Schulhund an der Wieschhofschule

Flauschiger Freund könnte neue Fachkraft werden

An der Wieschhofschule soll es bald eine neue pädagogische Fachkraft geben. Doch statt auf zwei wird sie auf vier Beinen durch die Schule laufen: Der Goldendoodle Flocke soll Schulhund werden. Der Hund soll für ein besseres Lernklima sorgen.

OLFEN

, 24.07.2015 / Lesedauer: 3 min

Gestatten: Flocke. Aus dem Welpen soll Olfens erste Schulhund werden.

Dunkle Knopfaugen, weißes, wuscheliges Fell und ein süßer, tapsiger Gang reichen zum Verlieben auf den ersten Blick: Das ist Flocke. Der Goldendoodle-Welpe ist 13 Wochen alt und soll in absehbarer Zeit pädagogische Fachkraft werden. Schulleiterin Petra Deuker möchte Flocke zum Schulhund an der Wieschhofschule machen.

"So ein Hund bringt ganz schnell Kontakt"

Ein Schulhund besucht regelmäßig die Schule und ist im Unterricht dabei. Er soll Stress und Aggressionen mindern. Und erleichtert die Kommunikation bei den Kindern, erklärt Petra Deuker den Sinn eines Schulhundes. „So ein Hund bringt ganz schnell Kontakt.“ Die Kinder hätten ein gemeinsames Thema, das verbindet. So sollen sich auch fremde Schüler in einer neuen Klasse schnell verstehen. Ein Hund als Eisbrecher beim Kennenlernen.

Auch bei der Inklusionsarbeit könne der Hund helfen. Kinder, die sich nicht so lange aufs Lernen konzentrieren können, können sich mit Flocke ein paar Minuten entspannen und danach wieder konzentriert arbeiten.

Viele Schüler haben zu Tieren einen ganz anderen Zugang, sagt Petra Deuker. Viele Lehrer, die mit Schulhunden arbeiten, hätten das gleiche berichtet: Ruft der Lehrer zur Ruhe auf mit dem Grund, das Tier nicht zu erschrecken, seien die Schüler viel eher dazu bereit.

Offene und entspannte Art

Seit Anfang der Sommerferien lebt Flocke bei der Schulleiterin und ihrer Familie. „Sie hört schon richtig gut“, sagt Petra Deuker. Mit ihrer offenen und entspannten Art bringt Flocke genau die richtigen Voraussetzungen für einen Schulhund mit. Die Anweisungen Sitz, Bleib, Platz und ein bisschen Apportieren hat Flocke in der Welpenschule auch schon gelernt. Außerdem wird Flocke nur etwa kniehoch. Kein Kind soll Angst vor ihr haben. „Sie soll eine möglichst große Menge von Kindern erreichen“, wünscht sich Petra Deuker.

Die Wieschhofschule hat Flocke schon kennengelernt. Allerdings in den Ferien. Die Klingel und Pausenlärm – das soll sie nach den Ferien vom Schulleiterbüro aus kennenlernen. „Das heißt aber nicht, dass sie dann schon eingesetzt wird“, sagt Deuker.

Eltern sollen das letzte Wort haben

Vorher stehen noch eine Zustimmung und die Ausbildung an. Die Lehrer stehen hinter dem Plan, sagt Petra Deuker. Auch die Stadt Olfen als Schulträger und das Schulamt beim Kreis Coesfeld haben nichts dagegen. Die Meinung der Eltern ist der Schulleiterin aber auch wichtig. Bei der Schulkonferenz im September will Deuker das Konzept des Schulhundes den Eltern vorstellen.

Im September beginnen Flocke und ihr Frauchen dann die Schulhundausbildung in Iserlohn. An den Wochenenden wird die Schulleiterin mit Flocke Seminare besuchen. „Aber so eine Ausbildung ist ja nie abgeschlossen“, sagt Deuker. Irgendwann wird Flocke dann wohl den Unterricht besuchen.