Detlef Kiese (59) mit Rauhaardackel Gertrud und Mischlingshündin Mathilda.

Detlef Kiese (59) mit seinen Hunden nach der heftigen Hornissen-Attacke an der Alten Fahrt zwischen Datteln und Olfen. © Sebastian Balint

Detlef Kiese (59) aus Datteln: Von Hornissen beim Spaziergang attackiert

rnAn der Alten Fahrt

Detlef Kiese (59) aus Datteln geht gerne mit seinen Hündinnen Gertrud und Mathilda an den Kanälen spazieren. Der letzte Spaziergang an der Alten Fahrt endete jedoch für beide Hunde in der Tierklinik.

Datteln

, 23.09.2022, 16:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie schon so oft in den zurückliegenden Jahren macht sich Detlef Kiese am Mittwoch (21.9.) mit seinen Hündinnen Gertrud und Mathilda auf den Richtung Klaukenhof. Sein Auto stellt der 59-Jährige auf dem nahegelegenen Wanderparkplatz Alte Fahrt ab und macht sich wie gewohnt mit den beiden Hündinnen auf den Weg. So weit, so gut.

Das Trio spaziert den Weg in Richtung „Dattelner-Meer-Bogen“. Plötzlich hört Detlef Kiese etwas hinter sich: „Ich habe nur ein rumms gehört“, erinnert sich der 59-Jährige. Er habe sich dann umgeschaut und gesehen, wie ein Nistkasten für Meisen die Böschung herunterkullert. Wie sich herausstellen sollte, hatten sich in diesem Nistkasten Hornissen häuslich eingerichtet. Und die seien wegen des Sturzes wohl mächtig sauer gewesen, vermutet Detlef Kiese.

59-Jähriger wird von einer Hornisse in den Bauch gestochen

Zuerst habe er das bedrohliche Brummen der Großwespen gehört, dann habe er sie auch zu sehen bekommen. „Ich habe mir nur noch die Kapuze über den Kopf gezogen und bin losgerannt“, sagt er. „Ich bin bestimmt erstmal 50, 60 Meter gerannt, bevor ich wieder stehen geblieben bin.“ Während der Flucht vor dem Schwarm gelingt es einer Hornisse, den 59-Jährigen in den Bauch zu stechen. „Das spürt man schon“, sagt er. „Es tut auf jeden Fall mehr weh als ein Bienen- oder Wespenstich.“

Was ihn jedoch viel mehr beschäftigt, sind seine Hunde. Die wurden von den Hornissen nämlich so richtig in die Mangel genommen. „Ich habe mir einen Stock geschnappt, um die Hornissen vom Fell zu bekommen. Mit den Händen wollte ich da nicht ran. Das waren zu viele.“ Bei Rauhaardackel Gertrud habe das gut funktioniert, sagt Kiese, „weil das Fell so kurz ist.“ Bei Mischlingshündin Mathilda habe das anders ausgesehen. „Die hatten Viecher hatten sich richtig in ihrem Fell verwurschtelt.“

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Trotz seines beherzten Eingreifens gelingt es den Hornissen, Dackel-Dame Gertrud viermal zu stechen, Mathilda erwischt es dreimal. „Mann, die beiden haben vor Schmerzen gejault“, sagt Detlef Kiese. Innerhalb kürzester Zeit habe sich das Zahnfleisch der beiden Hündinnen grau, bzw. weiß gefärbt.

Detlef Kiese geht sofort von einem Schock infolge des Hornissengiftes aus. „Ich habe die Hunde schnell ins Auto gepackt und mich auf den Weg zum Tierarzt in Waltrop gemacht.“ Kaum losgefahren, habe er dann beim Arzt angerufen und sein Kommen angekündigt. „Der sagte, dass er alles vorbereitet und wir auch nicht warten müssen.“

Temperatur der Hunde kritisch tief

In Waltrop angekommen, spitzt sich die Lage zu. Denn mittlerweile haben die beiden Hunde-Damen Untertemperatur infolge der vielen Stiche. Detlef Kiese bekommt es mit der Angst zu tun. „Das hätte ich nicht ertragen, wenn die wegen des Schocks gestorben wären.“ Beim Tierarzt werden den Hündinnen augenblicklich Infusionen gelegt. Jetzt heißt es warten und hoffen.

Eine Stunde sei vergangen, beschreibt Detlef Kiese. Langsam, aber stetig sei es dann bergauf mit den Tieren gegangen. Erleichterung macht sich breit. Gertrud und Mathilda geht es wieder besser. Was vorerst bleibt, ist die Schmerzempfindlichkeit der beiden. „Die durfte man nicht anfassen, das müssen unglaubliche Schmerzen gewesen sein.“ 200 Euro muss Detlef Kiese für die Behandlung der Hornissenstiche bezahlen.

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Was Detlef Kiese im Nachhinein beschäftigt, sind die Sicherungsmaßnahmen. „Von Flatterbändern, wie ich da bei euch in der Zeitung gelesen habe, war nichts zu sehen. Nicht mal Reste“, sagt der 59-Jährige. „Da dachte ich, dass die Stadt oder ein Imker die Nester vielleicht umgesetzt hat.“ Das Ordnungsamt der Stadt Datteln hat nun erneut die Nester abgesichert. Was mit den alten Absperrungen passiert ist, bleibt unklar. Entfernt werden können die Hornissennester nicht, da die Tiere unter Artenschutz stehen. Das Beste wird also sein, einen großen Bogen um die Nester zu machen.