
© Günther Goldstein
Schnellbuslinie MX90 bietet neue Express-Verbindung zwischen Olfen und Münster
Neue Buslinie
Gute Nachrichten für alle Pendler und Nicht-Autofahrer auf der Strecke von Olfen nach Münster. Wenn im Sommer der „Münsterland-Express“ an den Start geht, sparen sie viel Zeit.
Notorische Verweigerer des öffentlichen Personennahverkehrs könnten jetzt ins Grübeln kommen. Bislang benötigte der Schnellbus von Olfen nach Münster 71 Minuten. Wirklich konkurrenzfähig war das im Vergleich zum Auto nicht. Doch ab August „werden die Karten neu gemischt“.
Auf der Achse der bereits bestehenden Schnellbus-Linie S 90 soll es ab August ein neues Angebot geben - den „Münsterland Express“. Dieser Express soll die Fahrzeit deutlich verkürzen. Noch sind nicht alle Details festgelegt, allerdings sind bereits erste Eckdaten bekannt. Verbunden mit einigen Überraschungen.
Expressbus fährt ausschließlich zwischen Olfen und Münster
- Der Expressbus MX 90 verkehrt ausschließlich zwischen Münster und Olfen - zumindest am Anfang
- Die Strecke von Olfen nach Datteln bleibt der „normalen“ Schnellbus-Linie vorbehalten
- In Olfen hat die Expresslinie nur eine Haltestelle - den neuen Mobilpunkt an der Stadthalle
- Um möglichst viel Zeit zu sparen, fährt der Expressbus nicht über Seppenrade nach Lüdinghausen
- In der Stadt Lüdinghausen soll es drei Haltestellen geben: Busbahnhof, Eichendorffring und voraussichtlich eine weitere noch nicht festgelegte Haltestelle
Weil der Bus weniger Haltestellen anfährt und Seppenrade ganz außen vor lässt, sind die Fahrgäste deutlich schneller unterwegs. „Bislang benötigt der Bus auf der Strecke von Olfen nach Münster (Hauptbahnhof) 1 Stunde, 11 Minuten.
Olfener Fahrgäste sind 15 Minuten schneller in Münster
Der Express-Bus benötigt auf der Strecke 56 Minuten - also eine Viertelstunde weniger“, sagt Michael Klüppels. Der Abteilungsleiter Verkehrsmanagement beim Regionalverkehr Münsterland (RVM) hat weitere Informationen zu der geplanten schnellen Schnellbus-Linie parat.
Auf der Strecke zwischen Lüdinghausen und Olfen wird der Bus einmal in der Stunde verkehren. Auf der Strecke zwischen Lüdinghausen und Münster wird es hingegen einen Halbstunden-Takt geben - und zwar zwischen 6 und 20 Uhr.
Michael Klüppels begründet Linienführung und Fahrtakte mit dem erwarteten Fahrgastaufkommen. Der Abteilungsleiter sagt aber auch, dass es sich um „erste Konzepte handelt“ und die Fahrzeiten noch nicht durchdekliniert seien.
Landrat sieht noch „viel Luft nach oben“
„Wir sind uns klar darüber, dass das Auto auf dem Land weiterhin ein ganz wichtiges Verkehrsmittel sein wird. Aber der Anteil eines guten, individuellen Öffentlichen Verkehrs mit dem ‚Münsterland Express‘ als Modellvorhaben hat noch ganz viel Luft nach oben“, ist Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr überzeugt.

Kreisdirektor Dr. Linus Tepe (v.l.), Geschäftsführer Gerrit Tranel (ZVM Bus), Projektleiter Josef Himmelmann, Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und Kreis-Mobilitätsbeauftragter Mathias Raabe präsentieren die Planskizze für den Express Bus. © Kreis Coesfeld, Christoph Hüsing
In einem Bürgerlabor wollen wir schnell Lösungen finden, erproben, verbessern, marktreif machen und transferieren“, kündigt Kreisdirektor Dr. Linus Tepe an.
Um mehr Menschen für den öffentlichen Personennahverkehr zu begeistern, soll es weitere Angebote geben.
Josef Himmelmann, Projektleiter des Kreises, skizziert ein Zukunftsbeispiel: „Aus der Bauerschaft mit dem E-Scooter zur Mobilstation fahren, dort einen Kaffee trinken oder ein Paket aufgeben und dann mit dem ‚Münsterland Express‘ zur Arbeit gelangen – alles über eine einheitliche App buchbar“, sagt der Olfener Altbürgermeister.
Neue Angebote erproben und weiterentwickeln
Geschäftsführer André Pieperjohanns von der Regionalverkehr Münsterland GmbH betont: „Ebenso wichtig sind die Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung, der intensive Dialog mit den Kunden, die letztlich gemeinsam mit Politik und Wissenschaft die Angebote erproben und weiterentwickeln.“
Schließlich soll die Einbindung aller Mobilitätsmittel und ein wirklich umfassender, komfortabler und barrierefreier digitaler Zugang zur individuellen Mobilität erreicht werden. Um das zu erreichen, sollen jetzt Fördermittel für das ambitionierte Vorhaben gewonnen werden. Das Land ist am Zug.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
