
© Thomas Aschwer
Weltrekordversuch an der Gesamtschule: 1000 Portionen Currywurst in Windeseile und für lau
Weltrekordversuch
Das wird ein Heidenspaß: Am 2. Oktober stellen sich alle Schüler der Gesamtschule Olfen an einer Wurstbude an - mitten auf dem Schulhof. Damit nicht genug. Sie gehen auf Rekordjagd.
Schwarz auf weiß steht es auf der Homepage der Gesamtschule: „Schule ist mehr als nur Unterricht.“ Schule kann also auch eine Rekordjagd sein. Das Ziel ist bereits formuliert. Ein Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde.
„Gehße inne Stadt, wat macht dich da satt - ne Currywurst“, singt Herbert Grönemeyer in seinem legendären Wurst-Song. Von der Begeisterung für diese in Scheiben geschnittene Wurst lebt auch Marcus Engler. Mit einer mobilen Wurstbude ist der Lüdinghauser vor einigen Jahren angefangen. Mittlerweile sind es 40.
Geschäftsmann hat zwei Kinder an der Gesamtschule
Er sei einer der Größten in Deutschland in diesem ganz besonderen Gastronomie-Segment, sagt Engler. Das heißt aber nicht, dass er nicht noch (Wachstums-)Ziele hat. Grönemeyer lässt grüßen: „Biste richtig down, brauchste wat zu kaun, ne Currywurst.“ Der umtriebige Geschäftsmann ist aber auch Vater von zwei Kindern, die aktuell die 7. und 9. Klasse der Wolfhelm-Gesamtschule besuchen.
So kommt zusammen, was scheinbar zusammen gehört. Werbung für die Schule und gleichzeitig Werbung für das Unternehmen. Unumwunden räumt Marcus Engler ein, dass er immer wieder Anfragen von Firmen hat, die eine Garantie dafür haben wollen, dass der Caterer absolut leistungsfähig ist.
Sechs Kräfte auf dem Wagen sind eine Stunde lang im Stress
Kein leichtes Unterfangen. Wer dokumentiert, in welcher Zeit 1000 Currywurs-Portionen herausgegeben wurden. Hier kommen die Olfener Wolfhelm-Gesamtschule und das Guiness-Buch ins Geschäft. Am Mittwoch, 2. Oktober - also kurz vor dem langen Wochenende - stellt Engler einen seiner mobilen Buden auf dem Schulhof auf.
Innerhalb einer Stunde soll das insgesamt zehnköpfige Team - davon sechs auf dem Wagen - 1000 Portionen Currywurst an die Schüler ausgeben. Ein Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde würde nicht mehr im Weg stehen. „Ohne die Unterstützung der Schule ist das nicht möglich“, sagt Engler beim Vorab-Termin.
Schule hat beim Thema Umweltschutz genau hingesehen
Auch öffentlich bedankt sich der Unternehmer beim Mensa-Team, das die Aktion unterstütze - obwohl der Umsatz hier deutlich geringer ausfallen dürfte als an anderen langen Donnerstagen. Bei aller Begeisterung für absolut ungewöhnliche Aktionen hat Schulleiter Dr. Jerome Biehle in zwei Aspekten des Projektes besonders intensiv hingeschaut.
Biehle geht es um den Umweltschutz. „Wir setzen kein Plastik ein, sondern Pappe und Holz“, sagt Engler. Das sei nicht nur gut für die Umwelt, es reduzieren auch die Müllmenge um rund zwei Drittel. Und natürlich legt der Schulleiter Wert darauf, dass die Aktion auch von der Bezirksregierung genehmigt ist.
Schüler müssen kein Geld für die Wurst bezahlen
Jetzt sind nicht nur die Dinge geregelt, sonder auch weitere Fragen geklärt. Spaß an der Aktion sollen auch alle Veganer haben. Für sie gibt es eine Alternativ-Angebot. Wer sich an diesem Mittwoch eine Currywurst von der mobilen Bude holt, muss kein Geld bereithalten. Marcus Engler stiftet alle Würstchen.
Rund 10.000 Würstchen setze er durchschnittlich in der Woche an seinen 40 Wagen um, sagt der Unternehmer. Dabei gibt es beim „Normalbetrieb“ verschiedene Variationen. Bei der Schulaktion beschränkt er sich auf die klassische Soße. Dazu gibt es eine Scheibe Brot.
Noch kein Rekord über super schnelle Ausgabe
Zwar gibt es im Guiness-Buch bereits Einträge zum Thema Currywurst (längste Wurst). Aber ein Rekord über eine super schnelle Ausgabe fehlt bislang. In Olfen soll er kurz vor dem Feiertag aufgestellt werden und damit der Gesamtschule einen Eintrag sichern.
„Oh Willi, wat is dat schön - wie wir zwei hier stehn, mit Currywurst“, singt Grönemeyer. Die Olfener können hoffentlich zusätzlich anstimmen: „So sehen Sieger aus ....“
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
