen hätten.“ Wie es beim Olfener Stift im Details aussieht, hatte Spahn zuvor bei einem Rundgang durch das Haus festgestellt.

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