9 Uhr morgens am Sonntag, die Sonne scheint, Zeit fürs Frühstück. „Probieren Sie doch ein Vinnumer dunkel“, rät Mechthild Buckmann dem Kunden an der Brötchentheke im Dorfladen. Denn die Körnerbrötchen sind an diesem Morgen schon ausverkauft. Der Kunde nimmt den Tipp an, Mechthild Buckmann überreicht die Brötchentüte mit einem Lächeln. Gute Laune und eine freundliche Atmosphäre gibt es im Dorfladen gratis zu den Backwaren dazu.
Sonntags stehen - neben einer festangestellten Kraft - Ehrenamtler hinter der Theke. Sie haben Spaß am Verkaufen und am Kontakt mit den Kunden. Und sorgen dafür, dass es die zentrale Einkaufsmöglichkeit für die Vinnumer jetzt seit fünf Jahren gibt. Mechthild Buckmann gehört seit Beginn zum Team der Ehrenamtlichen. Jetzt soll der Pool der Freiwilligen wieder größer werden. Deswegen sucht der Dorfladen sucht engagierte Ehrenamtler.
Mechthild Buckmann macht der Job Spaß. „Ich verkaufe gerne“, sagt die Vinnumerin. „Jeder, der hier rein kommt, hat ein bisschen Zeit und ist gut gelaunt“, sagt sie über die Kunden. Im Dorfladen gehe es nicht so zu wie in manch anderen Läden oder im Supermarkt, wo alles schnell gehen soll. An der Brötchentheke bleibt immer Zeit für ein Pläuschchen.
Voraussetzung: Lust auf Menschen
„Früh morgens hat man das ganze Dorf schon gesehen“, sagt Wenke Lohmann, die zweite Ehrenamtlerin an diesem Sonntagmorgen. Das macht den Spaß für die Ehrenamtlichen aus, ist sie überzeugt. „Man muss schon Lust auf Menschen haben.“ Ansonsten sind keine Vorkenntnisse nötig. Die Ehrenamtler treffen sich um 7.15 Uhr im Dorfladen mit der hauptamtlichen Kraft. Dann werden die Brötchen in die Auslage geräumt.
Ab 8 Uhr kommen die Kunden - jeden Sonntag zwischen 80 und 100 aus Vinnum, Olfen oder sogar aus Waltrop und Bork. Die festangestellte Kraft übernimmt das Nachbacken und bedient den Ofen. Die Ehrenamtler können sich aussuchen, ob sie die Kasse bedienen wollen oder hinter der Theke bedienen, erzählt Wenke Lohmann. Wie oft die Freiwilligen ihren Sonntagmorgen opfern, entscheiden sie selbst.

Der Dorfladen hat derzeit einen Pool von etwa 20 Ehrenamtlichen, die sonntags Brötchen verkaufen. Mit zehn Personen mehr wäre es entspannter, sagt Thomas Lohmann vom Dorfladen-Team. So kann es in Ferienzeiten schon mal knapp werden. Viele ältere Helfer seien zudem in Corona-Zeiten abgesprungen, erzählt Lohmann. Durch die Plexiglasscheiben und die Masken, hatten sie Probleme mit den Kunden zu sprechen.
Zwei festangestellte hauptamtliche Kräfte gibt es außerdem für die Sonntage. Doch den Brötchenverkauf nur mit hauptamtlichen Kräften zu leisten, würde sich nicht rechnen, sagt Thomas Lohmann. Der Dorfladen ist nur durch das viele ehrenamtliche Engagement zu betreiben. Anders sei es nicht wirtschaftlich, sonst hätte sich schon ein Supermarkt oder Bäcker im Dorf angesiedelt.
Jetzt stehen die Feierlichkeiten zum fünften Geburtstag des Dorfladens an. Die Einkaufsmöglichkeit und der Treffpunkt soll aber sich auch langfristig etablieren, sagt Thomas Lohmann. „Aber das ist nur mit der Unterstützung der Dorfbewohner möglich.“
- Ehrenamtler, die im Dorfladen mithelfen wollen, können sich vor Ort an der Hauptstraße 33 melden.
- Es gibt keine Mindestanforderungen an Stunden, die die Freiwilligen mitmachen müssen. Der Dorfladen verkauft sonntags von 8 bis 10.30 Uhr Brot und Brötchen. Ab 7.15 Uhr sind die Verkäufer im Einsatz.
- Auch Jugendliche können sich melden.
- Der Dorfladen besteht seit fünf Jahren. Im Herbst wird Geburtstag gefeiert. Derzeit organisiert ein Team eine Feier, die am 21. Oktober stattfinden soll. Ein Festzelt und ein DJ sind schon gebucht. Es soll zudem ein Kinderprogramm und Essen und Getränke geben.