Die Entscheidung ist gefallen: Der Kreistag hat am Dienstag (25. Juni) in Coesfeld mit einer deutlichen Mehrheit von 40 zu 12 Stimmen die Kürzungen auf den Buslinien X90/S90 beschlossen. Damit werden bereits ab dem 1. September weniger Busse auf der Strecke Olfen-Lüdinghausen-Senden-Münster fahren.
Wochentags von 9.05 bis 15.05 Uhr entfällt eine von bislang zwei Fahrten pro Stunde von Olfen aus. Auch die bislang vorgesehene Fahrt um 19.08 Uhr entfällt künftig. Samstags zwischen 9.05 und 17.05 Uhr waren bislang zwei Fahrten pro Stunde zwischen Olfen und Münster vorgesehen, der Takt wird ebenfalls auf eine stündliche Fahrt reduziert. Sonntags fährt von Olfen aus nach Lüdinghausen ohnehin nur ein Taxibus im Zweistunden-Takt, hier soll sich nichts ändern.
Einsparungen als Motiv
Bislang gab es für die 2020 eingeführte Expressbuslinie X90 zwischen Olfen, Lüdinghausen, Senden und Münster im Rahmen des Projekts „Bürgerlabor Mobiles Münsterland“ (BüLaMo) vom Land Fördermittel. Mit dem Wegfall der Mittel ist nun der Kreis bei der Finanzierung gefragt. Rund 180.000 Euro pro Jahr könnten durch den reduzierten Fahrplan eingespart werden.
Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann und seine Amtskollegen Ansgar Mertens (Lüdinghausen) und Sebastian Täger (Senden) hatten im März in einer vierseitigen Stellungnahme deutlich ihren Unmut über das Vorgehen des Kreises geäußert. Danach hatten weitere Gespräche zwischen Kreis und Kommunen stattgefunden.
Bürgermeister enttäuscht
Einige Fahrten mehr als zunächst geplant sind nun doch beibehalten worden. Dazu zählen:
- die beiden Kurzläufer der S90 zwischen Senden und Münster um 6.35 Uhr und 8.20 Uhr, die den Sendener Westen erschließen
- der Kurzläufer der S90 zwischen Münster und Senden um 14.06 Uhr
- die beiden X90-Fahrten zwischen Lüdinghausen und Münster um 9.22 Uhr und 10.22 Uhr
- die beiden X90-Fahrten zwischen Münster und Lüdinghausen um 10.21 Uhr und 11.21 Uhr
- die X90-Fahrt zwischen Olfen und Lüdinghausen um 15.38 Uhr
Einen Großteil der geplanten Kürzungen haben auch die Bürgermeister mitgetragen. Dennoch gab es im Detail durchaus noch Differenzen, die sich vor der Entscheidung offenbar nicht klären ließen. Wilhelm Sendermann war selbst bei der Sitzung des Mobilitätsausschusses eine Woche zuvor in Coesfeld vor Ort.
Danach sagte er im Gespräch mit der Allgemeinen Zeitung: „Die Stadt Olfen möchte die Schülerbeförderung von einem Schülerspezialverkehr zu einem Linienverkehr weiter entwickeln. Dann könnten die Schülerinnen und Schüler die Linie auch für private Anlässe nutzen. Leider haben wir dazu auch nach Monaten noch nichts Konkretes gehört.“ Er habe sich einen klaren Zielplan zur Weiterentwicklung der Mobilität im Kreis gewünscht.