Es war eine sommerliche Motorrad-Fahrt, die für einen 56-jährigen Mann in Olfen tödlich endete. Am 13. August des vergangenen Jahres war der Dortmunder mit seinem Motorrad auf der Eversumer Straße unterwegs, als er auf Höhe der Kreuzung Springenkamp mit dem Auto einer 78-Jährigen kollidierte. Diese überquerte von der Straße Springkamp kommend die Eversumer Straße und übersah dabei den vorfahrtsberechtigten Motorradfahrer, wie die Polizei im Sommer 2023 den Unfallhergang schilderte. Trotz vieler spektakulärer und schlimmer Unfälle auf den Olfener Straßen, blieb jener Unfall der einzige tödlich, wie aus der Verkehrsunfallbilanz der Polizei Coesfeld hervorgeht.
Zu insgesamt 117 meldepflichtigen Unfällen kam es in Olfen im vergangenen Jahr, bilanziert die Polizei Coesfeld. Das ist ein Plus von 18 Unfällen im Vergleich zu 2022, als es 99 Verkehrsunfälle gab. Zehn Personen wurden bei den Unfällen schwer verletzt, im Jahr zuvor waren es noch 19. Gestiegen ist hingegen die Zahl der Personen, die leicht verletzt wurden – wenn auch nur minimal. Auf 43 Personen traf dies zu, 2022 waren es 41, wie die Statistik der Coesfelder Polizei zeigt. Insgesamt verunglückten bei Unfällen in Olfen 54 Personen, was im Vergleich zu 2022 ein Minus von acht Personen ist.

Autofahrer am häufigsten betroffen
Wie schon in 2022 waren es vor allem Erwachsene, die bei den Verkehrsunfällen zu Schaden kamen, also Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren. Auch einige junge Erwachsene, also Personen zwischen 18 und 24 Jahren, tauchen in der Statistik auf. Diese Altersgruppe nimmt die Polizei in ihrer Präventionsarbeit besonders in den Blick, wie Detlef Lammers, Leiter der Führungsstelle Verkehr, bei der Präsentation der Unfallzahlen des Kreises Coesfeld erklärte.
Denn diese sei mit Blick auf den Anteil an der Gesamtbevölkerung deutlich häufiger in Verkehrsunfälle involviert. Neun junge Erwachsene verunfallten laut Statistik im vergangenen Jahr, 2022 waren es elf. Auch Kinder und Jugendliche kamen bei Unfällen in Olfen zu Schaden – jeweils drei. Ein Jahr zuvor waren es zwei Kinder im Alter zwischen null und 14 sowie sieben Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren.
Wie auch im gesamten Kreis sind laut Statistik in Olfen vor allem Pkw in die Unfälle auf den Straßen involviert. 27 Autofahrer kamen bei Unfällen im vergangenen Jahr zu Schaden, 32 waren es im Jahr zuvor. Doch nicht nur die Autofahrer, auch Radfahrer sind im Straßenverkehr in besonderer Weise gefährdet. 14 Menschen wurden bei Unfällen 2023 verletzt, acht von ihnen waren mit einem Pedelec unterwegs. 2022 sind 17 Menschen auf Rädern oder Pedelecs bei Unfällen in Olfen verletzt worden.
Bei Unfällen, an denen motorisierte Zweiräder, wie Motorräder beteiligt waren, wurden in Olfen 2023 neun Menschen verletzt, wie die Verkehrsunfallbilanz darlegt – ebenso wie 2022. Drei Fußgänger wurden 2023 verletzt, zwei mehr als ein Jahr zuvor. Deutlich zugenommen haben 2023 die Fälle von Unfallflucht. In 77 Fällen entfernten sich Unfallbeteiligten unerlaubt vom Ort des Geschehens, wie die Statistik dokumentiert. 2022 zählte die Polizei 54 solcher Fälle.
Vielseitige Ursachen
Die Ursachen für eine Vielzahl der Unfälle kennt die Polizei Coesfeld. Der Hauptgrund seien Vorfahrtsfehler gewesen. Auch fehlerhaftes Abbiegen und Wenden sei in vielen Fällen ursächlich für Verkehrsunfälle gewesen. Neben Rauschmitteln gehörte auch unangepasste Geschwindigkeit, fehlender Abstand, und falsches Verhalten gegenüber Fußgängern zu den Unfallursachen.
Insgesamt kam es 2023 im Kreis Coesfeld zu 5853 Unfällen. Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl an – damals wurden bei der Polizei 5407 Verkehrsunfälle gezählt. Im Schnitt gingen die Unfälle im vergangenen Jahr in den meisten Fällen mit leichtverletzten Personen aus (811), 127 Personen wurden schwer verletzt. Sieben Personen kamen bei Verkehrsunfällen im Kreis Coesfeld ums Leben. In drei Fällen habe es sich laut Detlef Lammers aber um medizinische Notfälle gehandelt.