Erste Überlegungen wurden bereits im vergangenen Jahr politisch diskutiert, nun sind die Planungen nach rechtlichen Beratungen sowie Gesprächen mit den zuständigen Genehmigungsbehörden konkreter geworden: In einem Waldstück zwischen Sandforter Straße und Dortmund-Ems-Kanal – unweit des Schlosses Sandfort, soll ein Begräbniswald entstehen.
Wie die Stadtverwaltung am Dienstag (13. Juni) im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) berichtete, soll auf einer Waldfläche von etwa 40 Hektar eine alternative Bestattungsmöglichkeit entstehen. Als Partner konnte die Stadt das Haus Sandfort als Eigentümer des Waldes gewinnen, dem in diesem Fall mittels Beleihung auch die hoheitliche Aufgabe des Bestattungswesens übertragen werden soll.
Ein Begräbniswald ist ein Beisetzungsort für Urnen. Individuelle Gräber sind dabei nicht erkennbar, Kennzeichnungen an den Bäumen weisen in der Regel aber auf die Beigesetzten hin.
„Es ist sinnvoll, ein zusätzliches und bedarfsgerechtes Angebot mit dieser Bestattungsform zu etablieren“, so die Stadtverwaltung in der Vorlage zur HFA-Sitzung. Bis das möglich ist, gibt es aber einiges zu tun: „Unter anderem muss eine entsprechende Errichtungssatzung beschlossen, ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen der Stadt Olfen und dem Haus Sandfort geschlossen sowie eine grundbuchliche Absicherung der entsprechenden Flächen für die Stadt Olfen eingetragen werden.“
Anbindung an den Wald
Parallel sei eine Baugenehmigung für den Begräbniswald zu erwirken und eine entsprechende Genehmigung beim Kreis Coesfeld als Aufsichtsbehörde für die Errichtung eines neuen Friedhofes einzuholen.
Unter den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses herrschte Einigkeit darüber, dass ein solches Projekt sinnvoll ist. Es galt dennoch ein paar Fragen zu klären: Gudrun Schlaphorst (Grüne) erkundigte sich nach der Erreichbarkeit für Menschen, die nicht auf ein Auto zurückgreifen können. Ein Angebot, den Wald mittels Nahverkehr erreichbar zu machen, sei nicht geplant, klärte Bürgermeister Wilhelm Sendermann auf.

Auf die Frage, ob der Begräbniswald eine Konkurrenz zum bestehenden Friedhof darstelle, entgegnete Sendermann, dass er weiterhin mit einer großen Nachfrage des vielfältigen Angebotes des Friedhofs rechne.
Entscheidung am 20. Juni
Am Dienstag (20. Juni) fällt der Rat der Stadt Olfen die Entscheidung, ob der Begräbniswald kommen kann. Sollte es dafür eine Mehrheit geben, rechnet die Stadt mit einer Realisierung des Projektes im kommenden Jahr.
Die Stadtverwaltung kündigt an: „Die Bürgerinnen und Bürger – insbesondere die direkten Anwohnerinnen und Anwohner – sollen in Form einer Bürgerversammlung umfassend über das Vorhaben informiert werden, welche nach den Sommerferien stattfinden wird.“
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