In knapp einem Jahr dürfen die Bürgerinnen und Bürger wieder entscheiden, wer in Olfen politisch das Sagen hat. Neben dem Stadtrat wird am 14. September 2025 auch ein Bürgermeister gewählt. Dann endet die zweite Amtszeit von Wilhelm Sendermann, der zehn Jahre zuvor zum Chef der Stadtverwaltung ernannt wurde. Das soll aber noch nicht das Ende sein.
„Das war für mich schon lange klar“, sagt Sendermann zu der Entscheidung, ein drittes Mal zur Bürgermeisterwahl in der Steverstadt anzutreten. „Die von mir angestoßenen Großprojekte wie Rathausneubau oder die Sanierung des Hallenbades und der Geest-Turnhalle möchte ich gerne zu Ende bringen. Aber mich bewegen diese Dinge nicht nur als Bauprojekte. Ich möchte mithelfen, dass beispielsweise auch diese Gebäude mit Leben gefüllt und gut genutzt werden.“
Auf die vergangenen Jahre seiner Amtszeit blickt der Bürgermeister zufrieden zurück: „Ich denke, wir sind insgesamt sehr gut nach vorne gekommen. Olfen entwickelt sich weiterhin außerordentlich gut. Das Wohnen hier ist hochattraktiv.“ Bei der gewerblichen Entwicklungen habe die Stadt die Gewerbesteuereinnahmen in den letzten Jahren nahezu verdoppeln können. Und: „Die Innenstadt macht was her, mit der geplanten Gastronomie am Markt noch mehr.“
Überall gerne mitmachen
Auch im Südosten der Stadt habe sich einiges getan, ist Wilhelm Sendermann überzeugt: Vinnum habe mit dem Dorfentwicklungsplan noch nie so eine dynamische Entwicklung wie zuletzt gehabt. Im nördlichen Außenbereich werde der neue Steverauenabschnitt mit einer Größe von rund 14 Hektar gerade konkret vorbereitet.
Ein Wermutstropfen in der Arbeit des Bürgermeisters: „Leider haben uns unsere Partner bei der Neuen Stever mit den Kosten alleine gelassen. Da kann ich dann eine Realisierung nicht verantworten“, stellt Sendermann fest. Der Rat der Stadt entschied im Dezember 2022, das Projekt vorerst auf Eis zu legen, bis eine Finanzierung ohne städtische Haushaltsmittel möglich ist.
„In Olfen kann man mit den Menschen unglaublich viel erreichen“, ist der Bürgermeister dennoch überzeugt. „Natürlich kommt auch mal Gegenwind. Dem muss man sich mit Argumenten aber stellen.“ Man müsse als Bürgermeister zudem überall gerne mitmachen und dabei sein. „Und natürlich sollte man den Karneval mögen und intensiv mitmachen.“
Bisher kein Mitbewerber
Das Bürgermeisteramt selbst müsse man ebenso „mit Leib und Seele“ wollen. „Wenn man das so wie ich aber einfach gerne macht, ist das einfach Erfüllung“, so Sendermann.
Auf die Frage, ob er sich nach zwei Wahlen ohne Gegenkandidaten nun einmal wünscht, mit einem Mitbewerber oder einer Mitbewerberin in das Rennen um das Bürgermeisteramt zu gehen, sagt Wilhelm Sendermann: „Ich bin in Olfen ja für vieles verantwortlich, aber jetzt nicht auch noch für meinen Gegenkandidaten. Da müssen Sie andere fragen.“
So weit sind die übrigen Ratsfraktionen aber noch nicht. Gut elf Monate vor der Wahl fanden vereinzelt lediglich erste Beratungen bei den Parteien statt, ob eine weitere Person auf dem Stimmzettel stehen soll.