Johannes Waldmann (SPD), Sonja Crämer-Gembalczyk (Linke), Marc Henrichmann (CDU), Hanna Hüwe (Grüne), Sebastian Loest (FDP), Erwin Schwar (AfD) und Diana Diel (Volt) kämpfen um den Sieg im Wahlkreis Coesfeld-Steinfurt II. Doch wer hat darüber hinaus die hinaus eine Chance in den Bundestag einzuziehen? Wir haben uns angeschaut, ob und falls ja, auf welchen Plätzen der jeweiligen Landesliste die Kandidaten stehen.
Zur Erinnerung: Mit der Erststimme wird der Direktkandidat oder die Direktkandidatin gewählt, also der Politiker, der als Abgeordneter seinen Wahlkreis im Bundestag vertritt. Bis zur Wahlrechtsreform, die erstmalig für die anstehende Wahl greift, zog die gewählte Person automatisch in den Bundestag ein. Die Direktkandidaten sollten theoretisch die Hälfte der Abgeordneten stellen. Doch dadurch, dass regelmäßig mehr Direktkandidaten einer Partei gewählt wurden, als Listenplätze mit der Zweitstimme ergaben sich Überhangmandate und die Zahl der Abgeordneten im Parlament wuchs.
Mit der Zweitstimme stimmen die Wählenden also für die Landesliste. Mit der Reform ist es nun aber nicht mehr möglich, Überhangmandate zu schaffen: Es können nicht mehr Direktkandidaten in den Bundestag einziehen als Listenplätze gewählt werden. Bei der kommenden Wahl ist ein Erststimmensieger im Wahlkreis nur dann gewählt, wenn dies vom Zweitstimmenergebnis seiner Partei im jeweiligen Bundesland gedeckt ist. Durch die Reform wurde die Zahl der Abgeordneten auf 630 Personen beschränkt.

Marc Henrichmann (CDU) sitzt aktuell für den Wahlkreis im Bundestag. 2021 holte er das Direktmandat mit 40,89 Prozent, 2017 mit 51,61 Prozent. Auch bei der Bundestagswahl zuvor war der Wahlkreis Coesfeld-Steinfurt fest in CDU-Hand. Auf der Landesliste der CDU taucht Marc Henrichmann nicht auf. Von der SPD tritt Johannes Waldmann als Direktkandidat an. Der 36-jährige Lehrer belegt für die Bundestagswahl Platz 26 der Landesliste. 2021 waren 19 Abgeordnete der SPD Landes-Liste in den Bundestag eingezogen.
Erstmals Volt-Direktkandidatin
Für Die Linke tritt Sonja Crämer-Gembalczyk als Direktkandidatin an. Falls sie das Direktmandat nicht holt, ist für sie der Weg in das deutsche Parlament nicht möglich: Sie steht nicht auf der nur 20 Plätze umfassenden Landesliste der Linken. Sebastian Loest kämpft für die FDP als Direktkandidat. Er kandidiert zu ersten Mal und belegt den Listenplatz 55. 2021 zog die NRW-FDP mit 19 Kandidaten in den Bundestag ein.
Für die Grünen bewirbt sich Hanna Hüwe um den Platz im Bundestag. Auf der Landesliste steht sie auf Platz 31. 2021 holten die NRW-Grünen 28 Plätze im Bundestag. Erwin Schwar ist Direktkandidat der AfD. Der Rentner wird wohl in Münster tätig bleiben, sollte er sich gegen seine Konkurrenten nicht durchsetzen: Er steht nicht auf der Landesliste, die 40 Plätze umfasst.
Und schließlich stellt die erst 2018 gegründete Partei Volt Deutschland - seit 2019 im Europaparlament vertreten und 2021 erstmals bei der Bundestagswahl angetreten (Ergebnis: 0,4 Prozent), eine Direktkandidatin für den Wahlkreis Coesfeld-Steinfurt II: Diana Diel. Doch auch sie wird nicht über die Landesliste in den Bundestag einziehen, da sie keinen der 20 NRW-Plätze belegt.