Ein kribbliges Gefühl, eine leichte Vibration – aber kein Kitzeln. So beschrieb unsere Reporterin Sabine Geschwinder ihren Besuch in der Fish Lounge in Olfen. Kleine Kangalfische „knabbern“ Hornhaut und Schuppen an Füßen und Händen ab: So lief es bis vor kurzem in dem besonderen Geschäft in der Funnenkampstraße. Zum Jahresende musste Betreiber Kai Tölle allerdings das Ende des speziellen Angebots verkünden.
„Es hat sich einfach nicht mehr gerechnet. Zudem waren die hygienischen Auflagen hoch. Ich habe viel Geld in eine Schulung investiert, die mir letztlich nicht angerechnet wurde“, erklärt der Betreiber.
Vor zwei Jahren hatte der 43-Jährige das Geschäft übernommen. Zuvor hatte Daniela Evans die Fish Lounge betrieben, sich im Sommer 2022 aus „privaten Gegebenheiten“ zurückgezogen. Anfang 2023 startete Tölle dann sein Unternehmen.
Kosten von 1500 Euro im Monat
Nun erfolgte zum Jahresende 2024 der Abschied von den Fischen. Am Standort Funnenkampstraße macht Tölle jedoch weiter – mit seinem Studio Auenland und dem Schwerpunkt Fußpflege und Maniküre. Über den Jahreswechsel hatte er die Räume renoviert. Jetzt steht jedoch fest, dass der 43-Jährige nur noch einen begrenzten Zeitraum in Olfen bleiben wird. „Ich werde den Standort zum 31. Mai 2025 aufgeben. Die Mietkosten sind hoch. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich mit der mobilen Fußpflege mehr Menschen erreichen kann“, erklärt der Geschäftsführer.
Er berichtet von monatlichen Kosten in Höhe von 1500 Euro für den Standort. Darin inbegriffen seien die Miete, Versicherung, Strom und weiteres. Eine Gewerbefläche von 90 Quadratmetern sei einfach für eine Fußpflege zu viel und dementsprechend auch zu teuer.

Nach der Aufgabe der Fish Lounge konzentriert sich der 43-Jährige nun auf die mobile Fußpflege. Zuvor hatte Tölle im Jahr 2023 eine Weiterbildung in den Tätigkeiten der medizinischen Fußpflege am gesunden Fuß absolviert, um sein Angebot zu erweitern. Sein Tätigkeitsbereich: Nägel kürzen und reinigen, Hornhaut und Schrunden reduzieren, Hühneraugen entfernen, eingewachsene Nägel korrigieren oder Fußreflexzonenmassagen.
„Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es sich mehr rechnet, wenn ich zu den Menschen komme im Vergleich dazu, wenn sie zu mir kommen. Künftig plane ich weitere Werbeaktionen und will meine Standorte erweitern.“ Nach eigenen Schilderungen hat Tölle Kunden in Lünen, Werne, Selm, Datteln, Waltrop und Olfen. Sind das nicht weite Wege? Das hänge stark von der Routenplanung ab, sagt der Geschäftsmann. Wenn man die Strecken effektiv anginge und die Termine dementsprechend legt, ginge das gut.
Neuer Standort in Selm oder Bork?
Trotz des Fokus auf die mobile Fußpflege, schließt Tölle nicht aus, perspektivisch einen festen Standort zu haben. „Ich will meine Dienstleistungen an anderer Ort und Stelle weiter betreiben. Zwei Standorte in Selm beziehungsweise Bork sind in der engeren Auswahl. Bis zum Sommer werde ich mich entscheiden, wo es hingeht.“
Die Geschäfte im neuen Jahr geht Kai Tölle voll motiviert an. Die Aufgabe des Standorts in der Funnenkampstraße sei zwar schade, aber eine große finanzielle Erleichterung. „Das ist Geld, dass ich schon bald in andere Dinge investieren kann. Das sind gute Nachrichten für mich.“
