Am vergangenen Sonntag kam alles zusammen: große Hitze, danach schweres Gewitter und mittendrin ein brennender Acker in Datteln-Pelkum. An der Markfelder Straße brannte es auf einem Feld des Hof Auferkamp. Eine Ballenpresse hatte Feuer gefangen, die Flammen fraßen sich in Windeseile durchs Getreide.
Doch noch bevor die Feuerwehr eintraf, waren die Pelkumer Landwirte bereits im Einsatz. Sie zogen mit ihrem Traktoren eine Schneise rund um den Brandherd, damit er sich nicht noch weiter ausbreiten konnte, und unterstützten die Feuerwehr bei ihrem Einsatz.
Dafür gab es auch im Nachhinein noch viel Lob von Feuerwehr-Chef Christian Wojtys und seinem Stellvertreter Sebastian Kiffer. Die Landwirte hätten alles richtig gemacht und vorbildlich gehandelt.
Sofort die Feuerwehr und Nachbarn alarmiert
Für Stefan Wember, dessen Hof in unmittelbarer Nachbarschaft zu Auferkamp liegt, ist das eine Selbstverständlichkeit. Er hatte das Feuer bemerkt und nicht nur sofort die 112 gewählt, sondern auch seine Nachbarn alarmiert. Binnen weniger Minuten waren zahlreiche Landwirte am Brandort und begannen mit der Arbeit. „Ein Kollege war zu diesem Zeitpunkt im Schwimmbad“, berichtet Stefan Wember. „Selbst er war kurze Zeit später da und hat geholfen.“
Und genau so laufe es eigentlich immer ab, wenn ein Landwirt ein Problem habe, sagt Wember. „Wir können uns hier immer aufeinander verlassen.“
Ein schneller Rundruf genügt dann schon, damit alle Bescheid wissen. Dann helfen sich die Bauern auch mal gegenseitig bei der Ernte. „Das ist hier Gang und Gäbe“, sagt Wember.
Was am Sonntag den Landwirten in die Hände spielte: Viele waren sowieso gerade auf ihren Feldern zur Ernte. Getreide steht momentan auf dem Plan. Da war der Weg zu Auferkamp umso schneller bewältigt.
Trockenheit und Hitze machen Probleme
Dass es überhaupt zu dem Feuer kommen konnte, ist leider dem Wetter geschuldet. Am Sonntag war es mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad sehr heiß, die lang anhaltende Trockenheit ist auch mit zwischenzeitlichen Regenschauern ein ernsthaftes Problem. „Bei der Hitze wird das Getreide schnell mürbe und brennt umso besser“, erklärt Stefan Wember. „Außerdem laufen uns bei den Temperaturen auch die Maschinen heiß.“ Das gebe zwar kein Hersteller gerne zu, aber wenn es unter der Haube deutlich über 35 Grad hat, ist die Brandgefahr durchaus gegeben.

Deshalb ist Brandschutz nicht erst seit gestern ein wichtiges Thema bei den Landwirten in Pelkum. Als vor etwa vier Jahren ein ähnliches Feuer ausgebrochen war, liefen die Löscharbeiten etwas durcheinander ab. „Das Feuer lief uns damals einfach davon“, erinnert sich Stefan Wember. „Das war deutlich schwieriger, auch für die Feuerwehr.“
Aber: Im Anschluss haben sich die Landwirte mit der Feuerwehr zusammengesetzt und weitere Schutzmaßnahmen besprochen. Die Maschinen werden beispielsweise ein bis zwei Mal pro Tag durchgepustet und gesäubert, so dass sich keine Strohreste oder Staub entzünden können. Auf jeder Maschine ist mindestens ein Feuerlöscher vorhanden. „Und wir haben einen Wassertank mit rund 18.000 Litern Fassungsvermögen“, sagt Wember. Damit könne man die Feuerwehr bei der Wasserbeschaffung unterstützen. Die Wehr selbst kann pro Einsatzfahrzeug in der Regel rund 5000 Liter mitbringen.
Ganz vermeiden lassen sich Brände aber nicht. „Ich kann sonst nur hoffen, dass wir so etwas nicht schnell wieder bekommen“, sagt Stefan Wember.
Feuerwehreinsatz - mit Video: Flächenbrand auf einem Feld an der Markfelder Straße
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