Schön länger stand es im Raum, jetzt gibt es Gewissheit: Die Gaststätte Zum Klönschnack in der Olfener Innenstadt, von den meisten liebevoll nur „Klöni“ genannt, wird nach vier Jahrzehnten geschlossen. Die endgültige Entscheidung gab Inhaberin Chrissula Polichronidou nach vielen schlaflosen Nächten nun bekannt.
„Die Geschichte des Klönis ist ab Ende Juli gesprochen und hinterlässt aufgrund der Tatsache wahrhaftig tiefe Trauer, aber auch wundervoll rückblickende Zeiten“, teilte die Gastronomin jüngst in einem Beitrag bei Facebook mit. Der Mietvertrag der Gaststätte läuft noch bis zum 31. Juli.
„Die insgesamt 15 Jahre, in denen wir das Vergnügen hatten, den Klöni führen zu dürfen, waren ganz klar mit Höhen und Tiefen gefüllt und trotzdem ist der Klöni ein wundervolles Resultat der Klöni-Familie, sprich eurer tatkräftigen Unterstützung“, dankt Polichronidou ihren Gästen für die Zeit.
Wegen Lärmbelästigungen und Schlägereien sah sich ihre Gaststätte in den vergangenen Jahren auch immer wieder Kritik ausgesetzt. Zeitweise verlängerte die Stadt die nächtliche Sperrzeit und erließ ein Alkohol- und Glasverbot auf der Bilholtstraße.
Kündigung im Sommer 2024
Bis zuletzt hatte die Chefin versucht, eine Lösung für die Zukunft ihrer Gaststätte zu finden – ohne Erfolg: „Sämtliche Angebote und Vorschläge gegenüber dem neuen Vermieter, um zumindest die Lokalität der diesjährig 40 Jahre alten Kneipe erhalten zu lassen, wurden rigoros abgeblockt.“ Ende 2023 gab es einen Eigentümerwechsel des Gebäudes an der Bilholtstraße.
Polichronidou zeigt sich im Gespräch mit der Redaktion enttäuscht, aber im Rückblick wenig überrascht über das baldige Aus: „Es war nur eine Frage der Zeit.“ Denn die Kündigung durch den Eigentümer der Immobilie gab es bereits vergangenen Sommer.
Der Vermieter hatte nach Angaben der Wirtin das Ende des Klöni-Mietvertrags zuerst mit Eigenbedarf begründet, wenig später dann aber erklärt, dass dort weiterhin Gewerbe unterkommen soll. Dazu passte auch eine Kleinanzeige im Internet, in der „zentrale Büro-/Praxis-/Gewerberäume“ beworben wurden. Eine Vermietung wurde ab September oder Oktober in Aussicht gestellt – nach einer Sanierung der Räumlichkeiten an der Bilholtstraße. Mittlerweile ist die Anzeige gelöscht. Der Eigentümer wollte sich auf Anfrage der Redaktion nicht zu der Sache äußern: „Das ist Privatsache.“
„Wo sollen die denn hin?“
„Uns blutet das Herz. Es liegt uns am Herzen, die letzten Monate in vollen Zügen mit euch genießen zu dürfen“, schreibt Polichronidou in ihrem Facebook-Beitrag. Die Klöni-Chefin zeigt sich vor allem besorgt darüber, wie es für ihre Stammgäste – darunter auch viele Ältere – nach der Schließung weiter geht. „Wo sollen die denn hin?“, fragt Polichronidou. „Den Olfenern die Urkneipe wegzunehmen ist ein Unding“, findet sie.

Wie es für Chrissula Polichronidou weitergeht, ist ebenfalls noch nicht klar. „Ich weiß, dass die Reise großartig wird, aber noch nicht, wo sie hingeht“, sagt die Wirtin. Dass das Klöni künftig an neuer Adresse öffnet, ist zurzeit unwahrscheinlich. „‚Copy & Paste‘ funktioniert bei dem Laden nicht“, bezweifelt Polichronidou, dass die Kneipe an einem anderen Standort an den bisherigen Erfolg anknüpfen kann.
Abschlussfeier zum Jubiläum
In den kommenden Monaten soll der Betrieb aber wie gewohnt weiter gehen – ein letztes Mal Karneval inklusive. Von Weiberfastnacht bis Nelkendienstag wird im Klöni wie in den Jahren zuvor durchgefeiert. Auch verspricht Chrissula Polichronidou: „Natürlich wird es noch eine Abschlusssause geben.“ Das Datum steht aber noch nicht fest. Auch anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Kultkneipe könnte es noch eine Überraschung geben: Hierzu führte Polichronidou bereits erste Gespräche mit der Stadt.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. Februar 2025.